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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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diesen brutalen, gewissenlosen Mördern, die es auf Einheimische und Touristen abgesehen hatten?
    Konnte es noch schlimmer kommen?
    Es kam schlimmer. Er sah sie intensiv an, seine obsidianschwarzen Augen emotionslos. »Nicht irgendein Warlord. Ich bin Warlord.«

    Bei Sonnenuntergang steuerte der Mann, der sich Warlord nannte, sein Motorrad durch die engen Kurven eines steil abfallenden Gebirgspfads und geradewegs in eine Felsschlucht. Karen grauste es vor Entsetzen, und sie hätte sich am liebsten die Augen zugehalten. Sekunden später wurde der Weg jedoch breiter, und Warlord donnerte in ein Camp, das von drei Seiten von Hängen geschützt war. Nach einer Seite hin fiel ein Felshang schroff ab ins gähnende Nichts.
    Der Rauch knisternder Lagerfeuer schlängelte sich in die klare Bergluft. Um die hundert Männer, ähnlich gekleidet wie Warlord, mit langen, verfilzten Haaren und Bärten scharten sich um die zündelnden Flammen, grillten, diskutierten, spielten mit ihren Nintendos, tranken oder lasen.
    Sämtliche Köpfe schnellten in ihre Richtung. Die Unterhaltung erstarb. Die Männer taxierten das Paar - taxierten Karen - mit unverstellter Neugier. Dann wandten sie sich wieder ihrem Essen zu, nahmen die Gespräche wieder auf.
    Es war, als wäre das Paar auf dem Motorrad nicht existent. Als wäre … sie unsichtbar.
    Warlord steuerte die Maschine langsam durch das Camp, vorbei an seinen Männern. Sie passierten eine zentrale Feuerstelle, die Holzkohle inzwischen schwarz und kalt.
    Karen umklammerte mit schwitzenden Händen Warlords Lederjacke. Sie schnappte den einen oder anderen Gesprächsbrocken auf - Englisch, Französisch, Deutsch, irgendwelche asiatischen Sprachen, Leise fragte sie: »Wo sind wir? Was ist das hier?«

    »Unsere Basis.«
    »Basis wofür?«
    »Für unsere Überfälle.«
    Warlord. Ich bin Warlord , hatte er gesagt.
    »Hier in der Gegend gibt es bestimmt noch andere Warlords außer dir«, versetzte sie schnippisch.
    »Ich bin erfolgreich. Ich bin brutal. Ich habe meine sämtlichen Rivalen erledigt.Ich bin der einzigeWarlord, der in diesem Teil der Welt etwas zu sagen hat.«
    Und sie Dummerchen hatte ihm blind vertraut, dass er sie beschützen würde, und war ihm prompt auf den Leim gegangen.
    »Sie haben dich alle gesehen«, sagte Warlord. »Sie wissen, wie du aussiehst. Wenn du wegläufst, wissen sie, wie sie dich kriegen. Also ich an deiner Stelle würde es nicht riskieren zu fliehen. Glaub mir, es wäre für die Typen eine ihrer leichtesten Übungen, dich wieder einzufangen.«
    Er machte sie halb krank mit seinen Drohungen, gleichwohl konterte sie gefasst: »Pah, wenn ich weglaufe, weiß ich schon zu verhindern, dass sie mich kriegen.«
    Für einen kurzen Augenblick ließ er den Lenker los, packte ihre Hände und zerrte daran, dass Karen sich notgedrungen eng an ihn klemmen musste, ihr Venushügel schmiegte sich an seinen Hintern. »Dann krieg ich dich - und ich verspreche dir, das findest du bestimmt nicht lustig.«
    »Hast du etwa den Eindruck, dass ich das hier lustig finde?«, ätzte sie. »Nimm gefälligst deine Hände wieder an den Lenker, du Idiot.«

    Ein dunkles Lachen kam tief aus seinem Brustkorb. »Okay, wenn dir dann wohler ist.« Er umklammerte den Lenker der schweren Maschine.
    Sie blinzelte durch die zunehmende Dunkelheit. Welches Zelt war wohl ihres? Ihres - und Warlords. Natürlich nur so lange, bis sie die Chance zur Flucht bekam.
    Er konnte nämlich reden und drohen, so viel er wollte, sie würde fliehen. Das stand für sie fest. Sie war clever und topfit. Als sie sechzehn gewesen war, kam ihr Vater auf die Schnapsidee, sie im Winter in die Berge von Montana zu scheuchen, bloß mit der allernötigsten Ausrüstung versehen. Es war brutal eisig und einsam da draußen im Hochland gewesen, aber sie hatte die Woche überlebt. Und Warlord könnte sie schließlich nicht rund um die Uhr bewachen.
    Je tiefer sie jedoch in das Lager fuhren, desto mehr verlor sich ihre Hoffnung.
    Warlord würde sie vermutlich gar nicht bewachen, dafür hatte er bestimmt seine Leute. Es sei denn, er nahm die ganze Horde mit, wenn er loszog, um ahnungslose Touristen oder Einheimische zu überfallen.
    Als sie das Ende des Tals erreichten, bremste er und beschrieb eine ausgreifende Geste mit seiner Hand. »Schau mal, da wohne ich.«
    Ihr Blick folgte seiner Hand, wanderte langsam die Schlucht hinauf. Höher und immer höher.
    Etwa sieben Meter über der Talsohle entdeckte sie eine Plattform, deren

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