Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
Vom Netzwerk:
der Dunkelheit näher.
    »Nicht richtig?«, schimpfte Kazuki. »Warum machst du dich für ihn stark? Er ist ein Gaijin! Ich kann nicht glauben, dass du, Yori, der Erstgeborene der Takedas, deren Vorfahren gegen die Mongolen gekämpft und sie besiegt haben, dich für einen Gaijin einsetzt!«
    »Aber er ist doch überhaupt nicht anders als wir, Kazuki«, wandte Yori ein.
    »Wie bitte? Da musst du aber noch viel lernen. Wir sind die Nachkommen der Sonnengöttin Amaterasu. Die Samurai sind die Erwählten, die Krieger der Götter. Gaijin sind dagegen nichts. Sie sind dazu da, beherrscht zu werden.«
    Kazukis Arroganz machte Jack sprachlos. Wut erfasste ihn. Kein Mensch war besser als ein anderer. Die Menschen waren nur verschieden. Kazuki betrachtete alles Fremde als Schwäche, als einen Makel und Fehler. Jack nahm seinen ganzen Mut zusammen. Er wollte gerade aus dem Schatten treten und eingreifen, da wechselte Kazuki den Ton.
    »Aber ich bin ja vernünftig, Yori«, fuhr er fast schon beruhigend fort. »In Anerkennung deiner Vorfahren bekommst du die Chance, deiner Strafe zu entgehen.«
    Jack hielt inne. Vielleicht hat Akiko Recht, dachte er, vielleicht respektiert er Yori als Samurai.
    Yori blickte verwirrt und ängstlich zu Kazuki auf.
    »Du scheinst eine Menge über Zen zu wissen. Beantworte mir doch folgende Frage, ein Rätsel, das du bestimmt ganz leicht lösen kannst. Wenn nicht, wirst du deine Strafe dankbar annehmen, auch wenn dir morgen das Essen vielleicht ein wenig schwerfällt.«
    Nobu kicherte über diese Drohung und ließ seine Knöchel knacken, ein Geräusch, das unnatürlich laut durch die stille Halle schallte. Yori wimmerte leise.
    »Hier die Rätselfrage. Zwei klatschende Hände machen ein Geräusch. Was für ein Geräusch macht eine klatschende Hand?«
    Yori schwieg einen Moment und versuchte sich trotz der Panik zu konzentrieren. Auf seiner Stirn erschienen Falten und er drückte mit den Händen nervös den Stoff seines Kimonos zusammen.
    »Was für ein Geräusch macht eine klatschende Hand, Yori?«, wiederholte Kazuki.
    »Bitte, ich brauche Ruhe zum Nachdenken.«
    »Tut mir leid, aber ich habe Hunger und meine Geduld ist zu Ende. Beantworte meine Frage!«
    »Es geht um … das Rätsel selbst. Wenn zwei klatschende Hände … der Suche nach der Antwort entsprechen … und die Hände selbst also das Rätsel sind … folgt daraus, dass du als Mittler … zu dem Rätsel wirst, das du lösen willst … Das ist dann das Geräusch einer klatschenden Hand.«
    »Ausgezeichnet. Sensei Yamada wäre über dein philosophisches Geschwätz begeistert. Aber die Antwort ist falsch. Eine klatschende Hand klingt nämlich so …« Kazuki hob seine Hand und schlug Yori damit hart ins Gesicht. Yori ging wimmernd zu Boden.
    »Nein!«, schrie Jack. Er sprang, ohne zu überlegen, aus seinem Versteck und stürzte sich auf Kazuki.
    Er stieß ihm die Schulter in den Bauch und sie rollten in die Mitte der Halle. Kazuki bekam keine Luft mehr und konnte sich nicht bewegen. Jack schlug ihm auf den Mund.
    »Das ist für Yori«, sagte er. »Und das für mich!«
    Er hob die Faust zum zweiten Mal. Im selben Augenblick kamen Akiko und Kiku in die Halle gerannt.
    »Jack!«, schrie Akiko.
    Jack blickte auf. Mehr brauchte Kazuki nicht. Er schlug die Faust gegen Jacks Kinn, Jack flog nach hinten und blieb auf dem Rücken liegen.
    Kazuki sprang auf und stand über ihm. Aus seiner geplatzten Lippe tropfte Blut.
    »Pech für dich, Gaijin«, fauchte er und hob das Bein, um Jack zu treten.
    »Nein!«, rief Akiko warnend und stürzte sich auf Kazuki, um ihn aufzuhalten. Doch Nobu packte sie an den Haaren und riss sie zurück.
    Empört über Nobus Angriff auf Akiko, warf Jack sich mit aller Macht gegen das Bein, auf dem Kazuki stand.
    Aus dem Gleichgewicht gebracht, stürzte Kazuki ebenfalls zu Boden.
    Die beiden Jungen rangen miteinander und versuchten jeweils die Oberhand zu bekommen.
    Kazuki rollte auf Jack und drückte dessen linken Arm auf den Boden. Jack spürte den Druck und war augenblicklich wie gelähmt vor Schmerzen. Er wollte sich wegdrehen, doch bei jeder Bewegung drückte Kazuki noch fester zu.
    Yamato kam zusammen mit Saburo in die Halle gerannt.
    »Hilf Jack, Yamato!«, schrie Akiko und versuchte Nobu abzuschütteln, der sie immer noch festhielt.
    Nobu ließ sie aus Angst, Yamato könnte ihn angreifen, sofort los. Kiku eilte zu ihr, doch Akiko brauchte keine Hilfe. Sie stieß Nobu den Ellbogen in den Magen und er krümmte sich

Weitere Kostenlose Bücher