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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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ihrem Opfer mit einem hämischen Grinsen. Der eine schwang einen Knüppel, der andere ein rostiges Messer.
    Jack wusste, dass die nächsten Sekunden über das Schicksal des Opfers entschieden. Er durfte nicht tatenlos zusehen, wie der junge Mann ermordet wurde. Rasch zog er einen Wurfstern aus dem Beutel an seiner Hüfte und schleuderte ihn auf den knüppelschwingenden Banditen. Blut spritzte aus dessen Handgelenk und der Mann ließ seine Waffe schreiend fallen. Immer noch unbemerkt sprang Jack vom Felsen hinunter und landete zwischen dem zweiten Räuber und dem Opfer.
    Er wehrte einen Angriff mit dem Messer ab, packte den Banditen, verdrehte ihm den Arm und warf ihn zu Boden. Der Arm brach mit einem scharfen Knacken und der Mann krümmte sich vor Schmerzen.
    »He, Ninja, wie wär’s damit?«
    Jack fuhr herum, gerade noch rechtzeitig. Ein dicker Knüppel sauste auf seinen Kopf zu. Er duckte sich und rammte dem Anführer den Ellbogen in den Bauch. Der Mann zuckte jedoch kaum mit der Wimper und holte zu einem zweiten mörderischen Schlag aus. Jack griff ihn mit dem Hornstoß des Dämonen an. Der Mann prallte gegen einen Baum und der Knüppel flog ihm aus der Hand.
    »Mir machst du keine Angst, Ninja!«, keuchte der Bandit und zog ein Messer aus dem Gürtel. Dann erstarrte er plötzlich, als habe er ein Gespenst gesehen.
    »Blaue Augen?«, murmelte er und wich ängstlich zurück. »Du bist kein Ninja, du bist ein böser Geist!« Er machte kehrt und floh den Weg entlang, dicht gefolgt von seinen beiden Gefährten.
    »B … b … bitte töte mich nicht«, stotterte der junge Mann. Er war auf die Knie gefallen, das Gesicht grau vor Angst beim Anblick des blauäugigen Ninja.
    Jack hob den Beutel auf, den der Bandit bei seiner überstürzten Flucht hatte fallen lassen.
    »Nimm das Geld!«, bettelte der Mann. »Nimm alles!«
    »Aber es gehört dir«, erwiderte Jack und stellte den Beutel auf die flehend erhobenen Hände des Mannes. »Du kannst gehen.«
    »D … d … danke«, stammelte der Mann verwirrt und verbeugte sich bis zum Boden. »Das sind die Einnahmen meines Vaters aus Maruyama.«
    »Dein Vater ist Händler?«
    »Ja, er verkauft Fächer.« Der junge Mann stand ängstlich auf.
    »Und wohin bist du unterwegs?«
    »Nach Shon o … Aber ich bin spät aufgebrochen und wollte eine Abkürzung zur nächsten Poststation nehme n … ein dummer Einfall. Ich hätte auf meinen Vater hören solle n …«
    »Und danach?«
    »Kameyam a … Ts u … Tob a … Warum?«
    Jack lächelte in seine Kapuze hinein. Hier war die lang ersehnte Gelegenheit.
    »Du musst mir einen Gefallen tun.« Ein inneres Gefühl sagte ihm, dass er dem Mann vertrauen konnte.
    »Ich schulde dir mein Leben.« Der Sohn des Händlers verbeugte sich.
    Jack langte in die Falten seines Kittels und zog den Brief heraus. »Kannst du diesen Brief Date Akiko in Toba überbringen?«
    Der Händler nahm das zusammengefaltete Blatt und verbeugte sich erneut. »Es wäre mir eine Ehre.«
    »Er ist sehr wichtig«, sagte Jack. »Du musst ihn unbedingt Akiko persönlich übergeben, niemandem sonst.«
    »Ich bürge mit meinem Leben dafür«, versprach der Händler.
    Jack sah ihm nach. Er hoffte inständig, dass der Brief sein Ziel erreichte.

41
Warten
    Bei Anbruch der Morgendämmerung saß Jack neben dem Tempel und blickte über das Tal. Die Sonne lugte über die Berge und hieß einen neuen Tag willkommen. Das Dorf erwachte. Ein Hahn krähte, in Kajiyas Schmiede begann es laut zu hämmern, und einige Bauern traten aus ihren Häusern, streckten sich und machten sich für die harte Arbeit des Tages bereit.
    Jack wartete, wie er es seit Wochen täglich tat. Der Reis hatte sich inzwischen von Sattgrün zu Hellbraun verfärbt, die Felder waren trockengelegt und die Rispen beugten sich unter dem Gewicht der Samenkörner. Sie leuchteten in der frühen Morgensonne wie Gold.
    Jack seufzte. Wahrscheinlich musste er sich damit abfinden. Akiko kam nicht. Vielleicht hatte sie den Brief nicht erhalten oder den Code nicht lesen können. Oder sie verstand seine Wegbeschreibung zum Tempel nicht. Wenn sie in den nächsten Tagen nicht kam, wollte Jack selbst nach Toba reisen. Er konnte Japan nicht verlassen, ohne seiner engsten Freundin von Hanzo zu erzählen, ihrem Bruder, der ihr so viel bedeutete. Zwar behagte ihm die Vorstellung nicht, noch einmal umkehren zu müssen und durch Shono zu kommen, aber er hatte keine andere Wahl.
    »Du besuchst den Buddha in letzter Zeit sehr oft.«
    Jack hob den

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