Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samuel Carver 02 - Survivor

Samuel Carver 02 - Survivor

Titel: Samuel Carver 02 - Survivor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
Vom Netzwerk:
unterbrach ihn Grantham.
    »Und er hat gerade eine Nachricht an Moskau weitergegeben, von einer Agentin, die zufällig durch Venedig gekommen ist. Sie sah wohl ziemlich gut aus, darum ist Radinescu ihr eine Weile gefolgt …«
    »Perversling.«
    »Möglich, aber während er die Frau verfolgte, hat er ein paar Aufnahmen gemacht, und als er uns eine Kopie ihrer Nachricht schickte, hat er ein Foto von ihr dazugepackt, in der Hoffnung, dass wir ihm einen Bonus zahlen, weil er eine russische Spionin enttarnt hat.«
    »Der hat vielleicht Nerven.«
    »Warten Sie ’s ab. Vielleicht sind Sie doch bald der Ansicht, dass wir Radinescu einen Drink spendieren sollten.«
    Am anderen Ende des Zimmers leuchtete ein Plasmabildschirm auf. Darauf erschien eine Reihe Farbaufnahmen von zwei Frauen – einer Schwarzen und einer Weißen –, die über eine belebte Straße in Venedig gingen.
    »Großer Gott, das ist die Petrowa«, sagte Grantham. »Aber was macht die in Italien?«
    »Tja, sie wohnt im Cipriani mit einem Mann namens Kurt Vermulen – getrennte Zimmer, bevor Sie fragen.«
    Grantham runzelte die Stirn. »Vermulen? Der Name kommt mir bekannt vor …«
    »Amerikaner, Exsoldat, hat eine Zeitlang für die DIA gearbeitet und ein paar Jahre am Grosvenor Square als Attaché verbracht. Wahrscheinlich sind Sie ihm da mal über den Weg gelaufen. Jedenfalls scheint Moskau sich für ihn zu interessieren. Wahrscheinlich hat Petrowa den Befehl, so nah wie möglich an ihn heranzukommen.«
    »Wer ist die Frau neben ihr?«
    »Sie heißt Alisha Reddin. Sie und ihr Mann Marcus Reddin wohnen im selben Hotel wie Vermulen und Petrowa. Und noch ein interessantes Detail: Reddin hat unter Vermulen bei den US-Army Rangers gedient.«
    »Könnte einfach ein Treffen von zwei alten Kameraden sein«, bemerkte Grantham.
    »Ja, könnte«, stimmte Selsey zu. »Aber die Russen denken vermutlich, dass da mehr dran ist. Warum hätten sie sonst Petrowa einschalten sollen?«
    Granthams Laune schien sich zum ersten Mal ein bisschen zu bessern. Über sein Gesicht huschte eine Spur Belustigung. »Also ist sie zu ihrem alten Handwerk zurückgekehrt, für die alten Arbeitgeber. O Gott o Gott … Das wird Carver nicht gefallen. Er ist überzeugt, sie ist ein braves Mädchen, ganz bestimmt.«
    »Er weiß vielleicht nicht, was sie vorhat«, meinte Selsey.
    »Ich bin sicher, er hat keine Ahnung. Und Sie haben recht, das erklärt, was Matow tun wollte – Carver in seliger Unkenntnis sterben lassen. Denn eins wissen wir über Carver ganz genau: Er wird alles tun, um sein kleines Püppchen zurückzubekommen. Das ist auch den Russen klar. Sie haben es schon schmerzlich erfahren. Demnach ist das Letzte, was sie wollen, dass Carver seiner großen Liebe nachjagt und in Petrowas Auftrag hineinplatzt, wie immer der aussieht.«
    »Das heißt, sie werden es noch mal versuchen.«
    »Wenn sie ihn finden können, ja. In der Zwischenzeit brauchen wir die Information, was in der Nachricht stand, die Petrowa nach Moskau geschickt hat.«
    »Wir arbeiten dran«, versicherte Selsey. »Sollte bis zum Ende des Tages entschlüsselt sein.«
    Grantham sah jetzt viel heiterer aus als zu Beginn der Sitzung. »Versuchen Sie, ob Sie das beschleunigen können. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir müssen alles über Vermulen erfahren, was es zu wissen gibt. Wo ist er sonst noch gewesen, mit wem und warum? Lassen Sie ihn beobachten. Und suchen Sie Carver. Wir müssen ihn vor den Russen finden. Dann werden wir ihm nahelegen, herauszufinden, was seine geschätzte Aliks tut, und ihr zu sagen, dass sie damit aufhören soll, und wenn er schon dabei ist, soll er bei allen Beteiligten den größtmöglichen Schaden anrichten.«
    »Den Russen wird das nicht gefallen.«
    »Hoffentlich.«
    »Was ist mit unseren Cousins jenseits vom großen Teich? Sollen wir Langley auf dem Laufenden halten?«
    »Ich sehe nicht ein, warum. Zumindest jetzt noch nicht.«
    »Wirklich? Wir sollten sie als Kollegen betrachten.«
    »Das sind sie auch, Bill«, sagte Grantham. »Aber nur bis zu einem gewissen Punkt.«

43
    Bei der Truppe hätten sie es einen »Up-Homer« genannt: bei einer Familie am Ort zu kampieren anstatt mit dem Rest der Kompanie auf einem unbenutzten, vom Verteidigungsministerium gemieteten Campingplatz. Carver und Larsson wohnten bei Ebba Roll, einer norwegischen Cousine, die mit einem Bauern verheiratet war. Mit ihren Eins dreiundachtzig und dem strammen Körperbau gehörte sie zu den Frauen, die sich genauso

Weitere Kostenlose Bücher