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Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz

Titel: Samtschwarz - Page, S: Samtschwarz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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bitte um Entschuldigung, falls er dich in irgendeiner Weise beleidigt hat. Niemand scheint zu akzeptieren, dass ich ganz allein die Schuld an allem trage.“
    Was dachte er gerade? Da seine nachtschwarzen Augen von diesen langen, dichten Wimpern beschattet wurden, konnte sie es nicht erkennen. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er betrunken gewesen.
    Mit dem Rücken zum Kamin blieb er dicht vor dem Feuer stehen und legte seine wunderschöne Hand, die in einem schwarzen Handschuh steckte, auf den Rand des Kaminsimses. „Ist es das, was du willst? Die Ehe?“
    Der tiefe, verführerische Klang seiner Stimme erinnerte sie an ein Fauchen, das sich anziehend, gefährlich und sinnlich anhörte. Dieser heisere Bariton erinnerte sie auch daran, wie er in seinem Bett mit ihr gesprochen hatte. So neckend, so herzzerreißend innig …
    „Verity?“ Die rechte Seite seines Mundes hob sich zu einem kurzen Lächeln.
    Sie wollte es, sie musste die Ehe wollen, aber beim Anblick seines Lächelns platzte sie heraus: „Keine Zwangsheirat. Nein.“
    „Wenn es kein Zwang wäre, würdest du mich dann heiraten wollen?“
    Ja, ja, ja! Aber ihr Gesicht brannte, und sie konnte es nicht zugeben. „Würde das nicht jede Frau wollen?“
    Er zeigte auf das Kanapee, wollte offensichtlich, dass sie sich setzte. „Das ist keine Antwort, Verity. Dieses Mal will ich die Wahrheit hören.“
    Sie wollte nicht dort sitzen und zu ihm aufsehen müssen. Es war schlimm genug, dass er so viel größer war als sie, wenn sie stand. Sie musste den Kopf in den Nacken legen, um ihn anzusehen. So wie sie es im Korb des Ballons gemacht hatte, als er sich über sie gebeugt und seinen Körper von hinten an ihren gepresst hatte, als er sie umschlungen, sie beschützt und auf höchst skandalöse Weise geliebt hatte …
    „Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war meine Einstellung bisher so, dass ich überhaupt nicht heiraten wollte“, gestand sie.
    Er zog die Brauen hoch. „Aber offensichtlich hast du Spaß an sexuellen Freuden.“
    Dass sie bei seinen Worten errötete, war dumm, wenn man bedachte, was sie schon miteinander getan hatten.
    Du musst ihn heiraten. Es ist der einzige Weg. Du musst. Du musst!
    Aber das war keine Lösung für ihr Dilemma. Um ihrer Familie den Skandal und das Unheil zu ersparen, zwang sie Dash in sein Unglück. Sie konnte in dieser Situation einfach nicht jeden glücklich machen. Venetia würde wütend sein, wenn sie aus Pflichtgefühl heiratete, Marcus würde toben, wenn sie es nicht tat, und Dash würde entweder zur Heirat oder zum Duell gezwungen werden.
    „Bitte setz dich, Liebste.“
    Liebste. Ein beiläufig ausgesprochenes Kosewort. Benutzte Dash es, um seinen Zorn nicht zu zeigen?
    Sie wollte sich nicht setzen, aber jetzt bemerkte sie, dass sie zitterte. Nichts an seiner Haltung – die Hand elegant auf den verzierten Sims gestützt, die Fesseln gekreuzt – verriet ihr, was er wirklich fühlte. Da sein Gesicht ihr zu-, aber dem Feuer abgewandt war, lagen seine dunklen Augen im Schatten.
    Zwar ging sie zu einem Ohrensessel, der vor dem Kamin stand, blieb aber hinter ihm stehen, sodass die hohe Lehne wie eine Sicherheitswand zwischen ihr und ihm war.
    „Ich wollte dich nicht in die Falle locken.“ Ihre Stimme war nur ein Piepsen.
    „Das hast du aber getan, Süße.“
    „Und ich werde einen hohen Preis zahlen. Ich bin diejenige, die ein Kind zur Welt bringen wird.“
    Sein schöner Mund verzog sich schmerzlich, und sie bereute die schneidenden Worte. Der Verlust, den seine Schwester erlitten hatte, musste immer noch eine offene Wunde für ihn sein.
    „Venetia und Marcus stehen wegen dieser Sache miteinander auf Kriegsfuß. Sie haben sich gestritten, kurz bevor …“ Sie konnte nur stammelnd fortfahren: „Ich kann es nicht ertragen, dass sie sich deswegen streiten. Ich kann es nicht! Ich glaube, durch die Streiterei haben die Wehen bei meiner Schwester eingesetzt.“
    Er schwieg. Nur das Knistern des Feuers und das Ticken der Uhr begleiteten das endlose Warten. Ihr Magen drehte Pirouetten in ihrem Bauch. Sie brauchte unbedingt einen Keks.
    Schließlich beendete er das Schweigen. „Und deshalb würdest du trotz der Tatsache, dass du nicht heiraten willst, einwilligen, um ihr mehr Leid zu ersparen?“
    Obwohl er die Worte leichthin gesagt hatte, zuckte sie zusammen. Sie nickte. „Es tut mir leid. Das ist dir gegenüber nicht sonderlich rücksichtsvoll von mir. Aber es würde ohnehin nicht helfen. Venetia will

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