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Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition)

Titel: Samurai 2: Der Weg des Schwertes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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werden gar nicht da sein«, erinnerte Akiko ihn. Wieder wehte ein Windstoß Blütenblätter von den Bäumen und bedeckte den Boden mit einem weißen Teppich. Das Ende der Blüte bedeutete, dass die Zeit des Kreises der Drei gekommen war.
    Jack wartete schon ungeduldig darauf. Er wollte endlich wissen, was die drei Herausforderungen waren. Er hatte seit seiner Aufstellung hart trainiert und fühlte sich wie ein zum Zerreißen gespanntes Seil.
    »Aber das Schild wurde eben erst aufgestellt«, beharrte Saburo. »Wir sind nur ein paar Tage im Iga-Gebirge. Bestimmt kommen wir rechtzeitig zurück, um wenigstens einen Kampf zu sehen.«
    Kiku sah Saburo ernst an. »Vorausgesetzt der Samurai lebt dann noch.«
    Jack spürte den Fauststoß kommen, ohne ihn zu sehen. Er wich ihm geschickt aus und konterte mit einem schnellen Faustrückenschlag in Richtung Kopf.
    Yamato erriet den Schlag, wich seinerseits zurück und wehrte ihn mit einer Mischung aus Block und Handkantenschlag ab. Jack fing Yamatos Schlag ab, hielt seinen Arm fest und schlug mit der Faust zu. Yamato machte sich los, wich mit dem Kopf zur Seite aus und antwortete mit einem Hammerschlag auf den Nasenrücken.
    Die ganze Zeit hielten sie Kontakt miteinander und suchten nach Lücken in der Verteidigung des anderen.
    Sie trugen Augenbinden.
    »Ausgezeichnet, Jungs«, lobte Sensei Kano, lässig auf seinen weißen Stock gestützt. Die Übungsstunde in Chi Sao fand in einem Nebengarten des Tempels Eikan-Do statt. »Aber ich spüre, dass ihr miteinander spielt. Macht ernst!«
    Der Sensei hatte in Vorbereitung des Kreises der Drei unbarmherzig mit ihnen geübt. Beide Jungen beherrschten die Technik der klebenden Hände inzwischen und setzten auch ihre anderen Sinne ein. Jack konnte ebenso gut im Wald wie in einer Gasse Kyotos einen Geräuschschatten erkennen. Nur mit einem stillen Zimmer kam er noch nicht zurecht.
    Jetzt war Jacks letzte Unterrichtsstunde gekommen, in der er Sensei Kano beweisen sollte, dass er für den Kreis der Drei bereit war. Er konzentrierte sich darauf, Yamatos Bewegungen mit den Händen zu folgen. Er und Yamato waren einander ebenbürtig. Mit immer schnelleren Angriffen versuchten sie jetzt, einander auszustechen.
    Ein Schlag folgte auf den anderen und wurde mit dem entsprechenden Abwehrmanöver pariert.
    Jack spürte, wie Yamato das Gewicht verlagerte, doch er zog seinen Fuß den Bruchteil einer Sekunde zu spät zurück. Yamato riss ihm das vorgestellte Bein unter dem Leib weg und Jack verlor das Gleichgewicht. Mehr brauchte Yamato nicht. Er traf Jack mit einem Handballenschlag am Kopf und Jack kippte zur Seite. Da er sich nirgends festhalten konnte, stürzte er in das Wasser unter ihm.
    Sensei Kano hatte sie auf einer schmalen Fußgängerbrücke kämpfen lassen, die über den in den Tempelsee fließenden Bach führte. Der Zweikampf war die letzte Prüfung der letzten Unterrichtsstunde gewesen.
    Yamato war der Sieger.
    Jack hatte verloren.
    Nach Luft schnappend tauchte er auf. Zwar war es heiß, aber der Bach war eiskalt. Jack kletterte ans Ufer. Er zitterte wie Espenlaub.
    »Du verlierst zu schnell das Gleichgewicht, Jack-kun, aber du bist trotzdem bereit«, sagte Sensei Kano. »An deinem Gleichgewichtssinn arbeiten wir, wenn du vom Kreis der Drei zurückkommst. Ich lasse dich dann mit einem Stock und verbundenen Augen auf einem Brett kämpfen. Das wird deine Sinne schärfen oder du bekommst vom vielen Ins-Wasser-Fallen Kiemen!«
    Er lachte leise über seinen Scherz und wandte sich zum Gehen. Auch Yamato grinste. Jack wusste, warum. Yamato hatte ihn nicht nur im Chi Sao besiegt, er war auch von allen Schülern im Stockkampf der Beste. In Zweikämpfen besiegte er Jack immer, sogar wenn er die Augen verbunden hatte und Jack nicht.
    Die letzte Prüfung war abgeschlossen und Jack kehrte mit Yamato eilig zur Schule zurück, um zu packen. Am folgenden Tag stand ihnen der anstrengende Marsch ins Iga-Gebirge bevor.
    Beim Betreten des Schulhofs sah Jack Hiroto und Goro, die sich über einen kleinen Jungen aus dem Jahrgang unter ihnen beugten. Der Junge schüttelte heftig den Kopf. Daraufhin schlug Goro ihn auf die Brust und der Junge stolperte rückwärts und knallte mit dem Kopf gegen die Mauer. Er begann zu weinen.
    Jack und Yamato eilten ihm zu Hilfe.
    »Lass ihn los!«, befahl Jack und packte Goro am Arm.
    »Halte du dich da raus, Gaijin!«, knurrte Hiroto und kam drohend näher.
    »Nein, das tun wir nicht«, rief Yamato und trat zwischen Hiroto und

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