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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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von zwei temperamentvollen grauen Pferden gezogen wurde. Lange weiße Federn wehten auf der Haube einer Dame, und Maryanne fühlte gleichzeitig Hoffnung und Furcht. Die Dame war ausschließlich in Silber und Weiß gekleidet, wie Georgiana es gelegentlich tat. Wer war der Gentleman, der die Kutsche lenkte? War er eine Bedrohung?
    Doch als der hochgewachsene Gentleman, gekleidet in einen schweren, dreilagigen Mantel aus dem Wagen sprang, murmelte Swansborough: „Lady Yardley und der Duke of Ashton.“
    Lady Yardley winkte Swansborough zur Begrüßung zu. „Lieber Lancelot! Hast du die Aufgabe schon erfüllt?“
    Lancelot?
    Maryanne sah mit weit aufgerissenen Augen zu, als Swansborough die Hand von ihrer Taille nahm und sich in Richtung der Countess of Yardley verbeugte. „Noch nicht, meine liebe Sophia.“
    Die Countess lächelte schelmisch und spielte mit einer silberblonden Locke. Obwohl sie nicht mehr jung war, war sie von großem Liebreiz, und ihre Falten verliehen ihrem schönen Gesicht Charakter. Sie war reizend, unwiderstehlich und verführerisch.
    Ihr leises melodisches Lachen war voll anziehender Weiblichkeit. „Es sieht verlockend aus.“
    „Nur für die Unerschrockenen“, stimmte Swansborough ihr zu, und Maryanne fühlte, wie er sie mit einem leichten Schubs gegen ihr Hinterteil in Richtung Ballon dirigierte. Sie unterdrückte einen empörten Aufschrei. Andererseits – sie hatten Sex miteinander gehabt, wieso erschrak sie, wenn er ihren bekleideten Po tätschelte?
    Maryanne schnürte es die Kehle zu. Sie atmete tief durch, als sie sich erinnerte, wie sich Swansboroughs heißer, breiter Rücken unter ihren streichelnden Händen angefühlt hatte. Und dann erinnerte sie sich an den Duft seiner Haut, an den Geschmack seines Nackens …
    Bei dem Gedanken, dass andere Frauen ihn auf die gleiche Weise berühren könnten, tat ihr das Herz weh. Es hatte ihr unendlich viel bedeutet. Und ihm gar nichts.
    „Geht es dir gut, Liebste?“, unterbrach Swansboroughs tiefe, besorgte Stimme ihre entsetzenden Gedanken.
    Krampfhaft bemühte sie sich, ruhig zu bleiben. „Lancelot?“, fragte sie ihn. War das vielleicht der Kosename, den eine Geliebte ihm gegeben hatte? Wie konnte sie, unerfahren und auf dem Land aufgewachsen, es mit einer so schönen Frau aufnehmen? Natürlich konnte sie das nicht, und sie würde es auch nie wollen. Sie war seine Partnerin für diese Nacht – für diese eine Nacht.
    Als sie die Wahrheit erkannte, musste sie hart schlucken. Das war womöglich die einzige Gelegenheit in ihrem Leben gewesen, Sex zu haben. Denn jetzt konnte sie nicht mehr heiraten – was sie natürlich doch vorgehabt hatte, obwohl sie sich nicht wirklich darüber im Klaren gewesen war. Und sie konnte sich keine Liebhaber nehmen, denn das hätte einen Skandal verursacht, und sie wagte nicht, ihre Mutter, ihre Schwestern und Venetias noch ungeborenes Kind auf diese Weise zu verletzen.
    In der Stille pochte ihr Herz laut in ihren Ohren. Er antwortete nicht, also drängte sie ihn: „Warum nennt sie dich Lancelot? Du kannst es mir ruhig anvertrauen.“
    „Natürlich, Verity will die Wahrheit wissen.“ Sie hatten den Kreis aus Fackeln erreicht, wo der Rauch dick und süß war und das Licht sein schiefes Grinsen zeigte.
    Welche Frau hätte diesem selbstironischen Lächeln widerstehen können? Es verwandelte Maryannes Beine in Gelee.
    „Es ist mein Name“, gestand er. „Dashiel Lancelot Blackmore. Dashiel war die Wahl meines Vaters, Lancelot der gedankenlose Wunsch meiner Mutter.“
    Sie nickte verständnisvoll. Rodesson hatte Venetia ihren Namen gegeben, aber ihre Mutter hatte sie und Grace benannt, entschlossen, nicht wieder romantischen Fantasien nachzugeben.
    Obwohl sie ihm das nicht erzählen konnte, lächelte er. „Mein Vater knirschte jedes Mal mit den Zähnen, wenn er aus dem Mund meiner Mutter den Namen Lancelot hörte“, fuhr Seine Lordschaft fort. „Es macht Sophia – Lady Yardley – Spaß, den Namen zu benutzen. Sie tut so, als wäre ich ein edler Ritter, was ich natürlich nicht bin. Der Name meiner Schwester lautet Anne Persephone – ein weiteres Mal haben meine Eltern einen seltsamen Kompromiss gefunden.“
    „Bist du kein edler Ritter?“, neckte sie ihn und wunderte sich über ihren Mut. Die wenigen Male, die sie Lord Swansborough vor dieser Nacht getroffen hatte, hatte sie gerade so eben einen unbeholfenen Knicks zustande gebracht, war aber kaum fähig gewesen, das Wort an ihn zu richten.
    „Nein,

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