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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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schmerzerfüllt.
    »Warum solltest du einem nichtswürdigen Gaijin helfen, Yamato?«, keuchte Kazuki. »Erst recht einem, der sich auf dem Platz deines Bruders breitgemacht hat. Masamoto hat ihn doch als Sohn angenommen, stimmt’s?«
    Yamato blieb unschlüssig stehen und starrte Jack an, der unter Kazuki eingeklemmt auf dem Boden lag.
    »Wie konntest du das nur zulassen, Yamato? Dass dieser Gaijin in deine Familie aufgenommen wird. Was für eine Schande!«
    Die Wände der Halle warfen Kazukis Worte zurück. »Schande! Schande! Schande!«, klang es Yamato in den Ohren.
    »Ich kann diese Schmach tilgen. Ich kann seinen Arm so brechen, dass nicht einmal Masamoto ihn wieder zu richten vermag. Und ich kenne nicht viele einarmige Samurai. Du vielleicht, Yamato?«
    Jack sah Yamato abwägen. Einerseits war es für ihn ohne Jack viel besser, andererseits stand er bei Jack in der Schuld, weil Jack ihm das Leben gerettet hatte. Doch im Grunde ging es nicht darum. Viel schwerer wog der Zorn seines Vaters, der ihn treffen würde.
    »Masamoto wird uns nicht bestrafen«, fügte Kazuki hinzu, als könnte er Yamatos Gedanken lesen. »Nobu kann bezeugen, dass der Gaijin mich zuerst angegriffen hat. Und verteidigen darf ich mich ja.«
    Yamato machte einen Schritt zurück.
    »So ist es richtig, Yamato, ich werde dich von diesem Gaijin befreien. Wir wissen beide, dass er dir ein Dorn im Auge ist.«
    Kazuki drehte Jacks Handgelenk noch etwas weiter, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Sengende Schmerzen schossen Jack durch den Arm und er schrie auf. Dann war der Druck plötzlich weg.
    Akiko hatte Kazuki einen Tritt in den Rücken verpasst, einen einfachen, aber wirkungsvollen Vorwärtsfußtritt, den sie an diesem Tag im Unterricht gelernt hatten. Kazuki flog über den Boden.
    Er warf sich sofort herum und wollte auf Akiko losgehen. Akiko ging instinktiv in Verteidigungsstellung, um seinen Angriff abzuwehren, doch Kazuki hielt im letzten Moment inne.
    »Wie dumm von uns«, sagte er, trat zurück und hob die Hände zum Zeichen seines Einlenkens. »Wir streiten um einen Gaijin. Masamoto hat bestimmt, dass die Samurai dieser Schule treu zueinanderstehen sollen. Deshalb kämpfe ich nicht gegen dich.«
    »Aber du kämpfst gegen Jack, obwohl er auch ein Samurai ist«, erwiderte Akiko scharf.
    »Er ist kein Samurai und wird nie einer sein. Das weiß er selbst. Sieh ihn dir an.«
    Jack lag auf dem Boden und hielt sich den Arm. Sein Gesicht war dort, wo Kazuki ihn getroffen hatte, geschwollen und voller Blutergüsse. Mitleidig sah Akiko ihn an.
    Doch Jack wollte kein Mitleid. Er war verletzt und gedemütigt, aber nicht geschlagen. Er wollte als gleichberechtigt anerkannt werden. Doch vielleicht war das zu viel verlangt. Er wandte sich ab.
    Kazuki verbeugte sich und ging seelenruhig zur Tür. Nobu, der sich immer noch den Magen hielt, folgte ihm beflissen. Kazuki wischte sich mit dem Handrücken das Blut von der Lippe und drehte sich noch einmal um.
    »Sagt den Lehrern nichts von heute Abend.«
    »Wenn du Jack noch einmal anfasst, erzähle ich es Masamoto«, drohte Akiko.
    »Das tust du sicher nicht, denn dann würden wir alle von der Schule fliegen. In der Buddha-Halle ist das Kämpfen verboten.«
    »Jack ist mein Freund und ich werde ihn verteidigen, egal was es kostet.«
    Jack traute seinen Ohren nicht. Akiko hatte sich soeben öffentlich zu ihm bekannt. Auch den anderen war die Bedeutung ihrer Worte nicht entgangen.
    Sie half Jack auf die Beine.
    »Freunde dich nicht mit einem Gaijin an, Akiko!«, warnte Kazuki. »Ich kann nicht versprechen, dass ich mich beim nächsten Mal, wenn du mir im Weg stehst, wieder beherrschen kann.«
    »Wenn du ihm ein Haar krümmst, sage ich es Masamoto. Du hast die Wahl.«
    Kazuki zögerte.
    Er musste Akikos Drohung ernst nehmen. Von der Schule zu fliegen wäre ein dauerhafter Gesichtsverlust und für einen Jungen kaiserlichen Geblüts eine große Schande.
    »Ich will nicht, dass du in Ungnade fällst, Akiko. Deshalb verspreche ich dir etwas dafür, dass du Stillschweigen bewahrst. Innerhalb der Mauern dieser Schule werde ich nicht gegen den Gaijin kämpfen. Einverstanden?«
    Akiko sah Jack an und nickte.
    »Gaijin!«, fauchte Kazuki. »Wir beide sind noch nicht fertig miteinander. Unser Krieg hat gerade erst begonnen.«

32
Das Hanami-Fest
    Ein herrlicher Schmetterling mit blau schillernden Flügeln ruhte auf der rosafarbenen Blüte eines Kirschbaums aus. Er trank den süßen Nektar der Blüte, nährte sich

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