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Samuel Carver 03 - Assassin

Samuel Carver 03 - Assassin

Titel: Samuel Carver 03 - Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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F ü r die anderen, die nicht so viel Gl ü ck hatten.«

84
    Damon Tyzack hörte die Explosion durch die Hügel von Cotswold hallen und sah eine orange Rauchwolke aufsteigen. Er fluchte leise. Das Geschoss hatte sein Ziel, ein grobes Gebilde aus Brettern und Strohballen, um gute zehn Meter verfehlt. Es stand am Ende eines Feldes abseits von allen ö ffentlichen Stra ß en auf einem Privatgrundst ü ck in Gloucestershire, das, durch verzwickte Eigentumsverh ä ltnisse getarnt, dem russischen Mafiaboss Naum Titow geh ö rte. Die Nutzungserlaubnis f ü r dieses Feld war sein Beitrag zur Ermordung des amerikanischen Pr ä sidenten.
    Tyzack sprach in ein Funkger ä t. » Wir probieren es noch mal. Diesmal will ich mehr H ö he beim Abschuss und eine sp ä tere Z ü ndung. Mal sehen, ob wir dann das gew ü nschte Ergebnis bekommen.«
    Tyzack war seit mehreren Stunden konzentriert damit besch ä ftigt, sein Ger ä t einzustellen und zu testen, damit diese Hinterhofbastelei aus gestohlenem Material und der Software aus Ü bersee ihre Aufgabe erf ü llte. Das tat sie nicht. Doch er w ü rde daf ü r sorgen, dass es klappte, und wenn er die ganze Nacht auf diesem Feld zubringen musste. Die einzige Waffe, die er morgen mitnehmen w ü rde, war das iPhone, auf dem Bobby Kulas Zusatzfunktion installiert war. Er blickte wieder auf das Display und dr ü ckte einen Knopf, wartete ein paar Sekunden und … Krach! Diesmal stieg der Rauch von einer Stelle am Fu ß der angedeuteten B ü hne auf. Sie kamen der Sache schon n ä her.
    » Und noch mal «, sagte er ins Mikrofon.
    W ä hrend er auf den n ä chsten Versuch wartete, dachte er an den gestrigen Abend. Er musste zugeben, es war ein m ä chtiger Schock gewesen, durch die Scheibe des Transits diesen beschissenen Samuel Carver zu sehen, wie er aus einem Jaguar stieg. Der Kerl h ä tte tot sein sollen. Was in Gottes Namen tat er lebendig und wohlauf vor Bill Selseys Haus?
    Tyzack hatte sich gerade noch rechtzeitig geduckt und seinem Gl ü ck gedankt, dass die Kappe wenigstens teilweise sein Gesicht verbarg. Carvers Anwesenheit hatte die Chancen erheblich verschlechtert, sodass ein Angriff auf Selsey zu riskant gewesen w ä re. W ä re es nur darum gegangen, h ä tte er es mit Carver aufgenommen und ihn ein f ü r alle Mal erledigt. Aber da etwas viel Wichtigeres auf dem Spiel stand, musste er sich dieses Vergn ü gen versagen, vorerst zumindest. Er hatte seinem Fahrer zugeschrien, Gas zu geben, und dann Geary angerufen, er solle die Aktion abbrechen.
    Und die M ü he war nicht ganz umsonst gewesen. Er wusste jetzt um einiges mehr. Der MI 6 hatte nicht nur Selsey zum Reden gebracht, sie benutzten ihn offensichtlich auch als K ö der. Selsey konnte nicht wissen, wer ihn angeheuert hatte, aber Carver d ü rfte zwei und zwei zusammengez ä hlt haben. Tyzack ü berlegte, was er Carver ü ber den Bristol-Anschlag erz ä hlt hatte. Er hatte jedenfalls keine Namen genannt, aber er hatte sicherlich gen ü gend Andeutungen gemacht. Er wollte, dass Carver darauf k ä me und dass er sich damit qu ä lte, dass er nichts dagegen tun k ö nnte.
    Das war ein Fehler gewesen, so viel musste er zugeben. Andererseits wusste er jetzt, dass sie in Bristol mit ihm rechneten. Das war gut. Besonders da sie absolut nichts tun konnten, um ihn aufzuhalten.
     
    Etwa f ü nfundvierzig Kilometer weiter s ü dwestlich fuhr ein schlankes graublau-schwarzes Schnellboot XSR48 mit der H ö chstgeschwindigkeit von hundertsechzig Stundenkilometern den Avon hinauf. Sein Ziel war ein Liegeplatz an einem Ponton im Bootshafen von Bristol. Der Mann am Steuer wusste nicht, warum er das Boot dorthin brachte. Das ging ihn nichts an. Er tat nur, was man ihm gesagt hatte. Er w ü rde es festmachen und auftanken, dann w ü rde er mit dem Taxi zum Bahnhof Temple Meads fahren und in den n ä chsten Zug nach London steigen. Er w ü rde die Anweisungen ganz genau befolgen.
     
    Foster Lafferty, der wegen seiner diplomatischen Mission in einem bangladeschischen Restaurant in Bradford sa ß , wusste genauso wenig, was eigentlich los war. Es war noch gar nicht lange her, da wollte Tyzack, dass er den Pakistanern eine Lektion erteilte, und jetzt sollte er denselben Leuten hundert Riesen anbieten, damit sie Tyzack einen Gefallen taten. Er hatte noch nie erlebt, dass der Boss jemanden so vom Haken lie ß . Doch er war schon eine ganze Weile dabei, und sowohl sein Instinkt als auch seine Erfahrung sagte ihm, dass es das Beste war, ›Jawohl,

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