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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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und tauchte erneut in das brodelnde Wasser.
    Er schwamm auf den Wasserfall zu, entdeckte aber keine Spur von Yamato. Felsen ragten vom Boden des Beckens auf, Wirbel zerrten an ihm und drohten ihn endgültig hinunterzuziehen.
    Seine Lunge platzte schier und er wollte gerade wieder nach oben schwimmen, da streifte etwas Weiches seine Hand. Blind griff er danach und zog es zu sich heran. Er schlang den Arm um den leblosen Körper, strampelte mit den Beinen und stieg auf.
    Zusammen mit Yamato tauchte er auf, doch der tosende Fluss spülte sie sofort über den Rand des Beckens.
    Jack hörte Leute rufen, war aber vollauf damit beschäftigt, sich, Yamato und das Schwert in den Stromschnellen über Wasser zu halten. Erbarmungslos riss das Wasser sie mit sich fort.
    Jacks Kräfte ließen rasch nach und er versuchte angestrengt das Ufer zu erreichen.
    Die Tempelhalle blieb hinter ihnen zurück und verschwand ganz. Sie schossen um eine Kurve. Dahinter beruhigte sich das Wasser zum Glück und Jack konnte den leblosen Yamato zum Ufer bugsieren. Mit letzter Kraft zerrte er ihn an Land.
    Dort sank er neben Yamato zusammen, blieb eine Weile liegen und schnappte nach Luft wie ein gestrandeter Fisch. Allmählich erholte sich Jack. Hatte er Yamato retten können? Doch dann hörte er ihn neben sich laut würgen und spucken.
    »Lass mich sterben«, stöhnte Yamato und strich sich die nassen Haare aus den Augen.
    »Nicht, wenn ich das verhindern kann«, keuchte Jack.
    »Aber warum? Ich war auch nicht nett zu dir.«
    »Wir sind jetzt Brüder. Wenigstens hat dein Vater das befohlen.« Jack lächelte bitter. »Außerdem hast du mir beigebracht, wie man mit dem Schwert kämpft.«
    »Und?«
    »Erst dadurch habe ich gemerkt, dass ich kein hilfloser Gaijin bin.« Jack ließ das kränkende Wort zwischen ihnen stehen.
    Yamato sah ihn verwirrt an. »Wann warst du das je?«
    »Als mein Vater auf der Alexandria getötet wurde und ich ihm nicht helfen konnte. Ich war den Piraten wehrlos ausgeliefert. Dokugan Ryu lachte mir ins Gesicht, als ich ihn angreifen wollte. Du hast mir den Weg des Kriegers gezeigt und einen Grund gegeben, warum ich leben will. Dafür bin ich dir dankbar.«
    »Ich verstehe dich nicht, Gai… Jack.« Yamato setzte sich auf und stützte den Kopf in die Hände. »Ich habe dich ignoriert und verachtet, doch als der Ninja mich töten wollte, hast du ihn, ohne zu zögern, angegriffen. Du hast ehrenhaft und mutig gehandelt. Ich konnte das nicht. Du hast dich wie ein Bruder verhalten, wie ein Samurai.«
    »Du hättest genauso gehandelt.«
    »Nein … nein.« Yamato schluckte hart, als lägen ihm die Worte wie Steine in der Kehle. »An dem Abend, als Kazuki dich verprügelte, hatte ich zu große Angst, um dir zu helfen. Ich wusste, dass er mir überlegen war und er wusste es auch. Ich war einfach zu feige …«
    Er wandte sich ab, doch Jack sah, wie er sich mit dem Handrücken über die Augen wischte. Bei jedem Atemzug lief ein Schauer durch Yamatos Körper.
    »Bei den Seto-Zwillingen … hatte ich wieder zu große Angst. Ich wollte nicht als Freund eines Gaijin gelten. Und danach schämte ich mich so sehr, dass ich nicht mehr dein Freund sein wollte. Du hattest mich nicht verdient, das ist der eigentliche Grund. Es tut mir so leid …«
    Jack beugte sich vor. »Das verstehe ich nicht. Wofür entschuldigst du dich?«
    »Du hast mir gezeigt, wer ich wirklich bin, Jack, und was ich sah, gefiel mir nicht. Mein Vater hatte Recht. Ich verdiene es nicht, ein Samurai zu sein oder gar ein Masamoto. Du bist viel mehr sein Sohn, als ich es je sein werde. Du hast mir meinen Vater nicht weggenommen, ich habe ihn durch meine eigene Schuld verloren.«
    »Sei kein Dummkopf, Yamato. Du hast ihn doch nicht verloren. Er ist nicht tot wie mein Vater.« Jack warf Yamato einen vielsagenden Blick zu. »Masamoto ist vielleicht wütend, aber er hat keinen Grund, sich für dich zu schämen, so wie du heute gekämpft hast. Und wenn das Ganze eine Frage des Stolzes zwischen dir und mir ist, dann zerbrich dir nicht weiter den Kopf darüber. Und es lohnt sich auch nicht, sich wegen Kazuki aufzuregen. Er ist nur ein eingebildeter Schnösel mit einem Gesicht wie der Hintern eines Löwenhunds!«
    Jack sah Yamato breit grinsend an und Yamato lächelte ein wenig.
    »Außerdem hast du dich jetzt bei mir entschuldigt. Das heißt doch, dass deine Ehre wiederhergestellt ist.«
    »Schon, aber …«
    »Kein Aber, Yamato. Ich muss mich bei Akiko täglich für irgendeinen

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