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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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die Augen auf. »Ja, stimmt genau.«
    »Volle Lippen … Schmollmund … sexy?«
    Daraufhin blickte sie ihn verwirrt an. »Ja, scheint so, falls Sie das sexy finden. Aber woher –«
    Carver ließ sie nicht ausreden. »Ein kleines Grübchen an der Nasenspitze?«
    »Ja … ja, genau. Sie kennen sie?« Jetzt zeigte Bull die beklommene Unruhe eines Menschen, dem der Verdacht kommt, dass er Opfer eines ausgefeilten Tricks werden soll. Auch Fenwick blickte Carver an, als wollte er ihm auf die Schliche kommen.
    Carver zog sein Handy aus der Tasche, rief das Schwarzweißfoto von Celina Nowak aufs Display und hielt es so, dass Bull es sehen konnte. »Ist sie das?«
    »Ja! Das ist eindeutig Uschi, obwohl sie da viel jünger aussieht.«
    »Ich danke Ihnen, Deirdre … ganz ehrlich.«
    »Wirklich? Habe ich Ihnen damit geholfen?«
    »Oh ja, sehr.« Carver nickte Fenwick zu. »Danke, Doktor. Ohne Sie wäre ich nicht so weit gekommen.« Er stand auf. »Dann verschwinde ich jetzt.«

59
    Paxford, Gloucestershire
    Am Rand eines Dorfes in den nördlichen Cotswold Hills, wo die letzten kleinen Häuser eines neu errichteten Anwesens auf die graubraunen Felder stießen, befand sich ein heruntergekommener Schrottplatz. Seine Website, die nur eine Seite umfasste, war mit Schlagworten wie Recycling und Rekultivierung gespickt. Doch das änderte nichts an der Wirklichkeit dieses schmutzigen, müllübersäten Hofes, in dem alte Autos, haufenweise Metallschrott – von Einkaufswagen über Heizkörper bis hin zu Bibliotheksregalen – lagerten. Geführt wurde er von drei ölverschmierten Männern im Overall, die sich von PG-Tips-Tee und Zigaretten ernährten. Keiner von ihnen war da, als Uschi Kremer, alias Magda »Ginger« Sternberg, alias Celina Nowak, den staubigen Weg herauf, durch die Unterführung einer stillgelegten Eisenbahnstrecke fuhr und unter Missachtung des Schildes, wonach der Schrottplatz geschlossen sei, durch das Tor fuhr. Die zwei schwarzen Range Rovers warteten auf sie. An einem lehnte Braddock und rauchte. Als sie auf den Hof fuhr, warf er die Kippe hin und trat sie mit dem Absatz aus. Der Fahrer des anderen Range Rovers stieg aus und ging auf seinen Boss zu.
    »Das ist Turner«, sagte Braddock, als Ginger hinter dem Steuer ihres Wagens hervorkam.
    Sie gab keinem die Hand und grüßte auch nicht. »Sonst ist niemand hier?«, fragte sie.
    »Nein. Sind zum Mittagessen«, antwortete Braddock.
    »Und wann kommen sie zurück?«
    »Wenn sie die fünfhundert Pfund, die sie von mir gekriegthaben, bei den Buchmachern und im Pub durchgebracht haben. Wir haben Zeit.«
    »Gut.« Ginger musterte den Hof ringsherum und bemerkte die Überwachungskameras am Tor und an der Tür des Wohncontainers, der als Büro diente. »Was ist mit denen?«
    »Sind tot. Das Aufnahmegerät tut’s nicht. Das hat auf rätselhafte Weise den Geist aufgegeben.«
    »Gut. Dann fangen wir mal an.«
    Sie öffnete eine der hinteren Türen und zog die Decke weg, unter der die Leichen von Gryffud und Smethurst lagen. Bei dem Gestank, den sie verströmten, wandte sich Braddock angeekelt ab. Ginger blickte ihn verächtlich an. »Der Darm entleert sich, wenn der Tod eintritt«, sagte sie mit der Nüchternheit einer technischen Beschreibung. »Ein Mann wie du sollte daran gewöhnt sein.«
    »Scheiße stinkt nun mal, egal wie oft man sie schon gerochen hat«, erwiderte er. Dann schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. »Ich will den Gestank nicht in meinem Wagen haben!«
    Gingers Verachtung für ihn steigerte sich noch. Doch sie seufzte ungeduldig und lenkte ein. »Na gut, waschen wir’s weg.«
    Vor dem Bürocontainer gab es einen Wasserhahn mit einem gelben Schlauch daran. Braddock und Turner zerrten die Leichen aus Gingers BMW und spritzten sie ab, ebenso die Rückbank und den Fußraum. Braddock holte aus dem Fond des Rovers eine Rolle grüne Plastikfolie und schnitt ein paar Meter davon ab, die er sodann auf dem Boden ausbreitete. Die Männer schleppten Brynmor Gryffuds Leichnam dorthin, wickelten ihn darin ein und klebten die Folienenden mit Gaffer Tape zusammen. Braddock und Ginger hoben das Paket in den Fond eines der Range Rover.
    Die Prozedur wurde mit Smethursts sterblichen Überresten wiederholt.
    »Gut, dass ich getönte Scheiben habe«, sagte Braddock von der Anstrengung schnaufend und schloss die Hecktür.
    »Wenn du vernünftig fährst, wird es kein Problem geben«, sagte Ginger schroff. An ihn verschwendete sie keinen Charme. »Bist du sicher, dass du sie auf

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