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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Seine Wohnung lag in der obersten Etage. Larsson ließ ihn vorgehen und musterte ihn zweifelnd, dann folgte er ihm über die alte Holztreppe, die sich fünf Stockwerke hinaufwand und bei jedem Tritt knarrte. Als er oben ankam, war die Tür bereits offen. Carver stand im Wohnzimmer und blickte sprachlos nach allen Seiten auf das, was er sah – oder vielmehr nicht sah.
    »Wo sind meine Sachen?«, fragte er.
    Das Zimmer hatte keine Möbel mehr.
    »Wir haben sie verkauft«, sagte Larsson. »Das mussten wir.«
    Carver beruhigte sich einen Moment lang, während er die Tatsache verdaute. Dann formte sich ein Ausdruck des Erschreckens auf seinem Gesicht, und er rannte in die Küche.
    »Mensch, ihr habt doch nicht …«
    »Was haben wir nicht?« Larsson lief hinterher.
    »Schon gut.«
    Carver stand an der Kochinsel. Das Weinregal war leer. Der eingebaute Kühlschrank war entfernt worden. Übrig war nur das Gehäuse. Doch das schien Carver nicht sonderlich aufzuregen.
    »Ich dachte plötzlich, ihr habt vielleicht die Küchenschränke verkauft«, sagte er.
    Zum ersten Mal an diesem Abend grinste Larsson.
    »Wer würde den Schrott schon nehmen?«
    Jetzt war es Carver, der grinste, aber nur für einen Moment. Er bückte sich und griff in das Weinregal, ins dritte Fach der zweiten Reihe. Er verzog das Gesicht, während er blind tastete, dann kehrte sein Lächeln zurück. Er hatte gefunden, was er suchte.
    »Pass auf«, sagte er.
    Es gab einen sehr leisen Summton. Larsson beobachtete staunend, wie sich die Mitte der Granitarbeitsplatte von der Insel hob und in einer sanften Bewegung einen Metallrahmen zutage förderte, in den ein großer Werkzeugkasten aus Kunststoff eingepasst war, aufgeteilt in ein halbes Dutzend Schubladen verschiedener Höhe mit durchsichtigen Plastikfronten.
    »Unglaublich!«, hauchte Larsson.
    »Scheint, als wäre alles da«, meinte Carver und beruhigte sich.
    »Gut, in den obersten beiden Schubladen sollte normaler Kram sein …«
    Er zog sie auf und enthüllte eine dicke dunkelgraue Schaumstoffeinlage mit passenden Aussparungen, die eine Auswahl fleckenlos glänzender Schraubenschlüssel, Schraubenzieher, Sägen und Hämmer beherbergten. Die zweite enthielt kleine Elektrowerkzeuge und Lötkolben.
    »Es ist alles da«, sagte er. »In den nächsten beiden sind, glaube ich, Zubehörteile, Elektronikzeug und solche Sachen.«
    Larsson seufzte zufrieden, als er eine Reihe von Zündern, Sprengkapseln und Funkfernsteuerungen entdeckte.
    »Oh ja, ein paar dieser Schätzchen kenne ich noch. Freut mich, dass sie ein so nettes Zuhause bekommen haben.«
    »Gut, in der nächsten sollte …«
    Larsson schaute auf Plastiksprengstoff und Thermit.
    »Und in der letzten …«
    Carver zog die unterste Schublade mit der größten Tiefe auf. Sie enthielt eine kurzläufige Heckler & Koch MP5 K mit Schalldämpfer und drei Magazinen sowie eine SIG Sauer P226 mit dem gleichen Zubehör. Larsson nickte fachmännisch. Beide Waffen gehörten zur Standardausrüstung der britischen Special Forces.
    »Da ist noch etwas anderes …«, sagte Carver.
    Er zog den Werkzeugkasten aus seinem Rahmen und stellte ihn vor sich auf den Boden. Dann ging er in die Hocke. Der Deckel war mehrere Zentimeter dick. Carver hob ihn an und öffnete darin ein weiteres Fach, das sich hinter einer Scharnierklappe verbarg. In dem Fach lag ein dicker, gefütterter brauner DIN-A3-Umschlag.
    »Wer hätte das geahnt«, sagte er.
    Er nahm den Umschlag heraus und schloss das Fach. Dann nahm er die SIG, den Schalldämpfer und zwei Magazine aus der untersten Schublade, verschloss den Werkzeugkasten, ließ ihn aber auf dem Boden stehen, und drückte auf den Knopf innerhalb des Weinregals, der das leere Gestell daraufhin wieder einfuhr. Carver legte Umschlag und Waffe auf die Arbeitsplatte.
    »Ist da Geld drin?«, fragte Larsson und deutete mit dem Kinn auf den Umschlag. Plötzlich war er nicht mehr so gut gelaunt.
    »Ja.«
    »Genug, um die Rechnungen zu bezahlen?«
    »Mehr als das.«
    »Und wann genau ist er dir wieder eingefallen?«
    Die Frage klang ein wenig bitter.
    »Vor ein paar Wochen, ziemlich bald nachdem ich wieder zu mir gekommen bin.«
    »Also hast du ihr Geld gar nicht gebraucht?«
    »Oh doch. Solange es kam, wusste ich, dass sie am Leben war.«
    Dagegen konnte Larsson nichts einwenden. Aber er hatte noch eine berechtigte Beschwerde vorzubringen.
    »Mir schuldest du auch etwas. Über zwanzigtausend Mäuse.«
    Carver nickte still. Er griff in den Umschlag und

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