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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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los!«
    »Dame, ofuro no jikan yo, ohkina akachan ne«, sagte die Frau und die junge Frau lachte.
    Jack wehrte sich so heftig, dass auch der Gärtner ihn festhalten musste. Er achtete jedoch darauf, Jacks gebrochenen Arm nicht zu berühren.
    Jack kam sich vor wie ein Baby. Die Frauen schrubbten ihn ab und setzten ihn, obwohl er immer noch protestierte, in das dampfende Bad. Das Wasser war unerträglich heiß, aber sobald er aufstehen wollte, drückten die Frauen ihn behutsam wieder nach unten.
    Endlich ließen sie ihn aus der Wanne heraus, allerdings wuschen sie ihn anschließend erneut mit warmem Seifenwasser ab. Er war inzwischen zu müde, um sich zu wehren, und ließ die demütigende Prozedur resigniert über sich ergehen. Am schlimmsten war das parfümierte Seifenwasser. Er roch jetzt wie ein Mädchen !
    Die Frauen setzten ihn wieder in die Wanne. Seine Haut hatte sich vor Hitze rosa gefärbt. Nach einer Weile ließen sie ihn heraus und wuschen ihn noch ein letztes Mal mit kaltem Wasser. Dann trockneten sie ihn ab und zogen ihm ein neues Gewand an.
    Er wurde in sein Zimmer zurückgebracht, wo er erschöpft auf die Matte sank und augenblicklich einschlief.

9
Kimonos und Stäbchen
    »Ofuro«, sagte die Frau.
    »Ich hatte doch erst gestern ein Bad«, jammerte Jack.
    »Ofuro!«, beharrte die Frau.
    Jack sah ein, dass Widerstand zwecklos war, zog sein Gewand an und folgte ihr durch den Garten zum Badehaus. Diesmal fand er das Bad fast angenehm.
    Zwar spürte er noch die pochenden Schmerzen in seinem Arm und einen dumpfen Kopfschmerz, doch davon abgesehen hatte ihm das Bad gutgetan. Er fühlte sich ausgeruht und seine Kopfhaut juckte nicht mehr wegen der Läuse oder des Salzwassers.
    Bei der Rückkehr in sein Zimmer lagen auf dem Bett Kleider. Sie sahen denen ähnlich, die der Samurai getragen hatte. Was hatten diese Menschen mit ihm vor? Sie versorgten ihn mit Essen, badeten ihn und gaben ihm Kleider, doch ansonsten hielten sie sich von ihm fern.
    Die rundgesichtige Frau trat ein.
    »Chiro!«, rief sie und die junge Frau eilte hinter ihr ins Zimmer.
    Sie war zierlich und vielleicht achtzehn Jahre alt, was aufgrund ihrer makellosen, glatten Haut allerdings schwer zu schätzen war. Sie hatte kleine, schwarze Augen und kurze, schwarze Haare. Sie war hübsch, aber nicht mit dem Mädchen vergleichbar, das Jack während seines Fiebers gepflegt hatte.
    Wo war dieses Mädchen? Oder der Mann mit dem vernarbten Gesicht? Jack war in dem Haus bisher nur zwei anderen Männern begegnet – dem alten Gärtner, den die Frau Uekiya nannte, und dem grimmig dreinblickenden Samurai – und sie hatten beide keine Narben im Gesicht. Vielleicht hatte er sich das Mädchen und den Mann mit den Narben nur eingebildet, so wie das andere Mädchen, das er auf der Landzunge gesehen hatte.
    »Goshujin kimono«, sagte die Frau und zeigte auf die Kleider.
    Jack begriff, dass er die merkwürdigen Kleidungsstücke anziehen sollte. Er betrachtete sie unschlüssig. Mit welchem sollte er beginnen? Er hob ein Paar seltsam aussehende Socken mit geteilten Zehen auf. Wenigstens war klar, wohin sie gehörten. Sie waren jedoch viel zu klein für seine Füße. Die junge Frau sah seine Ratlosigkeit und kicherte leise hinter vorgehaltener Hand.
    »Woher soll ich wissen, wie man das anzieht!«, sagte Jack ärgerlich. Er mochte es nicht, wenn man ihn auslachte.
    Die junge Frau hörte auf zu lachen, fiel auf die Knie und verbeugte sich entschuldigend. Die ältere Frau trat zu ihm.
    Jack legte die Socken wieder hin und ließ sich notgedrungen von den beiden Frauen beim Anziehen helfen. Zuerst zogen sie ihm die weißen Zehensocken an, die sich zum Glück ein wenig dehnten. Dann reichten sie ihm Unterwäsche, ein weißes Baumwollhemd und einen Rock, den sie juban nannten. Als Nächstes umwickelten sie ihn mit einem Seidengewand, wobei sie sorgfältig darauf achteten, dass die linke Seite über der rechten zu liegen kam. Anschließend befestigten sie das Gewand mit einem am Rücken geknoteten, breiten roten Gürtel, den sie obi nannten.
    Befangen trat Jack in seinen neuen Gewändern auf die Veranda hinaus. Er war Hosen und Hemden gewöhnt, nicht »Kleider« und »Röcke«. Beim Gehen fühlte der Kimono sich ungewohnt luftig an. Doch er musste zugeben, dass die glatte Seide viel angenehmer auf der Haut lag als steife Hosen und die aus grobem Hanf gesponnenen Matrosenhemden, die er sonst immer trug..
    Die junge Frau verschwand in einem Zimmer, während die ältere Frau

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