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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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blickte zu Fenwick und war erleichtert, als er ihn nicken sah. »Also gut«, fuhr er fort, »sagt Ihnen der Name Malachi Zorn irgendetwas?«
    Bull schaute verwirrt. »Nein … Sollte ich ihn kennen?«
    »Ich weiß es nicht. Er ist Amerikaner, hat einen Investmentfonds.«
    »Na, kein Wunder, dass ich den Namen noch nie gehört habe. Er ist genau einer von denen, die mir zuwider sind. Von solchen Leuten will ich gar nichts wissen.«
    Carver versuchte es noch einmal. »Und wie steht es mit einem Pakistaner namens Ahmad Razzaq? Er ist zwischen vierzig und fünfzig, hat einen Schnurrbart, macht einen seriösen Eindruck. Manchmal nennt er sich Shafik.«
    »Nein … So jemanden kenne ich nicht.« Jetzt klang sie selbstsicherer, als ob ihre Unwissenheit ein Beleg für ihre Unschuld wäre.
    »Sie haben auch andere diese Namen nicht nennen hören? Zum Beispiel Bryn?«
    »Nein.«
    Scheinbar waren sie in einer Sackgasse gelandet, und Fenwick sah das auch so. »Nun, damit ist der Fall wohl erledigt. Sie kann Ihnen nicht helfen. Wir sollten jetzt Schluss machen.«
    Carver versuchte, sich seine drängende Unruhe nicht anmerken zu lassen. Er war überzeugt, kurz vor dem Durchbruch zu stehen, wenn er nur den richtigen Auslöser fände. Bull hatte etwas gesagt, das bei ihm eine Glocke zum Klingen gebracht hatte, aber es war ihm wieder entfallen, er hatte nicht gleich die richtige Verbindung ziehen können. Aber die gab es, dessen war er sicher. Er setzte ein gewinnendes Lächeln auf und sagte ebenso zu Fenwick wie zu Bull: »Augenblick noch, gehen wir das ganz ruhig an … nur ein paar einfache Fragen. Nichts, was einen in Aufregung versetzt. Ist das in Ordnung?«
    Fenwick sah Bull an.
    Sie nickte.
    »Also einverstanden«, sagte der Arzt darauf.
    »Gut. Wie viele waren Sie in der Gruppe?«, fragte Carver.
    Bull schloss die Augen und ging ihre alten Kameraden im Geiste durch. »Äh … zuerst sechs, dann kam Dave Smethurst dazu und zuletzt dieses Schweizer Miststück …«
    »Kremer?« Die schon wieder, dachte Carver, und Bull nickte. Kremer nahm in Bulls Erinnerung viel Raum ein. Vielleicht sollte er dabei bleiben und sehen, was weiter herauskam.
    »Wann war das?«
    »Vor vier oder fünf Monaten ungefähr. Obwohl sie damals nicht wirklich zu uns gehörte. Sie schneite immer nur kurz rein, führte ansonsten ihr widerlich privilegiertes Leben …«
    »Sie ist also wohlhabend?«, fragte er, und da begann es ganz schwach zu klingeln.
    »Ihre Familie ist stinkreich. Sagt sie jedenfalls, und sie führt sich auch so auf, glaube ich.«
    »Und Ihre Gruppe war nicht gewaltbereit, bevor sie auftauchte, also bis vor vier, fünf Monaten?«
    Bull schüttelte nur leicht den Kopf und zuckte vor Schmerzen zusammen. »Nein … Ich meine, wir waren für direkte Aktionen, sonst wird man ja nicht gehört. Aber dabei ist nie jemand verletzt worden. Wir haben immer nur versucht, die Leute darauf aufmerksam zu machen, was dem Planeten alles angetan wird.«
    »Dann kam Uschi Kremer daher und sagte …?«
    »Zu uns Frauen hat sie nie was gesagt. Aber sie flüsterte ständig mit Bryn oder ging mit ihm essen. Ich bin sicher, er hat mit ihr geschlafen. Sie gab jedem zu verstehen, dass sie zu haben war.«
    »Sie ist also attraktiv?« Die Glocke klingelte lauter.
    »Falls man auf so was steht. Ich persönlich finde sie billig und vulgär. Aber Sie wissen ja, wie Männer sind.«
    »Wir fallen auf so was rein …«, pflichtete Carver ihr bei, als der Groschen gefallen war. Eine Frau, die Männer verführen konnte, die schon immer jeden zu allem verleiten konnte. Konnte es sich wirklich um dieselbe handeln?
    »Beschreiben Sie mir, wie sie aussieht«, bat er.
    Bull schnaubte verächtlich. »Sie ist älter, als sie gern zugibt, das ist auf jeden Fall sicher. Sie benimmt sich, als wäre sie Anfang dreißig oder sogar Ende zwanzig. Aber es würde mich überraschen, wenn sie einen Tag jünger ist als vierzig. Wenn man richtig hinguckt, ist das ganz offensichtlich.«
    Fenwick beugte sich jetzt ein bisschen nach vorn. Er spürte, dass sich etwas Wichtiges tat. Gespannte Erwartung hing in der Luft.
    Carver wusste die Antwort im Voraus, als er fragte: »Größe, Gewicht, Augen, Haarfarbe?«
    »Tja … ein paar Zentimeter größer als ich, und ich bin einsachtundsechzig. Aber sie ist sehr schlank. Würde mich wundern, wenn die mehr als siebenundfünfzig Kilo auf die Waage bringt. Eher weniger. Sie ist rothaarig und hat blaue Augen.«
    »Sommersprossen?«
    Bull riss überrascht

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