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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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befrackter Diener wartete unten auf sie. »Madame Schukowskaja wartet bereits«, sagte er und führte sie in das große Empfangszimmer.

    Die stellvertretende Direktorin der FSB saß in einem Sessel an einem mächtigen Kamin voll brennender Holzscheite. Sie hatte eine Lesebrille auf und studierte den Inhalt einer Mappe mit Spiralheftung. Neben ihr stand ein zweiter Sessel.
    Sie machte die Mappe zu, als Aliks näher trat, setzte die Brille ab und musterte ihre Gefangene mit leisem Abscheu.
    »Konntest du dich nicht entscheiden, was du anziehst?«
    Aliks ließ sich betrachten, ohne eine Reaktion zu zeigen, dann setzte sie sich in den freien Sessel.
    Schukowskaja sah sie ein paar Augenblicke lang an und nickte schließlich.
    »Ich verstehe. Nun, dann wollen wir zur Sache kommen.« Sie schlug die Ringmappe wieder auf und setzte sich die Brille auf. An die Innenseite des Pappdeckels war ein Foto angeklammert, das farbige Porträt eines Offiziers der US-Army in Ausgehuniform. Er wirkte stark und entschlossen, war blond und hatte ein energisches Kinn. Sie reichte Aliks das Foto, die es kurz ansah und zurückgab.
    »Ein gut aussehender Mann«, sagte sie ohne eine Spur Enthusiasmus.
    »Das ist Lieutenant General Kurt Vermulen«, sagte Schukowskaja. »Das Foto wurde vor drei Jahren aufgenommen. Damals leitete er die Operationen der amerikanischen Special Forces in Fort Bragg, nachdem er vorher das 1. Bataillon des 75. Ranger Regiments kommandiert und turnusmäßig seinen Dienst bei der Defense Intelligence Agency abgeleistet hatte.«
    »Ein amerikanischer Held«, murmelte Aliks trocken.
    »Oh ja«, pflichtete Schukowskaja bei, »er ist ein echter Soldat. Er begann seine Laufbahn als Teilnehmer des imperialistischen Abenteuers in Vietnam. Dabei wurde ihm das Verdienstkreuz verliehen, eine der höchsten Auszeichnungen für Tapferkeit, die die amerikanischen Streitkräfte zu vergeben haben. Einen Mann, der solch einen Orden besitzt, sollte man achten, auch wenn er ein Feind ist.«
    Aliks schürzte geringschätzig die Lippen. Schukowskaja fuhr ungerührt fort.
    »Vermulen nahm im Mai 1995 seinen Abschied, im Alter von fünfzig Jahren, kurz nachdem dieses Foto aufgenommen wurde. Seine Frau litt an Krebs, und er wollte in den letzten Monaten bei ihr sein. Danach hat er sich wie jeder gute Amerikaner zu Reichtum verholfen.«
    »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Deswegen.«
    Schukowskaja zog ein anderes Foto aus ihrer Akte, eine unscharfe Aufnahme von Vermulen, der, diesmal in Zivil gekleidet, mit einem Mann mittleren Alters mit Schnurrbart sprach.
    »Das ist Pavel Novak, ein ehemaliger Offizier des tschechischen Militärgeheimdienstes.«
    »Was hat er mit Vermulen zu tun?«
    »Das ist es, was wir wissen wollen. Vor fünfundzwanzig Jahren wurde Novak zum Doppelagenten und verriet Geheimnisse an die Amerikaner. Er wusste nicht, dass wir über seinen Verrat Bescheid wussten, also haben wir ihn benutzt, um irreführende Informationen zu verbreiten. In Wirklichkeit hat er die ganze Zeit für uns gearbeitet. Während dieser Zeit ist Vermulen sein Kontaktmann gewesen. In den vergangenen Jahren ist Novak genauso wie Vermulen Geschäftsmann geworden, aber vielleicht kein so respektabler. Er verkauft jetzt Geheimnisse an Araber, Asiaten und an Dritte-Welt-Länder. Und natürlich überwachen wir noch immer, was er tut.
    Aber er hat noch keine Geschäfte mit den Amerikanern gemacht. Warum nimmt er also jetzt Kontakt auf? Was kann er ihnen anbieten, das sie vielleicht haben wollen? Novak könnte Vermulen als eine Art Mittelsmann brauchen. Oder die Amerikaner spielen ein anderes Spiel, das wir noch nicht kennen. Das musst du herausfinden.«
    Aliks runzelte die Stirn.
    »Ich? Wie?«
    »Indem du tust, was du am besten kannst, meine Liebe. Seit dem Tod seiner Frau hatte Vermulen nur eine oder zwei kurze Affären. Es ist Zeit, dass er sich wieder verliebt.«
    »Nicht in mich. Ich mache das nicht mehr – weder mit ihm noch mit einem anderen.«
    Die gute Laune verschwand aus Schukowskajas Ton und machte einer sibirischen Kälte Platz.
    »Du wirst genau das tun, was ich dir befehle, und ich will dir auch sagen, warum.«
    Sie blätterte durch ihre Akte.
    »Du schuldest der Montagny-Dumas-Klinik die Summe von … Augenblick …«
    Sie fand das Blatt, das sie suchte. »Von 4 7 732 Franken. Das heißt, bis sechs Uhr heute Abend. Morgen früh, wenn sie eine weitere Nacht berechnet haben, wird es mehr sein.«
    »Du Miststück«, fauchte Aliks.
    »Na

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