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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Fähigkeit zu töten.« Er ließ seine Schüler einen zum Tal hin offenen Halbkreis bilden. »Konzentriert euch zunächst auf die Selbstheilung. Habt ihr diese erst gemeistert, könnt ihr auch andere behandeln.«
    Die Schüler setzten sich zurecht und begannen zu meditieren.
    »On haya baishiraman taya sowaka…«
    Der Sprechgesang des sha- Mantras hallte durch das Tal, während die Sonne langsam hinter den Bergen unterging. Jasmin- und Sandelholzduft stiegen Jack in die Nase und er fiel schon bald in eine tiefe Trance. Ruhe und Frieden erfüllten ihn, vertrieben jegliche Anspannung aus Körper, Geist und Seele. Als die Sonne ganz verschwunden war, fühlte er sich wie neugeboren.

39
Ein bewegtes Ziel
    »Willkommen in meinem Versteck«, sagte Tenzen stolz.
    Jack sah sich ehrfürchtig in der Höhle um, an deren hoher Decke Quarze und Kristalle glitzerten. Schon dass Tenzen ihn zum Training mit dem shuriken zu einem Wasserfall im Gebirge geführt hatte, hatte ihn überrascht. Doch dann war Tenzen zu seiner Verblüffung auch noch durch den Wasserfall getreten und in der dahinter versteckten Höhle verschwunden. Die durch das Wasser dringende helle Sonne ließ die Höhle licht und luftig erscheinen, nur der hintere Teil verlor sich im Dunkel.
    »Wie tief führt sie in den Berg hinein?«, fragte Jack.
    »Das ganze Gebirge ist mit Höhlen, Tunneln und Gängen durchsetzt«, sagte Tenzen. »Ich habe noch nicht alle erforscht.«
    »Wer weiß noch von diesem Versteck?«
    »Es ist mein Geheimnis. Aber ich weiß, dass es bei dir sicher aufgehoben ist.«
    »Und wozu hast du mich hergebracht?«
    »Zum Üben.« Tenzen reichte Jack drei Wurfsterne.
    »Warum benutzen wir dazu nicht die Pfähle im Dorf?«
    »Im Unterschied zu den Samurai sind sie unbeweglich«, erwiderte Tenzen und trat zu einem Holzklotz, der auf einem Felsvorsprung lag. »Du musst deine Wurfkünste unter Umständen erproben, die der Wirklichkeit möglichst nahe kommen. Unbewegte Gegenstände triffst du inzwischen fast immer, aber triffst du auch ein bewegtes Ziel?«
    Tenzen stieß den Holzklotz vom Sims. Der Klotz flog in einem weiten Bogen durch die Höhle. Erst jetzt sah Jack, dass er mit einem Seil an einem von der Decke herunterhängenden Stalaktiten festgebunden war.
    Jack zielte sorgfältig und warf den ersten Stern. Er kam nicht einmal in die Nähe seines Ziels. Klappernd schlug er gegen die Felswand dahinter. Noch während der Klotz weiterflog, machte Jack einen zweiten Versuch. Wieder verfehlte er sein Ziel und der Wurfstern verschwand im Dunkel der Höhle. Jack fluchte ungeduldig. Weil er viel mit Tenzen geübt hatte, hatte er geglaubt, die Wurftechnik zu beherrschen.
    »Nimm die Bewegung des Ziels vorweg«, riet Tenzen und schickte den Holzklotz wieder auf seine Bahn.
    Jack folgte dem weiten Bogen und warf seinen dritten und letzten Stern. Der Stern sauste durch die Luft und flog knapp vor dem Ziel vorbei.
    Jack sah ihn von der Felswand abprallen und im Wasserfall verschwinden. Im nächsten Augenblick warf ihn ein Schlag gegen den Kopf um. Benommen und verwirrt rappelte er sich auf. Über sich sah er den Holzklotz kreisen, der ihn getroffen hatte.
    Tenzen lachte. »Du darfst das Ziel nie aus den Augen lassen. Besonders wenn du es verfehlt hast.«
    Er zog drei weitere Wurfsterne aus der Tasche. »Ich zeige dir, wie es geht.«
    Wieder schwang der Holzklotz durch die Höhle und Tenzen warf in rascher Folge seine Sterne. Die ersten beiden trafen das Holz, der dritte durchschnitt das Seil. Mit einem dumpfen Schlag fiel der Holzklotz zu Boden.
    »Unglaublich!«, rief Jack. Seine Bewunderung für die Ninja stieg noch weiter.
    »Man muss nur üben.« Tenzen hob den Stern vom Boden auf.
    »Aber du kannst alles so gu t – dich verstecken, schnell laufen, schwimmen, Wurfsterne werfe n …«
    »Mir bleibt ja nichts anderes übrig.« Tenzen seufzte wie unter einer schweren Last. Dann musterte er Jack und schien einen Augenblick lang unschlüssig, ob er ihm trauen durfte. Er zog den letzten Wurfstern aus dem Holz und setzte sich auf einen Stein.
    »Als Shonins Sohn werde ich den Clan eines Tages führen«, begann er. »Das heißt, ich muss der Beste sein.«
    »Keine Angst«, sagte Jack. »Dein ninjutsu ist absolut fehlerfrei.«
    »Als Anführer eines Clans muss ich nicht nur kämpfen und shuriken werfen können. Ich muss Einsätze leiten, die Feldarbeit organisieren, mit den Samurai über unsere Dienste verhandeln, im Dorf auf Ordnung achten, dafür sorgen, dass wir

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