Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz
Lord Swansborough.“
Sein Daumen, der soeben noch sanft über ihren Nippel gestrichen hatte, erstarrte.
„Wir halten uns gemeinsam fest“, wisperte sie und wandte sich halb zu ihm um. Er stand so dicht hinter ihr, dass seine Wange ihre streifte und die Bartstoppeln leicht über ihre Haut kratzten.
Er ließ sie lange genug los, um eine weite Armbewegung über den Hyde Park und Mayfair und die schimmernde Silhouette Londons zu machen. Der Korb schwankte, und sie unterdrückte mühsam einen weiteren Aufschrei.
Seine tiefe Stimme erklang dicht an ihrem Ohr. „Du bist herrlicher als all das dort unten, Verity.“
Im nächsten Moment hatte er ihre Röcke hochgeschlagen und ihre Beine vor ganz London entblößt, aber sie waren in ihrer eigenen Welt, hoch über Mayfair. Der Gedanke, in aller Öffentlichkeit und gleichzeitig vollkommen abgeschieden und völlig frei zu sein, gefiel ihr. Ihre Röcke fielen nach vorne über den Rand des Korbes. Seine Hände liebkosten ihre Schenkel und ihr Hinterteil und brachten sie dazu, winzige Bewegungen zu machen, um ihre Beine zu spreizen. „Wir können das nicht tun.“
„Aber du möchtest es, nicht wahr?“
Und wie sehr sie es wollte!
Magische Empfindungen liefen über ihre Haut, der Zauber des Verlangens, ausgelöst von seinem kraftvollen Finger, der sich in ihre nasse Möse schob, von seinem rauen, heißen Atem, der über ihren Nacken strömte.
„Wenn du hierhergekommen bist, um Georgiana zu suchen, bist du eine Frau, die das Risiko nicht scheut. Dennoch bist du zu schüchtern, einem Mann zu erlauben, uns zuzusehen.“
Sie fröstelte. Verriet jede ihrer Reaktionen etwas über ihr Wesen? Sie war sich sicher, dass er immer noch versuchte herauszufinden, wer sie wirklich war. Warum? Warum konnte ersie nicht einfach als ein weiteres leichtes Mädchen betrachten?
Weil sie sich nicht wie ein leichtes Mädchen benahm.
Doch selbst wenn Swansborough vermutete, dass sie keine Kurtisane war, hielt er sie doch für eine furchtlose Retterin ihrer Freundin – er würde niemals Maryanne Hamilton in ihr vermuten, den schüchternen, zurückgezogen lebenden Bücherwurm.
„Das einzige Risiko, das es hier einzugehen gilt“, fuhr er in einem honigsüßen Ton fort, der von Sünde und Versuchung sprach, „ist Vertrauen.“
Vertrauen! Sie konnte ihm nicht vertrauen – er war ein notorischer Verführer, ein Mann, so durch und durch verdorben, dass das Gerücht umging, er habe niemals auch nur eine einzige Nacht allein verbracht. Und er konnte ihr schließlich und endlich auch nicht vertrauen, denn er wusste noch nicht einmal, wer sie wirklich war. Sie hatte ihn bereits in Schwierigkeiten gebracht. Marcus würde Lord Swansborough die Hoden abschneiden, wenn er erfuhr, dass er ihr die Jungfräulichkeit geraubt hatte.
„Du hast den fantastischsten und verführerischsten Hintern, den man sich vorstellen kann.“ Swansborough ließ ihre Taille los, griff nach den Spannseilen und ging in die Knie. Sie hatte das Gefühl, als würde im nächsten Moment der Boden des Korbes unter ihr verschwinden.
„Was tust du da?“
Sie wusste es, noch bevor ihr Magen aufgehört hatte, Purzelbäume zu schlagen. Ein heißer Kuss prickelte direkt über ihrem Steißbein. In einem Korb unter einem Ballon hoch über dem Hyde Park hängend, küsste und leckte er ihre Hinterbacken.
„Du musst damit aufhören“, stieß sie hervor, obwohl sie sich wünschte, er würde bis in alle Ewigkeit weitermachen. „Wir werden abstürzen.“
Als würde er auf ihre Worte reagieren, sackte der Ballon ein wenig ab.
„Wir sind perfekt ausbalanciert, Liebste“, versicherte er ihr und fuhr mit seinen Küssen fort.
Sie wünschte sich, sie könnte ihm wenigstens in dieser Hinsicht vertrauen. Sie stiegen wieder höher auf, und Maryanne erstarrte. „Wir weit lassen sie uns nach oben?“ Ein Blick in die Ferne erschreckte sie, sie konnte nun schon deutlich die Zeichen des nahenden Sonnenaufgangs sehen, die warmen Pinkund Goldtöne des Morgens berührten bereits den Horizont.
Morgendämmerung. Sie musste nach Hause. Wenn jemand in ihr Schlafzimmer kam, um nach ihr zu sehen, würde er feststellen, dass sie die Nacht nicht in ihrem Bett verbracht hatte.
Aber sie hatte Georgiana noch nicht gefunden. Also konnte sie nicht fliehen.
Und sie befand sich hoch in der Luft in einem Fesselballon, gemeinsam mit Lord Swansborough. Es gab überhaupt keine Möglichkeit zur Flucht.
Sie konnte ihm Einhalt gebieten, doch was spielte das
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