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Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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ließ sich mit der Antwort ein paar Tage Zeit, nur um zu sehen, ob seine Bitte technisch zu verwirklichen war, aber es konnte eigentlich nur eine Antwort geben. In den vergangenen fünf Jahren, nach der Katastrophe in Kanada, hatte McCabe alle seine Jets bei ihnen gekauft. Sie schätzten seine Firma sehr, und sie hatten nicht die Absicht, sie als Kunden zu verlieren.
    »Ich möchte im Namen unseres ganzen Teams einmal sagen, dass wir Mr McCabes Engagement großartig finden.« Der Firmenvertreter blieb am Fuß der Treppe stehen, die zur Kabine hinaufführte. »Eine Luftbrücke für medizinisches Material zur Versorgung der Hungernden in Afrika einzurichten, wissen Sie, es ist ein Privileg, zu so etwas beitragen zu dürfen. Nur schade, dass wir ihm das nicht persönlich sagen können.«
    McCabe hatte seinen Anwalt und seinen Privatpiloten zu der Übergabe geschickt.
    »Leider ist er im Augenblick ein wenig indisponiert, aber ich werde Ihre guten Wünsche ausrichten«, sagte der Anwalt, der nicht wusste, wozu sein Chef das Flugzeug eigentlich benutzen wollte, aber ganz sicher hatte das nichts mit Afrika zu tun. Er blickte seinen Gesprächspartner, der sich nicht vom Fleck rührte, missbilligend an. »Können wir jetzt einen Blick in das Flug zeug werfen?«
    »Sicher, sicher, natürlich, mit Vergnügen. Unser Chefingenieur wird Ihnen alles zeigen.«
    Damit trat er zur Seite, und der Ingenieur ging voran die Treppe hinauf. Mit gesenktem Kopf betrat er die Kabine. Ohne die schicke Einrichtung und das Hightech-Beiwerk war der Rumpf des Flugzeugs nichts weiter als eine Metallröhre mit einem Durchmesser von einem Meter achtzig. Viel Platz gab es nicht. Die Männer mussten bei der Besichtigung hintereinander gehen.
    »Sie sind alle mit diesem Maschinentyp vertraut, nehme ich an?«, lautete die rhetorische Frage des Ingenieurs. »Gut. Dann sehen Sie vor uns am hinteren Ende der Kabine einen Schrank und einen Waschraum und dahinter einen kleinen Frachtraum. Die reguläre Querwand, die für den hinteren Rumpfteil eine bauliche Stütze darstellt, nun, die haben wir herausgenommen und nach vorn versetzt, gleich neben den Waschraum. Dadurch ist der hintere Bereich vergrößert, sodass er mehr von der abzuwerfenden Ladung aufnehmen kann. Wie Sie sehen, haben wir gleich neben der Trennwand eine Luke eingebaut, ähnlich wie bei einem U-Boot.«
    Er stand vor der blanken, schmucklosen Wand, die den hinteren Kabinenteil abtrennte, neben sich die ovale Luke.
    »Wir wollten die Tragfähigkeit der Querwand nicht beeinträchtigen, darum musste die Luke ein bisschen eng ausfallen, aber sie ist immer noch groß genug, um dadurch in den neuen Frachtraum zu gelangen.«
    Der Ingenieur öffnete die Luke und gab den Blick auf den düsteren hinteren Teil des Rumpfes frei.
    »Es ist ziemlich eng, Sie möchten also vielleicht lieber nacheinander den Raum besichtigen. Weiter hinten werden Sie im Boden eine Tür erkennen. Sie ist so angebracht, dass sie sich wie eine Rampe nach außen öffnet. Die Öffnung zeigt zum Heck. Sie wird hydraulisch betrieben, entweder von der Pilotenkanzel aus oder mithilfe eines Griffs, den Sie daneben auf dem Boden sehen können. Er sieht wie ein Pumpenschwengel aus. Das Öffnen geht leicht per Hand. Wir haben eine Vorrichtung eingebaut, mit der die Ladung abgeworfen werden kann, wenn die Bodenklappe geöffnet ist. Ansonsten ist auch genügend Platz für eine Person, die das Abwerfen übernehmen kann. Es gibt eine befestigte Sicherheitsleine, damit derjenige nicht hinausfällt.«
    »Da bin ich aber froh«, bemerkte der Anwalt. »Würde nur ungern von einer trauernden Witwe verklagt werden wollen.«
    Der Firmenvertreter ließ ein kriecherisches Lachen hören, der Ingenieur brummte nur dazu.
    »Ich hoffe jedenfalls, dass der Umbau Ihren Wünschen entspricht. Ich glaube, wir haben ihnen ziemlich genau entsprechen können.«
    »Ja«, sagte der Anwalt, »das glaube ich auch.«

    In seinem Haus in Texas erhielt McCabe die Nachricht, dass er jetzt ein Flugzeug besaß, mit dem sich über Jerusalem eine Bombe abwerfen ließ. Wenn er daran jetzt dachte, was er vorhatte, fragte er sich trotz allem, ob er wirklich den Willen des Herrn ausführte. Er zweifelte, wie man sich bei so einer Sache sicher sein sollte, entschied aber, dass sich das nur allzu bald herausstellen würde. Die Ärzte hatten ihm gesagt, dass die Tumore sich verschlimmerten. Sie drängten ihn zu einer Chemotherapie, aber McCabe hatte abgelehnt. Er wusste, was diese

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