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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Kontrahenten, die es auf mein Tal und mein Territorium abgesehen haben, geben mir diese defekten Stufen das Überraschungsmoment, das ich brauche, um entsprechend viele von den Burschen umzunieten.«
    »Oh.« Sie stützte sich mit den flachen Händen auf der Plattform auf und zog sich hoch. Die Holzbohlen waren rissig, die eingeschlagenen Nägel rostig. Durch die breiten Ritzen, die zwischen den Brettern klafften, sah sie tief unter sich den felsigen Boden.
    Er beobachtete grinsend, wie sie zum Zelt robbte und sich halb aufrichtete, bereit, sich spontan wieder hinzuwerfen, falls sie von der Plattform zu stürzen drohte.
    Sie schaute ihn mit großen Augen an. »Ist das denn wahrscheinlich? Ich meine ein Angriff? Dass man sich gegenseitig abmurkst und so?«
    »Das hat hier im Grenzgebiet eine lange Tradition.« Er sprang geschmeidig auf die Plattform und trat neben sie. Von hier oben konnte er jede verräterische Bewegung im Tal und in den Bergen beobachten. »Keine Sorge. Das Tal ist so gut wie uneinnehmbar. Mögliche Angreifer müssten sich erst mal auf die umliegenden Berge schlagen, bevor sie auf uns losgehen. Vorher hätten wir sie längst durchlöchert wie Schweizer Käse.«
    »Was, wenn sie Hubschrauber benutzen?«
    »So dicke haben es die Typen nicht, dass sie sich einen derartigen Luxus leisten könnten.« Er umschloss
ihr Handgelenk und schleifte sie über den schmalen Rand der Plattform zum Eingang des Zelts.
    Einen entsetzlichen Augenblick lang schaute sie über den Rand der Plattform in die Tiefe.Wie in ihren Albträumen sprang ihr der Felsboden förmlich entgegen. Sie wich einen unsicheren Schritt zurück, stolperte über einen Zeltpfosten und wäre beinahe rücklings nach unten gestürzt. Sie ruderte hektisch mit den Armen, verkniff sich einen gellenden Schrei.
    Warlord riss sie hoch und in seine Arme. »Du hast Höhenangst, stimmt’s?«
    »Nein, hab ich nicht.« Höhenangst? Die hätte ihr gerade noch gefehlt. Als wenn die Situation nicht so schon kritisch genug gewesen wäre.
    »Ah, jetzt kapier ich. Das ist der Albtraum, aus dem du nachts hochschreckst.«
    Sie stritt es unwillkürlich ab. »Nein, da irrst du dich ganz gewaltig.«
    »Das sind die höchsten Berge auf der ganzen Welt. Und die gefährlichsten. Wieso hast du den Job überhaupt angenommen, wenn du Angst hast?«
    »Ich hab keine Angst«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Kiefern hervor.
    Die Sonne war inzwischen untergegangen. Am Himmel glitzerten erst einige wenige Sterne.Tief unter ihnen flackerten die Lagerfeuer, aber hier oben war es so dunkel, dass sie sein Gesicht nur schemenhaft wahrnahm. Eben legte er den Kopf schief und beobachtete sie - wie in den Nächten, als er sie in ihrem Zelt besucht hatte. Sie konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er auch im Dunkeln fabelhaft sah.

    Er durfte unter gar keinen Umständen merken, dass sie höllische Angst hatte. Nachher machte er sich bloß wieder über sie lustig. Folglich schob sie ihr Kinn vor und grinste schmallippig. »Ich hab da mal eine Frage. Hast du vor, mich mit deinen Männern zu teilen?« Uff, jetzt war es raus. Die Frage brannte ihr unter den Nägeln, sie musste es einfach wissen.
    Karen hätte sich eher kopfüber in die Tiefe gestürzt, als sich herumreichen zu lassen und mit diesen notgeilen Typen rumzumachen, die da unten herumlungerten. Pfui Teufel, sie war schließlich keine Wanderhure!
    Er packte sie vorn an ihrem T-Shirt und neigte sich dicht über Karen. Als er sprach, streifte sein warmer Atem ihr Gesicht. »Teilen, was mir gehört?Von wegen. Und du gehörst mir, merk dir das. Für immer.«
    »Für immer ist eine sehr, sehr lange Zeit.«
    »Eine Ewigkeit.« Unversehens hob er sie in seine Arme und trug sie, mit einer Geste, die fast Symbolcharakter hatte, über die Zeltschwelle ins Innere. Wie eine junge Braut, entrüstete Karen sich insgeheim.

8
    W arlord schmiegte sie an seinen Körper. »Willkommen daheim, meine Braut.«
    Holla, sie hatte richtig getippt. Er betrachtete sie als seinen persönlichen Besitz und behandelte sie wie eine Braut, aber eine Braut aus jener Ära, als Männer ihre
Frauen noch gefangen nahmen und gewaltsam festhielten, bis sie sie gefügig gemacht hatten.
    Da konnte er warten, bis er schwarz wurde. »Dann pass mal gut auf deine Braut auf, sonst erwachst du irgendwann morgens mit einem Messer zwischen den Rippen.«
    »Jede Beziehung hat ihre kleinen Anfangsschwierigkeiten - das gibt sich, man muss bloß intensiv genug daran

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