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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Immunität würde ihn vor der Haft bewahren. Carver hätte dagegen allerhand zu erklären. Er mochte mächtige Freunde haben, aber die würden ihm nicht helfen, wenn die Polizei ihn des mehrfachen Mordes verdächtigte. Die sonderbare Obsession der Briten, immer korrekt vorzugehen, bedeutete in diesem Fall, dass Carver für den Rest seines Lebens hinter Gitter wanderte.
    Carver bemerkte, dass Alix ihn eindringlich ansah. Kurz blickte sie auf ihre Füße, dann wieder Carver ins Gesicht, als fragte sie: Soll ich?
    Er nickte unauffällig. Dann sah er dem Chinesen fest in die Augen und schrie. »He! Sie!«
    Das sicherte ihm seine Aufmerksamkeit.
    Im selben Moment riss Alix das Knie hoch und trat mit aller Kraft zu, was ihren spitzen Absatz in den Fuß ihres Gegners trieb. In dem Moment, als er seinen Griff lockerte, warf sie sich auf den Boden, sodass Choi ohne Deckung dastand.
    Carver erledigte den Mann mit zwei Schüssen.
    Er rannte zu Alix. »Alles okay?«
    Sie nickte ärgerlich. Sie war wütend auf sich selbst. »Es tut mir leid. Ich habe nicht hinter mich geschaut und –«
    »Macht nichts. Lass uns verschwinden.«
    Sie rannten den Gang zurück und vorbei an den Toten, die in ihrem Blut lagen, bis zu der Tür mit der Aufschrift »Pilates«.
    Dort hielt Carver an, wischte die Fingerabdrücke von seiner Pistole und warf sie weg. Er atmete einmal tief durch, um sich zu konzentrieren, dann sah er Alix an. »Wir sind betrunken und nicht die Allerschlausten. Klar?«
    »Wie du meinst«, antwortete sie schief lächelnd.
    Er stieß die Tür auf, und als sie durchgingen, zog er Alix in den Arm und nuschelte wie ein Betrunkener. »Du bist der Knaller, bist jeden Penny wert.«
    Alix stieß ihm kichernd in die Rippen und erwiderte mit starkem russischem Akzent: »Ihr Engländer. Ihr seid so komisch. Und so klein.«
    Sie gelangten in einen großen Behandlungsraum. Zwei Spieler lagen mit dem Gesicht nach unten auf einer Matte, und eine Trainerin erteilte ihnen Anweisungen.
    »Kopf und Bein heben, gestreckt halten …« Dann sah sie Carver und Alix und schnauzte sie an: »Was haben Sie hier verloren? Das ist kein öffentlicher Bereich.«
    »Wir suchen die Klos«, erklärte Carver liebenswürdig. »Meine Freundin Natascha.«
    »Oksana«, ergänzte Alix.
    »Egal, wie sie heißt, sie muss dringend pinkeln.«
    »Raus hier!«, brüllte die Trainerin. Die Spieler standen auf und machten Anstalten, die ungebetenen Besucher rauszuwerfen.
    Carver hob beschwichtigend die Hände.
    »Schon gut«, sagte er. »Wir gehen ja schon. Wissen Sie zufällig, wie wir zum Centre Court kommen?« Er grinste dümmlich. »Wir haben super Plätze.«
    »Da geht’s raus, Kumpel«, sagte einer der Spieler, ein Australier offenbar, und zeigte zu der Tür am anderen Ende des Raumes. »Treppe hoch und durch die Tür. Dann steht ihr genau davor. Na los.«
    »Aber du kannst hier bleiben«, meinte der andere Spieler frech grinsend zu Alix.
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.
    Carver nahm ihre Hand. »Komm, Schätzchen. Ich brauch was zu trinken.«
    Sie hielten sich an die Wegbeschreibung des Australiers und fanden sich auf dem St. Mary’s Walk wieder, wo sie eines von vielen Pärchen in der Menge waren. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie zu dem Eingang für Inhaber von Debenture Tickets gelangten.
    »Bis später dann«, sagte Alix und drückte kurz Carvers Arm.
    »Ich rufe dich an.«
    Carver folgte ihr mit Abstand, als sie sich zu Zorns Loge begab. Ahmad Razzaq war noch dort. Dmytryk Azarow ebenfalls.
    Zorn dagegen war gegangen.

74
    Carver rannte wie der Teufel die Treppe hinunter und aus dem Centre Court, quer über den Tea Lawn zum nächsten Ausgang. Er kam auf der Church Road heraus und hörte in der Ferne Martinshörner. Die Polizei war unterwegs. Das Blutbad im Untergeschoss musste entdeckt worden sein. Er konnte sich die Aufregung der Veranstalter vorstellen, die jetzt überlegten, wie sie reagieren sollten. Normal weitermachen, obwohl ein Killer frei herumlief, oder die Spiele für den Tag aussetzen und eine Massenpanik riskieren?
    Nicht sein Problem. Aber immerhin würde das die Polizei beschäftigen, sodass er seinen Auftrag weiterverfolgen konnte. Falls er das noch konnte.
    Er rief Schultz an, während er sich zwischen den dahinkriechenden Autoschlangen der Pendler und Wimbledonbesucher durchschlängelte und auf den Parkplatz rannte.
    »Irgendeine Spur von Zorn?«
    »Nein, Boss.«
    »Geben Sie Bescheid, sobald er auftaucht.«
    »Haben Sie

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