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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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belustigt.
    Jack unterdrückte eine Antwort. Er wollte es sich mit seinem Rivalen nicht verderben, sondern möglichst viel von ihm lernen.
    Yamato beauftragte Jiro, wieder ein Übungsschwert aus dem Haus zu holen.
    »Mach es genauso wie ich«, sagte er, als sie ihre Schwerter in der Hand hielten.
    Er stand mit geschlossenen Füßen da, sodass sich die Fersen berührten. Das Holzschwert hatte er auf der linken Seite durch den Obi geschoben. Er hielt es mit der linken Hand dicht unterhalb des Griffes fest an seine Hüfte gedrückt.
    »Mit der anderen Seite nach oben«, sagte er mit einem Nicken auf Jacks Schwert. »Die scharfe Seite muss nach oben zeigen, damit du sofort zuschlagen kannst, wenn du ziehst.«
    Jack drehte die Klinge, sodass die gekrümmte Schneide nach oben zeigte.
    »Gut. Jetzt sieh mir zu.«
    Yamato bewegte die rechte Hand über den Bauch und packte den Griff. Er trat mit dem rechten Fuß einen großen Schritt vor, riss zugleich das Schwert aus dem Gürtel, packte es mit beiden Händen und schlug es nach unten. Er machte noch einen Schritt nach vorn und hob die Spitze an die Kehle seines unsichtbaren Gegners. Nach Beendigung des Angriffs drehte er das Schwert mit einem Ruck der Hand nach rechts. Dann zog er den anderen Fuß nach und steckte es wieder in die Scheide.
    »Jetzt bist du dran.«
    Jack begann mit der rechten Hand, doch noch bevor er den Griff seines Schwertes gepackt hatte, unterbrach ihn Yamato.
    »Nein! Du musst die Hand am Körper entlangführen. Wenn du sie von dir wegstreckst, schlägt dein Gegner sie dir ab.«
    Jack fing wieder von vorn an. Yamato unterbrach ihn bei jeder neuen Bewegung und verbesserte ihn. Er war ein gnadenloser Kritiker und Jacks Laune verschlechterte sich rasch.
    »Wofür ist dieser letzte Ruck eigentlich gut?«, fragte Jack nach einer Weile gereizt.
    »Er heißt chiburi «, antwortete Yamato mit einem boshaften Lächeln. »Damit schüttelst du das Blut deines Gegners von der Klinge ab.«
    Sie wiederholten den ganzen Nachmittag lang die Bewegungen einer einzigen Übung. Nach und nach gelang es Jack, die einzelnen Schritte zu verbinden, bis er schließlich die ganze Folge als zusammenhängenden Bewegungsablauf ausführen konnte. Zwar wirkte das Ganze noch etwas holprig, aber er hatte die grundlegende Technik begriffen. Die Sonne neigte sich bereits dem Horizont zu, als Yamato die Übung beendete.
    » Arigat ō «, sagte Jack und verbeugte sich höflich.
    » D ō mo , Gaijin.«
    »Ich heiße Jack.« Er erwiderte Yamatos herrischen Blick unbewegt und forderte stumm den ihm gebührenden Respekt ein.
    »Du heißt so lange Gaijin, bis du beweist, dass du keiner bist«, sagte Yamato und steckte sein Schwert in die Scheide.
    Er drehte sich um und verschwand im Haus, ohne Jacks Verbeugung zu erwidern.

18
Kampf in drei Runden
    Am nächsten Tag ging Jack früh in den Garten. Er wollte üben, bevor Yamato auftauchte. Yamato sagte kein Wort, als er ebenfalls in den Garten trat. Aber Jack hatte seine Absicht deutlich gemacht. Nichts würde ihn davon abhalten, mit dem bokken zu üben, auch wenn Yamato ihn mit der größten Verachtung behandelte.
    Yamato stellte sich ohne eine Begrüßung neben Jack und begann sein Holzschwert im gleichen Rhythmus durch die Luft zu schlagen.
    Er war keineswegs ein Meister mit dem Schwert. Er übte erst seit einem Jahr, hatte von seinem Vater aber ganz offensichtlich das Geschick im Umgang mit Waffen geerbt und wusste genug, um Jack in die Grundlagen des kenjutsu , der Kunst des Schwertkampfes, einzuführen.
    Aus dem Herbst wurde Winter und Jack machte stetig Fortschritte. Die Bewegungen, die anfangs noch ungeschickt und hölzern gewirkt hatten, begannen zu fließen und das Holzschwert wurde zu einer natürlichen Verlängerung seiner Arme. Selbst Yamato konnte Jacks Fortschritte nicht bestreiten. Ihre Kämpfe waren nicht mehr so unausgeglichen wie am Anfang und Yamato musste sich jedes Mal mehr anstrengen, um Jack zu besiegen.
    Akiko missbilligte Jacks Entscheidung, mit Yamato zu üben. Ihrer Meinung nach hätte Jack warten sollen, bis Masamoto zurückkehrte und ihn in der Schwertkunst ausbilden konnte, ohne dass Jack ständig verletzt wurde. Sie merkte jedoch sehr schnell, dass sie Jack nicht umstimmen konnte, und begnügte sich damit, die zahlreichen Schnitte und Prellungen, die er jedes Mal erlitt, mit Kräutersalben zu behandeln.
    Als Ausgleich hatte sie darauf bestanden, dass Jack sich neben der Kriegskunst auch mit den kultivierteren Seiten

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