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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Haltestelle und bremste den Verkehr auf Schrittgeschwindigkeit. Carver zögerte nicht. Er fuhr auf den gegenüberliegenden Bürgersteig, wich Pollern, Papierkörben und einem Haltestellenschild aus, brummte »Verzeihung«, als eine Mutter mit ihrem Kinderwagen kreischend zur Seite sprang. Hinter dem Bus war die Straße ein bisschen freier, und Carver verließ den Bürgersteig. Die Häuser wurden allmählich bescheidener: kleine Reihenhäuser mit Geschäften, Galerien und Immobilienmaklern dazwischen. Er schwenkte nach rechts in einen kleinen Kreisverkehr und bog dann auf die stark befahrene Hauptstraße von Wimbledon ein, schnitt eine attraktive junge Mutter in einem BMW X5 und wurde dafür laut angehupt.
    Gleich würde er dort sein. Noch war es zu schaffen. Aber nur, wenn Schultz und sein Kumpel das Ihre beitrugen.

75
    »Hast du gehört, Kev?«, sagte Schultz zu Cripps. »An die Arbeit, Junge. Verhalte dich einfach wie ein Arschloch. Sollte dir nicht schwerfallen.«
    »Haha! Bin schon dabei.«
    Die Southside Common ist in beiden Richtungen befahrbar, und fast auf der ganzen Länge darf mal auf der einen, mal auf der anderen Seite geparkt werden, aber nie auf beiden gleichzeitig. Der durchfahrende Verkehr wird also unweigerlich heruntergebremst, da sich zwischen den versetzt parkenden Autoreihen die Fahrbahn jeweils verengt wie ein Flaschenhals. Cripps stand auf halber Strecke zwischen zwei dieser Flaschenhälse am Straßenrand und würde gleich einen Korken hineintreiben.
    Er blickte in den Rückspiegel und sah den Bentley hinter fünf anderen Wagen kommen.
    Auch in der Gegenrichtung kamen Fahrzeuge und bremsten vor dem Engpass ab, wo Cripps in der Parkreihe stand.
    Nirgendwo war eine Lücke.
    Cripps ließ den Motor an und blinkte. Ohne abzuwarten, lenkte er den Mazda auf die Fahrbahn. Der entgegenkommende und der hinter ihm heranfahrende Wagen machten eine Vollbremsung und kamen nur eine Handbreit vor seinem Mazda zum Stehen. Cripps stand quer mitten auf der Straße. Die übrigen Fahrer bremsten, prallten gegen Stoßstangen, hupten und blendeten auf. Innerhalb von Sekunden war aus dem ruhig fließenden Verkehr ein Chaos geworden. Cripps grinste die Fahrer rechts und links kleinlaut an,entschuldigte sich gestenreich, dann legte er den Rückwärtsgang ein, um zu wenden. Leider war die Straße für eine Wende in drei Zügen zu schmal und die anderen Autos zu dicht aufgefahren.
    Daher begann Schultz, in kleinen Schritten vor- und zurückzusetzen, und nickte dem Fahrer, der am dichtesten bei ihm stand, dümmlich zu, während dieser »Sie müssen stärker einschlagen!« durch die Windschutzscheibe brüllte und energische Kurbelbewegungen vollführte. Cripps ging nicht darauf ein, sondern setzte weiter vor und zurück, sodass weder er noch sonst jemand vom Fleck kam.
    Der Chauffeur des Bentleys drehte sich zu Zorn um und sagte: »Tut mir leid, Sir. Irgendwelche Idioten versuchen mitten auf der Straße zu wenden. Sollte nicht lang dauern, dann geht’s weiter.«
    Carver raste an schicken Boutiquen und an hübschen kleinen Restaurants vorbei, wo sich Damen zum Lunch trafen. Er überfuhr zwei rote Fußgängerampeln, wo ihm erschrockene, aufgebrachte Leute hinterherblickten. Geradeaus sah er das Kriegsmahnmal, einen Obelisken mit einem Kreuz auf der Spitze, der links an der Einmündung zur Southside Common stand. Eine Schlange wartete auf eine Lücke zum Einbiegen, aber nichts tat sich. Der Verkehr war zum Stehen gekommen. Carver fuhr mit kaum verminderter Geschwindigkeit an den Autos vorbei und hielt sich am Mahnmal links. Er war fast an der Common. Zeit, die Sache ins Rollen zu bringen.
    Einer der Fahrer, die Cripps blockiert hatte, stieg aus und ging wütend zu dem Mazda. Cripps beobachtete ihn dabei undstellte sich lächelnd vor, wie baff der Mann sein würde, sobald er versuchte, handgreiflich zu werden.
    »Hier Carver. Es geht los!«
    Jetzt kurbelte Cripps energisch. Nach wenigen Sekunden trat er das Gas durch, schlug hart rechts ein und preschte die Straße hinunter, wo er Carver um Millimeter verfehlte, der ihm mitten auf der Straße entgegenkam.
    Die Autoschlange kam in Bewegung. Schultz kniff die Augen zusammen. In der Hand hielt er einen Fernzünder. Ein Wagen fuhr an der Parklücke vorbei, wo der Mazda gestanden hatte. Dann zwei … drei … vier … Jetzt konnte Cripps den Bentley sehen, der eingedenk seiner Größe und des Wertes behutsam vorangelenkt wurde. Der Chauffeur wollte auf keinen Fall eine Schramme

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