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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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dass Waffen in Polen, in der Tschechischen Republik, in Ungarn … überhaupt in allen ehemaligen Staaten des Warschauer Pakts liegen. In Jugoslawien auch.«
    Bevor Vermulen das Gespräch fortsetzen konnte, dröhnte die Stadionmusik aus den Lautsprechern, und die Zuschauer schrien. Die Mannschaften kamen zum zweiten Drittel zurück. Novaks Gesicht hellte sich auf. Er sprang auf und brüllte mit erhobener Faust: »Go, Caps, go!«
    Vermulen dagegen saß still zurückgelehnt auf seinem Platz. Ihm war eine Idee gekommen, die zwar noch nicht ausgereift, aber reich an Möglichkeiten war. Sie basierte auf Novaks Liste. Aber an irgendwen in Washington dachte er dabei nicht.

    Nach dem Spiel verabschiedeten sich die beiden Männer und verließen das Stadion auf getrennten Wegen. Keiner hatte den Mann bemerkt, der mit einem blauen Nylonrucksack auf dem Schoß ein paar Plätze entfernt saß und der jetzt die Kamera überprüfte, deren Linse zwischen dem glänzenden blauen Stoff zum Vorschein kam. Die Aufnahmen brauchten nur noch ausgedruckt zu werden. Er hatte keine Zweifel, dass sie gut geworden waren.

21
    Der einzige Genuss, der Aliks geblieben war, war das heiße, duftende Bad, das sie vor der Arbeit nahm. Es war das billigste Mittel, das sie kannte, um sich gut zu fühlen. Aber heute Abend würde sie vorher Larsson anrufen müssen. Es war ihr unangenehm, dass sie seine Hilfe so sehr in Anspruch nehmen musste. Er hatte schon so viel für sie getan.
    »Sie haben mir eine letzte Frist gesetzt«, sagte sie, als er den Anruf entgegennahm. »Mir bleibt eine Woche zum Bezahlen. Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll.«
    »Es gibt also keinen Fortschritt, keine Chance, dass er sich erinnert, wo er sein Geld hat?«
    »Bis zum Ende der Woche? Das glaube ich nicht. Aber warum brauchen wir die Klinik überhaupt? Ich kann mich selbst um ihn kümmern.«
    »Wie?«, fragte Larsson. »Der Mann ist krank. Er braucht permanente Betreuung, Medikamente, Therapie. Wie willst du das leisten? Hör zu, wenn es wirklich nicht anders geht, kann ich einen Kredit auf meine Wohnung aufnehmen.«
    »Nein, das wäre nicht richtig. Du bist uns ein guter Freund gewesen, Thor, aber auch der beste Freund muss irgendwann an sich selbst denken … Mist! Ich muss zur Arbeit.«
    »Es tut mir leid, Aliks. Ich wünschte, ich könnte mehr tun, um zu helfen.«
    »Das tust du. Du hast zugehört. Du hast dich gekümmert. Das war es, was ich gebraucht habe.«
    Sie legte auf. Es blieb gerade noch genügend Zeit, um sich die Haare zu waschen, bevor sie in den Club ging. Das Bad würde warten müssen.

    In einem imposanten barocken Bürohaus am Lubjanka-Platz in Moskau wurde das Gespräch zwischen Aliks und Larsson aufgezeichnet, übersetzt und an einen diensthabenden Offizier weitergeleitet. Der prüfte es, dann lehnte er sich in seinem Sessel zurück und starrte an die Decke, während er sich seine Meinung dazu bildete und sich überlegte, wie er sie am besten vorbringen könnte. Schließlich richtete er sich wieder auf und stellte eine Telefonverbindung mit dem Assistenten seines Chefs her.
    »Ich muss die stellvertretende Direktorin sprechen«, sagte er. »Es ist eine Sache von äußerster Dringlichkeit.«

22
    Waylon McCabe besaß im Kerr County in Texas fünftausend Morgen Land, ein privates Königreich zwischen Austin und San Antonio, in dem alte Eichen Schatten spendeten und Bäche und eigens angelegte Teiche die Wasserversorgung sicherstellten. Oben in den Bergen, ein paar Kilometer vom Hauptgebäude entfernt, stand ein privates Refugium, das für besondere Gäste reserviert war. Dorthin nahm er Kurt Vermulen mit, um ein vertrauliches Gespräch zu führen.
    »Sie sagten, Sie haben etwas für mich. Was ist es?«
    Vermulen sah ihn direkt an. »Eine Atombombe.«
    McCabe wusste nicht, ob Vermulen ihn zum Narren hielt.
    »Soll das ein Witz sein, General?«

    »Nicht im Geringsten. Über hundert davon sind auf der ganzen Welt verteilt. Sie liegen seit über zehn Jahren in ihren Verstecken. Ich kann das Dokument beschaffen, das uns verrät, wo sie sich befinden.«
    »Das heißt, Sie haben es noch nicht?«
    »Ja, aber ich werde es in den nächsten Wochen bekommen, zusammen mit den Codes, die nötig sind, um die Sprengkörper scharf zu machen. Danach braucht man sich nur noch eine davon zu beschaffen.«
    »Und was haben Sie damit vor?«
    »Sie den islamischen Terroristen geben.«
    McCabe riss die Augen auf. »Sind Sie verrückt?«
    »Keine Sorge … Ich werde sie

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