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Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03)

Titel: Samtschwarze Nacht - Dodd, C: Samtschwarze Nacht - Into the Shadow (Darkness Chosen 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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umsprang, fraß er ihr vermutlich aus der Hand … Das war ihre Chance. »Alden Taylor. Erfahren im Innenausbau: Sanitär, Heizung, Elektrik, Schreinerarbeiten. Wie lange arbeiten Sie schon für meinen Vater?«
    »Seit fünfundzwanzig Jahren arbeite ich für den alten Sauknochen.« Alden hatte einen starken australischen Akzent, und er versuchte sie zu schocken, indem er ihren Vater in ihrem Beisein verbal verunglimpfte.
    Das war nur Wasser auf Karens Mühlen. Prompt griff sie seine Bemerkung auf. »Und? Finden Sie, dass der alte Sauknochen ein großzügiger Chef ist?«
    Alden schnaubte abfällig.
    Die andern Typen grinsten verlegen.
    »Großzügig? Verständnisvoll? Nein?« Karen wartete die Antwort gar nicht erst ab. »So, wie ich meinen Vater kenne, hat der nur eine Sorge - dass seine Hotels pünktlich fertig werden, damit er Profit machen kann. Richtig?«

    Dieses Mal bequemte Alden sich, den Mund zu einer Antwort zu öffnen.
    Sie winkte ab. »Dieser kniepige alte Sauknochen lässt mich jeden Sommer in seinen Hotels schuften, seit meinem vierzehnten Lebensjahr. Glaubt mir, ich kann so ziemlich alles, was ihr auch könnt - wie Baupläne zeichnen, Beton anmischen, Mauern und Verputzen und so weiter. Zudem kann ich interessierte Investoren mit meinem Architekturdiplom beeindrucken. Jackson Sonnet hat mich als Projektmanagerin eingesetzt, weil ich das beste Pferd in seinem Stall bin. Dabei schert es ihn herzlich wenig, dass ich seine Tochter bin, ich arbeite zu den gleichen Konditionen wie alle anderen.Wenn ich das Hotel vertragsgemäß und im vereinbarten Budgetrahmen fertig stelle, krieg ich einen Bonus.Wenn ich das Projekt vergeige, bin ich raus aus der Sache.«
    Aldens Lippen zuckten, als müsste er sich mühsam ein Grinsen verkneifen. »Der Alte ändert sich wohl nie.«
    »Moment mal, das seh ich ein bisschen anders. Er ändert sich wohl. Er wird jedes Jahr schlimmer.« Sie war nervös, sie redete zu schnell, trotzdem hingen die Typen mittlerweile andächtig an ihren Lippen. »Was Elektro- und Schreinerarbeiten betrifft, bin ich nicht besonders fit. Deshalb hätte ich Sie gern als meinen Assistenten gewonnen.« Sie ging zu dem Holzstoß und hielt Alden die Hand hin.
    Er spähte auf ihre ausgestreckte Rechte, schlug ein und ließ sich von Karen hochziehen. »Ist das so’ne Art Beförderung für mich?«
    »Sie haben es erfasst. Herzlichen Glückwunsch und viel Vergnügen bei Ihren künftigen Zwanzigstundentagen.« Sie blickte zu ihm hoch. »Heute Morgen, einen Tag, nachdem er mir den Job aufs Auge gedrückt hatte, rief Dad an. Er ließ
mich wissen, dass wir hinter dem Zeitplan herhinken und dass ich mir gefälligst den Arsch aufreißen soll, damit es hier so richtig fluppt. Also, worauf warten Sie noch, Alden? Kriegen Sie Ihre Jungs erst mal schleunigst ans Arbeiten! Dann setzen wir uns zusammen, diskutieren Ihre Gehaltserhöhung und schauen uns die Pläne an, ob wir noch irgendwo Luft haben.« Sie wirbelte herum, steuerte mit langen Schritten auf das halb fertige Hotel zu. Auf halbem Weg schwenkte sie noch einmal zu dem völlig verdutzten Alden um: »Ich meine … wenn Sie den Job überhaupt noch haben wollen.«
    Warlords Stimme riss sie aus ihrer Trance. »Hat er den Job angenommen?«
    »Ja.« Dann wurde ihr klar, was sie zugegeben hatte. »Lass es.«
    »Demnach bekamst du eine Chance, um dich zu beweisen, hm? Hat dein Vater das jemals anerkannt?«
    »Bitte. Lass es.« Sie wollte nicht, dass er all ihre kleinen Geheimnisse erfuhr.
    Er hob ihr Gesicht an, streifte mit seinen Lippen die ihren, immer wieder, bis sie entrückt die Augen schloss. »Mein Blut in dir öffnete mir ein Fenster in deine Seele.«
    »Nein.« Seine Berührungen, sein Kuss milderten die harte Realität, dennoch kannte sie die Wahrheit.
    In den vergangenen Tagen hatte sie seine Schwächen kennen gelernt. Und seinen Schmerz erfahren.
    Sie hatte in seiner Haut gesteckt. Hatte seine Sünden begangen. Sie hatte gemordet. Kämpfe ausgefochten. Sie hatte Sex mit Tausenden von Frauen gehabt …
    Sie hatte ihr Gesicht das erste Mal mit seinen Augen gesehen.

    Sie hatte sich in ihrer Gefangenschaft wohlgefühlt, in den Stunden und Tagen und Wochen ungezügelter Leidenschaft. Sie war fest entschlossen gewesen, das sinnliche Duell zwischen ihnen für sich zu entscheiden.
    Sie hatte die Schlacht knapp überlebt, die ihn zur Zwangsarbeit in die Minen verbannt hatte. Dort hatte sie in einer Zelle mit ihm gehaust, seine tiefen Schuldgefühle gegenüber

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