Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
herum. Lief zur Zeltöffnung und riss sie auf. Sie beobachtete mit angehaltenem Atem, wie er sich in das Gemetzel stürzte, in jeder Hand eine Pistole. Die Zeltbahn schnappte hinter ihm zu.
    Karens Antwort bekam er nicht mehr mit. »Das wäre das Letzte, was ich tun würde.« Sie schnallte sich den Rucksack um und lief über die Brücke.
    Sie schaute nicht zurück.

13
    Montana, fünf Wochen später
     
    K aren stand in der Tür des väterlichen Arbeitszimmers und blinzelte unschlüssig in den Raum. Die schweren burgunderroten Vorhänge waren zugezogen, die Wände mit dunklem Walnussholz verschalt. Aha, er hatte zwischenzeitlich mal wieder einen Elch geschossen. Die ausgestopfte Trophäe hing mitten über dem Kamin.
    Jackson Sonnet saß an seinem Schreibtisch, in den Lichtkegel einer kleinen Leselampe gehüllt. Der gedrungene breitschultrige Mann hielt seinen grauhaarigen
Schopf über irgendwelche Unterlagen gesenkt, die er stirnrunzelnd durchblätterte.
    »Daddy?« Ihre Stimme zitterte kaum merklich.
    Er erstarrte. Hielt in seiner Lektüre inne. Ohne aufzublicken, ohne erkennbare Erleichterung oder Freude meinte er: »Wurde auch Zeit, dass du nach Hause kommst.«
    Karen war am Boden zerstört. Sie hatte so gehofft, dass er wenigstens dieses eine Mal, wo er doch nicht wusste, ob sie noch am Leben oder tot war … Sie stellte ihre Tasche ab.
    Darin waren ihr Pass, ihre Brieftasche, ein bisschen Wechselgarderobe - und die aufgeschnittenen Armbänder. In Timbuktu hatte sie sie von einem Juwelier entfernen lassen. Der Mann hatte ihr ein stolzes Sümmchen für das hochkäratige Gold angeboten, Karen hatte jedoch nicht verkauft.Weil sie woanders einen besseren Preis bekommen würde, hatte sie sich gesagt.Wenn sie irgendwann auf ihrer Reise dringend Geld brauchte. Am liebsten hätte sie die Armbänder in die Feuer der Hölle geschleudert, damit sie an den Ort des Bösen zurückkehrten, woher sie schließlich auch stammten.
    Sie stöhnte unwillkürlich auf.
    Vermutlich war sie noch immer ein bisschen traumatisiert.
    Sie löste sich von der Tür und lief ins Zimmer. Sie hätte ihren Vater so gern umarmt und sich an seiner Schulter ausgeweint, aber dafür hatte er kein Verständnis. Da spielte es auch keine Rolle, dass sie eine ganze Weile im Himalaja verschollen gewesen war; dieses Wiedersehen war nicht anders als alle anderen.

    Folglich lieferte sie ihm einen knappen Bericht ab. »Bei den Bauarbeiten wurde ein Erdrutsch ausgelöst. Die Felslawine hat das Tal unter sich begraben. Das Hotelvorhaben ist gestorben.«
    »Dafür musstest du dich geschlagene fünf Wochen in der Weltgeschichte herumtreiben? Um mir das mitzuteilen?« Er sah auf und fixierte sie mit seinen hellen, stechend blauen Augen.Vor seinem scharfsichtigen Blick hatte Karen sich schon als Kind gefürchtet.
    Sie hatte lange und schwer gegrübelt, wie sie es ihrem Vater am besten beibringen könnte. Dass sie psychisch angeknackst war, kümmerte ihn bestimmt nicht; ihn interessierte bloß, ob sie körperlich unversehrt war. Folglich beschloss sie, bei den nüchternen Fakten zu bleiben. Bei ihren Enthüllungen nichts zu beschönigen, aber auch nichts wegzulassen. »Ich wurde gekidnappt und gefangen gehalten.«
    »Von wem?«
    »Von einem der Warlords, die das Gebiet kontrollieren.« Von dem Warlord - aber nein, das ginge zu weit. Sie fuhr sich mit der Zunge über das Zahnfleisch, meinte sekundenlang, sein Blut zu schmecken. Und besann sich auf jenen Albtraum, der in ihrem Unterbewusstsein lauerte.
    Sie durfte nicht mehr an ihn denken. Nie wieder.
    »Vor oder nach dem Erdrutsch?«
    »Er hat mich zunächst gerettet und dann gefangen gehalten.«
    Jackson stieß sich mit dem Bürosessel ungehalten vom Schreibtisch ab, so dass das Sitzmöbel gegen die rückwärtige Zimmerwand knallte.

    Karen zuckte unwillkürlich zusammen.
    Jackson sprang auf, seine kräftigen Hände zu Fäusten geballt. Seine Stimme verächtlich gesenkt fragte er: »Und du glaubst, dass ich dir das abnehme?«
    »Ja.Wieso nicht? Was glaubst du denn, wie es gewesen ist?«
    »Du hast mit diesem Typen rumgevögelt, weil er eine schwarzen Lederkombi und eine geile Maschine hatte.«
    »Wie kommst du denn darauf?« Wieso wusste er überhaupt von Warlord?
    »Du bist mit ihm durchgebrannt, und jetzt, wo er dich satt hat, kommst du mir mit dieser hanebüchenen Horrorstory …«
    Woher bezog er seine Informationen? Immerhin schrammte er so dicht an der Wahrheit vorbei, dass sie ganz schön alt aussah. »Dad. Wie

Weitere Kostenlose Bücher