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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Schwindel erwiesen. Selbst gebastelte Atombomben gaben großartigen Stoff für Filme ab. Ein Team von siebzehn Regierungswissenschaftlern versuchte sogar, so eine Bombe zu basteln, nur um zu sehen, ob es möglich war. Aber faktisch hatte es auf amerikanischem Boden noch keine nicht – genehmigte Atomwaffe gegeben.
    Bis jetzt.
    Im Krisenzentrum des Energieministeriums in Washington war ein Anruf vom FBI Minneapolis-Saint Paul eingegangen. Von dort wurde er weitergeleitet zur NEST-Zentrale auf der Nellis Air Force Base im Nordosten von Las Vegas. Innerhalb weniger Minuten war Kady zur Leiterin eines siebenköpfigen Teams bestimmt worden, und innerhalb einer Stunde waren sie vom Los Alamos County Airport nach Minneapolis gestartet.
    Das Ziel war ein Feriendomizil am Ufer des Gull Lake, eines beliebten Ausflugsortes der Städter, die sich nach frischer Luft sehnten, angeln und Spaß auf dem Wasser haben wollten. Das FBI hatte das Gebiet mit Unterstützung der örtlichen Polizei abgesperrt. Man hatte Scheinwerfer gebracht und vor der bescheidenen Holzhütte aufgestellt. Der verantwortliche FBI-Agent war Tom Mulvagh.
    »Also, was haben wir hier?«, fragte Kady, als ihr Team anfing, die Ausrüstung aus einem der beiden schwarzen Econoline Vans auszuladen, mit denen sie gekommen waren. Sie hielt sich eine behandschuhte Hand über die Brauen, damit ihr der Regen nicht in die Augen tropfte. Ihre kastanienbraunen Haare hatte sie sich unter eine hellrote Fleecemütze gestopft.
    »Der Besitzer hier, ein gewisser Heggarty, hat die Hütte vor vier Jahren gekauft«, sagte Mulvagh, das Gesicht halb im Schatten der Kapuze seines Parkas. »Jetzt wollte er sie umbauen und einen zusätzlichen Schlafraum schaffen. Die Innenabmessungen stimmten nicht mit den Außenmaßen überein. Ihm fehlten immer wieder anderthalb Meter. Dann stellte er fest, dass an der Rückwand der Hütte eine Zwischenwand eingezogen war, mit einem Hohlraum dahinter. Also riss er die ein, und da fand er einen großen braunen Lederkoffer – von der Art, wie man sie früher hatte, so beschrieb er ihn, kein modernes Ding. Er sah ihn sich näher an und stellte fest, dass ein Elektrokabel aus dem Koffer herausführte, bis zur Stromversorgung in der Wand.«
    Kady zog eine Grimasse. »Bitte sagen Sie mir, dass er den Koffer nicht geöffnet hat.«
    »Natürlich hat er ihn geöffnet, so sind die Leute. Er entdeckte ein Metallrohr, einen schwarzen Kasten mit einem roten Blinklicht und, wie er sich ausdrückte, die Schrift dieser verdammten Turbanköpfe.«
    Sie runzelte die Stirn. »Arabisch?«
    »Wohl nicht. Seiner Beschreibung nach muss es Kyrillisch sein.«
    »Aha, und hat er dann die Finger von dem Rohr und dem Kasten gelassen?«
    Der FBIler grinste. »Ja, er war so klug, Angst zu kriegen. Er rief die Polizei in Nisswa an, und die reichten ihn an das Sheriff-Büro in Brainerd im Crow Wing County weiter. Die haben uns angerufen, und so sind wir hier.«
    »Dann sollten wir uns die Sache mal ansehen.« Kady sah sich um. »Wir werden Schutzanzüge brauchen. Schätze, wir können uns in den Vans umziehen.«
    »Klar«, sagte Mulvagh, »aber machen Sie schnell. Das Herumstehen macht mich nervös, wenn ich daran denke, was da drin ist.«
    Sie klopfte ihm beruhigend auf die Schulter, als wäre sie seine Beschützerin, obwohl Mulvagh zehn Jahre älter, einen halben Kopf größer und wahrscheinlich fünfzig Pfund schwerer war als sie.
    »Da passiert nichts, vertrauen Sie mir. Wenn das Ding wirklich eine sowjetische Bombe ist, hat sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen spezifischen Code, den man erst eingeben muss, um sie scharf zu machen. Ohne den passiert gar nichts. Ich schätze, sie ist da schon seit zehn Jahren, vermutlich sogar länger. Und wenn sie in dieser ganzen Zeit nicht hochgegangen ist, warum dann jetzt?«
    »Weil sie nicht gern gestört wird?«
    »Keine Sorge, ich werde äußerst höflich mit ihr umgehen.«

34
    Larssons zerbeulter Volvo Kombi wartete bereits vor Carvers Haus, als dieser endlich eintraf. Der Norweger stieg aus und sah ihn von oben bis unten prüfend an, ob es sichtbare Zeichen von Ärger gab.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Gehen wir rein«, antwortete Carver. »Ich stehe nicht gern so ungeschützt auf der Straße.«
    Seine Stimme klang angestrengt, nervös.
    »Geht es dir einigermaßen, Mann?«, fragte Larsson. »Du klingst nicht so gut.«
    »Alles in Ordnung.«
    »Wie du meinst.«
    Carver eilte ins Haus und durch den Flur.

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