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Samuel Carver 01 - Target

Samuel Carver 01 - Target

Titel: Samuel Carver 01 - Target Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Schwierigkeiten …«
    Faulkner erklärte die Situation und bat schließlich um Hilfe. »Ich wäre ziemlich dankbar für einen Helfer an Bord. Das würde die Überfahrt erheblich erleichtern.«
    Trench lachte. »Wir würden also unsere alten Positionen tauschen, wie? Sie wären mein Kapitän und ich die einfache Mannschaft.«
    »So würde ich es nicht ausdrücken, QT.«
    »Keine Sorge, war nur ein Scherz. Ich habe heute zwei Termine, aber nichts, was meine Sekretärin nicht absagen könnte. Also gut, wo brauchen Sie mich?«
    »Poole, Jachtclub, zehn Uhr. Mein Boot ist die Tamarisk , eine Rustler 36. Ich bin an Bord. Kommen Sie einfach an Deck. Wir können sofort ablegen.«
    »Schön, dann sollten wir jetzt keine Zeit vertrödeln. Bis später.«

    Carver hatte seit gestern Mittag nichts mehr gegessen. Er dünnte das Frühstücksbuffet des Hotels erheblich aus, bezahlte seine Rechnung in bar, fuhr zu einer Tankstelle und tankte den Audi randvoll. Bis zur Nordwestküste Frankreichs hatte er gute zwölf Stunden Fahrt vor sich. Über die Autobahn wäre es ein Spaziergang, doch er musste sich an die Landstraßen halten, wo man im dichten Verkehr steckte und durch viele Ortschaften fuhr. Die Leistungsfähigkeit seines Wagens würde ihm nichts nützen, wenn er hinter Lastwagen, Traktoren und alten Citroens herfuhr. Er musste sich auf den Weg machen.

57
    »Haben Sie die Anrufe erledigt?« Bill Selsey blickte seinen Vorgesetzten wohlwollend an – wohlwollend und enorm dankbar, dass er ihm nicht jede verhasste Aufgabe abnehmen musste.
    »Ja.« Jack Granthams übliche Zielstrebigkeit schien im Augenblick erschöpft zu sein. »Stock war das einzige Kind, die stolze Freude ihrer Eltern, mit Bestnoten in Cambridge und einer glänzenden Karriere vor sich. Es fehlten nur noch der Ehemann und Kinder. Das Schlimmste ist, dass die Eltern keine Ahnung haben, was ihr Kind in Wirklichkeit getan hat. Wenn der Sohn Soldat ist, weiß man um die Möglichkeit schlechter Nachrichten. Aber diese Leute lebten in dem Glauben, ihr kleines Mädchen hätte eine sichere Diplomatenstelle in der Schweiz. Und wann kommt mal jemand in der Schweiz ums Leben?«
    »Wie haben Sie es erklärt? Mit einem Verkehrsunfall?«
    »Ja, der übliche Unfall mit Fahrerflucht. Sie war auf der Stelle tot, hat nicht gelitten und so weiter.«
    »Ich habe Ihnen einen Kaffee mitgebracht.« Selsey reichte ihm eine weiße Plastiktasse mit einer finsteren Flüssigkeit. Grantham trank einen Schluck und verzog das Gesicht.
    »Mann, ist der scheußlich.«
    »Manche Dinge ändern sich nie«, sagte Selsey. »Ein neues HQ, aber Kaffee, der nichts taugt.«
    Grantham brachte ein bitteres Lachen zustande. Er trank weiter und schüttelte den Kopf. »So war das nicht geplant. Ich habe ihnen befohlen, nur zu beobachten, nicht, sich einzumischen.«
    »Ich weiß«, stimmte ihm Selsey zu. »Ich habe das Gleiche gesagt und dass sie vorsichtig sein soll. Wissen wir denn sicher, wie es passiert ist?«
    »So ziemlich. Murcheson – der andere Bursche aus Bern – hat die ganze Nacht bei der Genfer Polizei verbracht. Er hat alle Laborergebnisse gesehen und sämtliche Zeugenaussagen gelesen. Es scheint eindeutig zu sein, dass unser russischer Freund mit dem schwarzen BMW, den wir auch für Papins Mörder halten, einen Wagentausch durchgeführt hat. Er hat sich einen Swisscom-Van beschafft und daraus ein Haus in der Straße beobachtet – wahrscheinlich das, zu dem Papin ihn geführt hatte, wo die Pariser Gruppe sich versteckte. Er beobachtet es also, und wir beobachten ihn, und alles ist in Butter, bis der Russe aus irgendeinem Grund, den kein Mensch ergründen kann, beschließt, in dieses Café zu gehen.«
    »Vielleicht wollte er nur eine anständige Tasse Kaffee trinken?«
    »Tja, dafür hätte ich vollstes Verständnis. Aber da muss noch mehr gewesen sein, weil Johnson sich berufen fühlte, seinerseits zu dem Café zu gehen. Bis er dort ankam, hatte sich der Russe eine junge Frau geschnappt – Identität übrigens unbekannt – und zerrte sie zur Tür raus. Darauf beschloss Johnson, den Ritter in der glänzenden Rüstung zu spielen, und wurde für seine Mühe erschossen. Der Russe wiederum fing an, die Zeugen zu erschießen, zwei in dem Café und Stock, die auf die Straße stürmte, als sie sah, dass ihr Partner zu Boden ging.«
    »Was für ein Blutbad. Aber man muss sich doch wundern über diese geheimnisvolle Frau. Der Russe hat sie scheinbar dringend haben wollen, wenn er bereit war, dafür

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