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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Es gab alles, was man dazu braucht: Geburtsurkunde, Heiratsurkunde und Scheidungspapiere, Zeugnisse von früheren Arbeitgebern, Kreditkartenunterlagen und so weiter. Doch als wir gründlicher nachgeforscht haben, löste sie sich auf. Von ihrem angeblichen Ehemann, Steve Morley, war keine Spur zu finden. Die Adressen des Paares in Russland und in der Schweiz waren gefälscht. Ms Morley hatte eine Telefonnummer der Abteilung der Schweizer Bank angegeben, wo sie gearbeitet hatte, aber als ich die Nummer wählte, bekam ich keinen Anschluss, und bei der Bank hatte noch keiner von ihr gehört.
    Wenn diese Frau nicht Natalja Morley ist, wer ist sie dann? Da sie sich als Russin ausgab, nahm ich das zunächst als Anhaltspunkt. Meine Leute haben die Überwachungsbänder vom Dulles International beschafft, von dem Tag, als sie mit Vermulen nach Paris geflogen ist, und haben die Aufnahmen mit den Konterfeis bekannter KGB- und FSB-Agenten verglichen.«
    Er rief ein Foto auf, das eine Hälfte des Bildschirms an der Zimmerwand einnahm.
    »So, hier haben wir Natalja Morley vor einem Monat in Dulles. Und hier …«
    Die andere Bildschirmhälfte füllte sich mit einem zweiten Foto einer Frau. Beide Gesichter wiesen einen Altersunterschied auf, gehörten aber eindeutig zur selben Frau.
    »… sehen wir die ehemalige KGB-Agentin Aleksandra Petrowa. Sie ist dreißig Jahre alt, stammt aus Perm, das liegt einige Hundert Kilometer östlich von Moskau. Sie hat mit ihrer Arbeit in Moskau vor neun Jahren angefangen. Der KGB hat sie als Honigfalle eingesetzt. Ihre Spezialität waren einflussreiche Männer mittleren Alters aus dem Westen. In den vergangenen fünf Jahren war sie an keiner Nachrichtenbeschaffung beteiligt, von der wir wissen. Aber es sieht so aus, als hätte sie ihre Arbeit wieder aufgenommen …«
    »Man sollte meinen, dass ein erfahrener Mann wie Kurt Vermulen klüger handelt«, warf Horabin ein. »Warnen wir ihn, dass sie gefährlich ist?«
    »Nein, Sir«, erwiderte Jaworski. »Ich schlage im Gegenteil vor, dass wir herausfinden, warum die Russen seinetwegen solchen Aufwand treiben. Sie glauben, dass er das wert ist. Wir vermuten, dass er in eine Aktion verwickelt ist, bei der es um transportable Kernwaffen geht. Fügen Sie beides zusammen, und es ergibt sich ein Bild, das ganz nach russischen Kofferbomben aussieht. Wir wurden mit der Aufgabe betraut, diese Kofferbomben zu finden. Ich bin überzeugt, das ist die Spur, auf die wir gewartet haben.«
    »Großer Gott«, murmelte Horabin. »Was macht Vermulen jetzt?«
    Jaworski verzog das Gesicht. »Das ist das Problem. Wir wissen es nicht. Wir glauben nicht, dass er noch in Rom ist. Er hat seinen Leihwagen am internationalen Flughafen abgegeben, hat aber unseres Wissens bei keiner Fluggesellschaft gebucht, und es gibt auch keine Buchung einer Privatmaschine auf seinen Namen. Es besteht aber noch eine Möglichkeit. Der Flughafen Leonardo da Vinci liegt bei Fiumicino, knapp dreißig Kilometer außerhalb Roms. Der Ort ist direkt an der Küste und hat auch einen Jachthafen. Möglich, dass Vermulen Italien per Schiff verlassen hat.«
    »Möglich? Was soll das heißen?«, blaffte Horabin. »Wollen Sie mir sagen, Sie wissen es nicht?«
    »So ist es«, sagte Jaworski. »Ich hatte nicht die Mittel, um diese Information zu beschaffen. Aus Sicherheitsgründen und, offen gestanden, auch aus politischen Erwägungen heraus wird die Ermittlung von einer sehr kleinen Anzahl von Leuten durchgeführt. General Vermulen ist ein hochdekorierter Kriegsheld, der noch nie einem Verdacht ausgesetzt gewesen ist, geschweige denn, dass er verhaftet oder angeklagt wurde.«
    »Das weiß ich selbst«, erwiderte Horabin barsch.
    Jaworski redete weiter. »Meine Ansicht, und ich glaube, ich spreche hier auch für Tom, ist folgende: Wenn wir uns voll und ganz mit dieser Ermittlung befassen wollen, mit dem Kontingent an Mitteln, das dazu erforderlich wäre, und angesichts der politischen Auswirkungen, die das Ganze haben dürfte, dann brauchen wir die Ermächtigung von ganz oben.«
    Horabin setzte zu einer Antwort an, wurde aber durch ein Hüsteln an anderer Stelle des Tisches unterbrochen. Es kam von einem uniformierten Colonel der Defense Intelligence Agency.
    »Entschuldigen Sie, Sir … Bevor jemand diese Entscheidung trifft, sollten Sie noch etwas erfahren. Es handelt sich um eine Sache, deren Bedeutung erst bei der heutigen Lagebesprechung sichtbar geworden ist.«
    »Sprechen Sie weiter.«
    »Danke. Sie

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