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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Gebüsch trat. Besser gesagt etwas .
    Das Ding hatte spitze Ohren, die oberhalb der Stirn aus seiner Kopfhaut herauswuchsen. Fell bedeckte Hals und Wangen, Nase und Augen und Körper waren indes definitiv menschlich.
    Es war das, was die Roma am meisten fürchteten - der schlimmste und gemeinste Varinski-Fluch, eine Chimäre, ein Wesen zwischen Mensch und Tier.
    »Du hättest das nicht tun dürfen.« Es sprach langsam, als machte ihm das Sprechen Mühe.
    Dika zeigte vorsichtshalber keine Reaktion. Sie trat beiseite. »Entschuldigung.« Sie versuchte, dem Ding auszuweichen.
    Es drängte sich vor sie und grinste diabolisch. »Ich sagte, du hättest das nicht tun dürfen.«

    »Bitte, ich bin auf dem Weg ins Hotel.«
    »Wir bekommen sie früher oder später sowieso zu fassen … aber erst mal bist du dran.« Er stürzte sich auf sie, seine Fänge gebleckt.
    Mit einer flinken gezielten Bewegung stach sie mit dem Messer zu, ritzte dem Ding das fratzenhafte Gesicht auf.
    Es schrie vor Schmerz auf.
    Dika stürmte zum Eingang.
    Kaum glitten die automatischen Türen auf, schrie sie, was ihre Lungen hergaben.
    Sie registrierte, dass der Portier erschreckt aufsah. Der diensthabende Manager verschwand hinter dem Check-in-Schalter.
    Dann packte die Bestie Dika mit ihren Klauen. Ihre Reißzähne bohrten sich in den Hals der Roma. Zerfetzten Dika, die um ihr Leben schrie, dort draußen auf der vornehmen Hotelpromenade vor dem Aqua Horizon Spa and Inn.

23
    W ährend der Van über die menschenleeren Straßen beinahe flog und der Sonnenuntergang den Himmel in ein reines lichtes Blau tauchte, öffnete Karen das Wägelchen und half Warlord beim Hinausklettern.
    Er bewegte sich wie in Trance. »Das Gift ist stärker,
als ich dachte«, murmelte er apathisch. Die Decke war verdammt niedrig; er duckte sich, aus Angst, sich den Kopf zu stoßen. »Ich komm mir vor, als wäre ich hundert Jahre alt.« Sein missmutiger Blick schoss zu ihr. »Spürst du auch schon irgendwas?«
    »Meine Fingerspitzen kribbeln, als wären sie halb abgefroren.«
    Er fasste ihre Hände, drehte die Handflächen nach oben.Tastete die Haut ab, verschränkte ihre Finger mit seinen. »Du machst einen verflucht guten Job.«
    »Ich hab gar nicht viel gemacht.«
    »Du hast mir das Leben gerettet.«
    Der Typ hatte Fieber, er hatte vorhin wahrscheinlich ein Auge eingebüßt, konnte kaum krauchen - und seine erste Sorge galt ihr. Offensichtlich fuhr er voll auf sie ab. Körperlich. Emotional. »Okay, jetzt sind wir quitt«, gab sie zurück. »Nix da, von wegen du bist mir noch was schuldig. Das gilt umgekehrt aber auch für mich.«
    »Ich hab dir das Leben gerettet. Und du mir.« Er lächelte. »Ich hab dich allerdings gefesselt. Damit es ausgeglichen ist, solltest du mich auch fesseln.«
    »Mach ich.« Sie zog ihre Hände weg. »Und dann schubs ich dich von irgendeiner Klippe in die Tiefe.«
    »Wart’s ab.« Von einem ahnungsvollen Frösteln erfasst schauderte er und wich zwei, drei Schritte zurück. »Das brauchst du womöglich gar nicht mehr.«
    »Red keinen Unsinn«, brummelte sie. Sie wühlte in dem Wägelchen nach Handtüchern. Legte ihm zwei um die Schultern und tupfte ihm mit einem dritten Frotteetuch den Schweiß vom Gesicht.

    In diesem Moment drückte der Fahrer das Gaspedal des Vans bis zum Bodenblech durch, und Karen prallte unsanft gegen die Kofferraumtür.
    »Var inskis.« Warlord, der sich mit einer Hand krampfhaft an dem Wagenhimmel abstützte, spähte angestrengt aus dem Rückfenster.
    Karen rappelte sich auf und folgte seinem Blick.
    Ein schwarzer Hummer H2 mit dunkel getönten Scheiben verfolgte sie und kam immer näher.
    Der kleine private Flugplatz war zehn Minuten vom Hotel entfernt.
    »Das schaffen wir nie«, stöhnte sie.
    Der Typ neben dem Fahrer des Vans öffnete die Beifahrertür, lehnte sich hinaus und ließ irgendetwas auf die Straße fallen.
    Karen beobachtete, wie ein kleiner Ball auf der Straße auftippte und angesichts der Wucht des Aufpralls aufplatzte. Jede Menge Stahlnägel spritzten über den Asphalt.
    Der Hummer fuhr darüber. Die Reifen platzten. Das Fahrzeug scherte aus und raste in einem mörderischen Zickzack weiter.
    Karen entwich ein Seufzer der Erleichterung. Als sie sich abermals zu Warlord umdrehte, beobachtete sie, wie die Türen des Hummer aufgerissen wurden. Ein Wolf sprang heraus. Dann noch einer. Und noch einer. Ein Falke folgte mit ausgebreiteten Schwingen und flog ihnen nach. Dann setzte ein Panther geschmeidig kraftvoll

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