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Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition)

Titel: Samurai 1: Der Weg des Kämpfers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Fehler entschuldigen! Sie hat mir beigebracht, wie das mit dem Verzeihen in Japan funktioniert. Sie verzeiht mir jedes Mal und ich verzeihe jetzt dir. Lass uns Freunde sein.« Er streckte Yamato die Hand hin.
    »Danke, Jack.« Yamato gab Jack ein wenig unbehaglich die Hand, wie es bei den Engländern Brauch war. »Ich verstehe allerdings immer noch nicht, warum du mir verzeihen solltest.«
    »Du hast allen Grund, mich zu hassen, Yamato. Mir ging es genauso, als Jess geboren wurde und mein Vater sich nur noch mit ihr beschäftigte. Dabei ist sie meine kleine Schwester! Ich will mir gar nicht vorstellen, was gewesen wäre, wenn mein Vater einen Jungen aus Frankreich in unsere Familie aufgenommen hätte!« Jack machte eine Grimasse. »Ich werfe dir nicht vor, dass du wütend warst. Aber du solltest nicht auf mich wütend sein, sondern auf Dokugan Ryu. Wenn er Tenno und meinen Vater nicht getötet hätte, würden wir jetzt nicht halb ertrunken und mit einem gestohlenen Jadeschwert hier sitzen!«
    Den beiden Jungen wurde plötzlich bewusst, wie absurd ihre Lage war, und sie begannen zu lachen. Die Spannung zwischen ihnen verflog, als hätte der Wasserfall sie einfach weggespült.
    Danach saßen sie schweigend da und warfen Kiesel in den Fluss. Keiner wusste, was er als Nächstes sagen oder tun sollte.
    »Wir sollten jetzt zurückkehren«, sagte Yamato schließlich. »Die Sonne geht bald unter und die Schüler von Niten Ichi müssen wissen, dass sie gewonnen haben.«
    »Nimm du das Schwert«, sagte Jack. Er band es von seinem Obi los und reichte es Yamato.
    »Warum ich? Du hast es geholt.«
    »Schon, aber das braucht dein Vater nicht zu wissen.«

40
Auf dem Weg bleiben
    Sie betraten die Buddha-Halle gemeinsam im Laufschritt.
    Die Schüler der Yagyu-Schule gerieten außer Rand und Band, als sie sahen, dass ihr Vertreter das Jadeschwert trug. Kamakura reckte sich stolz und rückte seinen Kimono zurecht. Gleich würde er zum Zeichen des Sieges das Schwert entgegennehmen.
    Masamoto saß mit gekreuzten Beinen neben ihm auf dem Podium und sah den beiden ernst und unbewegt entgegen. Beim Anblick Yamatos mit dem Schwert hatte sein Gesicht sich in eine reglose Maske verwandelt, eine Hülle, aus der jedes Leben gewichen war.
    Der Applaus wich respektvollem Gemurmel. Jack und Yamato traten vor das Podium und verbeugten sich.
    Akiko und Saburo knieten rechts von ihnen, Raiden und Moriko links. Akiko lächelte ein wenig verloren. Sie freute sich, dass Jack gesund zurückgekehrt war, doch zugleich war sie über ihre Niederlage traurig. Yamato trat mit dem Jadeschwert in der Hand vor.
    Es hatte Jack viel Mühe gekostet, Yamato zu überreden, dass er das Schwert tragen sollte, doch schließlich hatte Yamato eingewilligt. Jack hatte gemeint, so könnte er sich am ehesten mit seinem Vater versöhnen. Ihm selbst lag nichts an Sieg und Ehre. Masamoto hatte ihm die Ehre erwiesen, ihn in seine Familie aufzunehmen. Er wollte nicht der Grund dafür sein, dass die Familie jetzt auseinanderbrach.
    Yamato verbeugte sich noch einmal, kniete sich auf ein Bein und hob das Jadeschwert mit beiden Händen über den Kopf. Kamakura streckte die Hände aus, um das Schwert offiziell und zum Zeichen des Sieges seiner Schule entgegenzunehmen, doch bevor er es ergreifen konnte, wandte sich Yamato seinem Vater zu und hielt ihm das Schwert hin.
    »Vater, ich bitte dich um Verzeihung und gebe dir das Schwert zum Zeichen, dass Niten Ichi rechtmäßig gesiegt hat. Nicht ich habe das Schwert geholt, es war Jack.«
    Verwirrtes Schweigen senkte sich über die Halle.
    Jack sah Yamato erstaunt an. Das hatten sie nicht verabredet. Zwar hatte Yamato das Schwert Masamoto geben sollen, aber ohne zu sagen, dass Jack es geholt hatte. Die Ehre sollte Yamato gehören. Er sollte seinem Vater den Beweis liefern, dass er zum Samurai taugte und es verdiente, ein Masamoto zu sein.
    Akiko sah mit fragend aufgerissenen Augen erst den sich verbeugenden Yamato und dann Jack an, der stumm den Kopf schüttelte.
    Masamoto musterte Yamato zweifelnd. »Ist das die Wahrheit?«
    »Ja, Vater. Nur Jack wollte unbedingt, dass ich dir das Schwert überreiche.«
    Ohne auf Jacks Protest zu achten, nickte Masamoto genau einmal. Die Entscheidung war gefallen. Er stand auf und nahm das Schwert aus Yamatos ausgestreckten Händen entgegen.
    »Damit steht Niten Ichi als Sieger des Wettbewerbs fest!«, verkündete der ebenfalls verblüffte kaiserliche Schiedsrichter laut.
    In der Buddha-Halle brach ein

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