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Samuel Carver 05 - Collapse

Samuel Carver 05 - Collapse

Titel: Samuel Carver 05 - Collapse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Cain
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Windräder sollten auf magische Weise Treibgase verringern, die Erderwärmung und den Meeresspiegel senken und verhindern, dass die Eisbärenvon den abschmelzenden Eisbergen fielen. Dafür waren sie gut.
    Das Land, auf dem das Windrad errichtet wurde, gehörte zu Braddocks Farm. Dafür strich er beträchtliche Summen ein. Er musste jedes Mal lachen bei dem Gedanken, dass er für die Verschandelung der Landschaft bezahlt wurde, nur damit ein Haufen Sandalen tragender, Linsen fressender Ökotrottel sich besser fühlte. Dass die Windräder ein so offensichtlicher Betrug waren, machte die Sache noch komischer. Und zwei tote Grüne in das Loch zu werfen, wo sie bis in alle Ewigkeit unter einer zehn Meter dicken Betonschicht ruhten und einen Pfeiler mit Propeller stützten, na, das war doch grandios komisch.
    Als der Range Rover ohne die Leichen den Hügel wieder runterfuhr, grinste Braddock über das ganze Gesicht.

60
    Aberystwyth
    »Besser Sie stellen eine Wache an Bulls Bett«, sagte Carver zu Grantham am Telefon, während er über den Krankenhausparkplatz ging. »Und ich meine damit keine Streifenpolizistin aus dem Dorf. Denn in dem Moment, wo Zorn oder Razzaq mitkriegen, dass sie noch lebt, werden sie sie zum Schweigen bringen wollen.«
    »Tatsächlich? Sie hat also geredet?«
    »Oh ja – wir haben eine Verbindung. Der Anschlag wurde von einem Haufen Ökofreaks ausgeführt, nannten sich Verteidiger Gaias. Ihr Anführer war ein gewisser Brynmor Gryffud. Sie standen auf friedlichen Protest, bis eine geheimnisvolle Frau, die sich Uschi Kremer nannte und sich als Schweizer Erbin ausgab, bei ihnen aufkreuzte. Sie setzte ihre Verführungskräfte ein, um Gryffud zu überzeugen, dass er nur mit Gewalt etwas verändern kann. Wollen Sie wissen, wie die Frau aussieht?«
    »Lassen Sie mich raten«, sagte Grantham. »Rothaarig, älter, als man denkt, gestörte Persönlichkeit?«
    »Sie haben’s erraten. Scheinbar bin ich nicht der Einzige, der auf Ginger reingefallen ist. Sie arbeitet für Razzaq. Razzaq arbeitet für Zorn. Zorn brauchte eine terroristische Gewalttat. Sie hat sie für ihn ausgeführt.«
    »Okay, das kann man kaufen.«
    »Gut«, sagte Carver. »Und wenn Sie schon mal dabei sind, können Sie mir gleich noch ein paar andere Dinge kaufen.«
    Bis er sein Vorhaben skizziert hatte, war er in Sichtweite des wartenden Hubschraubers.
    »Und ich soll das ermöglichen?«, fragte Grantham.
    »Sie und wer sonst noch dafür nötig ist.«
    »Sie geben mir nicht viel Zeit dazu. Es wird nicht einfach, die Sachen zu besorgen.«
    »Ich wüsste nicht, wieso. Das ist lauter handelsübliches Zeug. Und die Veränderungen kann Ihnen jeder halbwegs gute Mechaniker machen.«
    »Mag sein, aber dann ist man damit an der Öffentlichkeit. Ich würde so etwas nicht mal in Erwägung ziehen, wenn mein Arsch nicht gedeckt und gepanzert wäre. Das muss von den höchsten Stellen abgezeichnet werden.«
    »Heißt das, mein Name wird dabei genannt?«
    »Wenn Sie der Mann sind, der das erledigt, ja. Aber keine Sorge, ich werde diskret sein. Ich werde die Stellen in Ihrer Personalakte herausheben, die Sie als akzeptable Person erscheinen lassen.«
    »Und die anderen vergraben Sie?«
    »Genau.«
    »Dann viel Glück damit.«
    »Falsch«, sagte Grantham. »Sie sind derjenige, der Glück nötig hat. Sie gehen ein höllisches Risiko ein. Wenn sich herausstellt, dass Sie im Irrtum waren, erwarten Sie nicht von mir, dass ich Sie schütze.«
    »Ich erwarte nie, dass mich jemand schützt«, erwiderte Carver. »Das tue ich schon selbst.«

61
    Whitehall
    Zwei Stunden später, kurz bevor Carver in Northolt landete, stellte Grantham bei einer Dringlichkeitssitzung des Joint Intelligence Committee den Plan vor. Cameron Young, der Vertreter des Premierministers, der vor knapp vierundzwanzig Stunden den Energiegipfel so selbstbewusst zielstrebig vorgeschlagen hatte, strahlte Verzweiflung aus, da er einen Weg finden musste, um seinen Dienstherrn am Schopf aus der Scheiße zu ziehen. Im Augenblick versuchte er einzuschätzen, ob der Kopf des SIS jemand war, der wundersame Rettung bringen konnte oder ob der ungeheuerliche Plan den Premierminister noch tiefer reinreiten würde.
    Dame Judith Spofforth, Chefin des MI5, war nicht in Laune, sich auf das geschilderte Risiko einzulassen. »Ich muss wohl nicht eigens erklären, dass Mr Granthams Plan«, sie betonte das Mister, als wollte sie auf den fehlenden Ritterschlag hinweisen, »nicht nur völlig unangemessen ist für

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