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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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ich dich kenne, hast du jemanden hinfliegen lassen, um Fotos von dem Baugelände zu machen, hmm?«
    »Ja, das hab ich mir erlaubt«, räumte er ein.
    »Okay, dann hast du dir die Fotos angeschaut. Und dabei nicht zufällig mitbekommen, dass das Areal von Millionen Tonnen Gestein verschüttet wurde? Ich hab diesen Erdrutsch nämlich nicht erfunden.« Sie war fassungslos. »So paranoid kannst nicht mal du sein.«
    Auweia, jetzt hatte sie definitiv das Falsche gesagt.
    Jackson lief hässlich rot an. »Weißt du, was mich dieses Projekt gekostet hat?«, brüllte er sie an, seine Stimme heiser vor Zorn.
    »Nein, aber deine Tochter wäre um ein Haar dabei draufgegangen!«

    »Meine Tochter!«, schnaubte er. »Das ist nicht dein Ernst, oder?!«
    Unheilvolles Schweigen schloss sich an. Karen meinte, in der Stille ihr aufgewühltes Herzrasen hören zu können. »Was meinst du damit?«
    »Ach nichts«, knurrte er.
    »Du meinst, ich bin nicht … deine Tochter?«
    Er senkte unbehaglich den Blick. »Ist doch nicht weiter wichtig.«
    »Natürlich.« Sie hob frustriert die Schultern und ließ sie wieder sinken, ihr Verstand arbeitete auf Hochtouren. »Das erklärt alles. Deine Gleichgültigkeit mir gegenüber, das ständige Genörgel, kein bisschen Zuneigung oder Anerkennung … Ich bin nicht von dir.«
    »Na und, wen juckt das schon? Ich hab dich schließlich großgezogen. Ich hab deine Ausbildung bezahlt«, meinte er beschwichtigend. Seine Einsichtigkeit hielt jedoch nicht lange an und wich Verärgerung.
    »Du fährst immer gleich aus der Haut, wenn dir etwas nicht in den Kram passt.Wenn die Dinge nicht so laufen, wie du es dir vorstellst«, versetzte sie. »So ist es mit allem, dann tobst du und wirst ungerecht.«
    »Kann man mir das verdenken? Nach allem, was ich durchgemacht habe? Während ich mich krummlege, damit der Laden läuft, weiß meine Frau nichts Besseres zu tun, als mit anderen Männern fremdzugehen. Um dem Ganzen noch eins draufzusetzen, bleibe ich mit einem nervigen kleinen Schreihals zurück. Wenn deine Mutter mich schon mit einem Kind sitzen lässt, verdammt nochmal, wieso musste es ausgerechnet ein Mädchen sein?«

    Karen ignorierte seinen Zorn. Sie musste es wissen. »Wer war mein Vater?«
    »Mein bester Freund.Wer sonst?«, knirschte er.
    »Wer war dein bester Freund?«
    »Dan Nighthorse. Dieser verfluchte Blackfoot-Indianer.«
    »Ich erinnere mich an ihn.« Dunkel. Sie hatte Dan Nighthorse an den Rand ihres Bewusstseins verdrängt; ihre frühen Erinnerungen kreisten meist um ihre Mutter, ihre sanften Hände, ihr Lächeln, die strahlenden Augen … ihren Tod.
    »Er jobbte als Bergführer und lungerte dauernd hier rum, wenn er gerade keine Touristen fand, die auf die spektakuläre Aussicht scharf waren. Sie liebte die Natur und war eine erfahrene Bergsteigerin. Sie lag mir ständig in den Ohren, wir sollten aussteigen, der Zivilisation den Rücken kehren und eins mit der Natur werden, so ähnlich wie die Hippies. Ich hab kein Verständnis für diesen Schwachsinn.«
    »Ich weiß.« Jackson baute zwar Hotels, die auf die Bedürfnisse von Trekkingtouristen zugeschnitten waren, trotzdem hatte er für Rucksacktourismus nicht viel übrig. Er campierte lediglich im Freien, wenn er jagen und irgendwelche Trophäen erlegen konnte.
    »Sie bedrängte mich so lange, bis ich nachgab und billigte, dass sie mit ihm loszog.« Sein Blick streifte die Jagdtrophäen, die die Wände säumten. »Ist mir nach wie vor schleierhaft, wie sie auf diesen Scheißkerl reinfallen konnte.«
    Ein entsetzlicher Gedanke nahm in ihrem Kopf Gestalt an. »Hast du sie etwa kaltblütig erschossen?«

    »Deine Eltern? Nein, ich hab sie nicht umgebracht, auch wenn sie es wahrscheinlich verdient hätten. Ich arbeitete, als sie sich draußen in der Wildnis herumtrieben und ein tückischer Schneesturm einsetzte. Deine Mutter rutschte von einer gottverdammten Klippe …«
    »Ich weiß.« Karen besann sich spontan auf ihre Albträume, in denen sie immer wieder dramatische Abstürze durchlitt.
    »Nighthorse kam bei dem Versuch, sie zu retten, ums Leben. Als die Flugzeugrettung am Unglücksort eintraf und sie in dem wilden Schneetreiben endlich gesichtet hatte, stand deine Mutter kurz vor dem Erfrierungstod. Mein Vater rief mich im Büro an, ich solle alles stehen und liegen lassen und umgehend in die Klinik fahren, um meiner Frau Lebewohl zu sagen. Er war es auch, der mir brühwarm verklickerte, was alle außer mir längst wussten - nämlich dass sie und

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