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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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er.
    An diesem Abend ging Jack zufrieden, aber erschöpft zu Bett. Allerdings wusste er erst am Nachmittag des dritten Tages, was es hieß, wirklich müde zu sein. Seine Muskeln fühlten sich an wie verknotet und schmerzten und die Hitze hatte ihn völlig ausgelaugt. Auch die Arbeit als Schiffsjunge an Bord der Alexandria war anstrengend gewesen, aber die mörderischen Strapazen der Reisernte waren etwas ganz anderes.
    Das Wetter tat ein Übriges: Nicht die leiseste Brise milderte die erbarmungslose Hitze. Im ausgedörrten Boden taten sich Risse auf, die ein staubig braunes Mosaik zeichneten.
    Jack machte im spärlichen Schatten eines Baumes Pause, um Wasser zu trinken. Shiro saß bereits dort und schien zu dösen.
    »Ich habe dich ja davor gewarnt, dass dir die Arme abfallen würden«, murmelte er unter seinem Strohhut. »Du solltest deine Kraft aufsparen. Du weißt nie, wann du sie brauchst.«
    Miyuki gesellte sich zu ihnen.
    »Heute ist es wirklich heiß«, keuchte sie und wischte sich die Stirn ab.
    Jack nickte und nahm einen großen Schluck aus seiner Kalebasse. Dabei fiel sein Blick auf eine dunstige Rauchsäule, die vom Bergkamm in den wolkenlosen Himmel aufstieg. »Zu heiß«, sagte er. »Das da drüben sieht aus wie ein Waldbrand.«
    Miyuki starrte mit zusammengekniffenen Augen in dieselbe Richtung.
    »Das ist kein Waldbrand, das ist ein Rauchzeichen!«, rief sie erschrocken. »Wir werden angegriffen!«

43
Überfall
    »Wie haben sie uns gefunden?«, fragte Miyuki, während das Dorf alarmiert wurde.
    »Wer weiß?« Shiro warf Jack einen Blick zu.
    Ein kalter Schauer überlief Jack. Das alles konnte unmöglich seine Schuld sein, nicht einmal wenn Daimyo Akechi seinen Brief in die Hände bekommen hatte. Er hatte die Nachricht sorgfältig verschlüsselt.
    »Es zählt allein, dass sie uns gefunden haben, nicht wie .« Tenzen trat mit dem Fuß gegen einen Damm und das Wasser begann die Reisfelder zu fluten.
    »Aber warum kommen sie ausgerechnet jetzt?«, fragte Miyuki. »Mitten in der Erntezeit?«
    »Genau deswegen. Weil wir nicht mit einem Angriff gerechnet haben und von der Arbeit erschöpft sind.«
    Eine ganze Armee von Samurai in voller Rüstung trat aus dem Wald und nahm in geschlossener Linie Aufstellung entlang des Bergkamms. Die Samurai hoben ihre Schwerter, deren Klingen in der Sonne aufblitzten, und ließen einen Schlachtruf ertönen. Laut hallte er durch das Tal. Ein zweiter Schlachtruf antwortete.
    Jack erstarrte. Eine zweite Armee näherte sich auf der Talstraße; die Kolonne erstreckte sich endlos in die Ferne wie der Schwanz eines riesigen Drachen.
    »Die kommen nicht, um zu verhandeln«, sagte Tenzen. »Jetzt geht es um Leben und Tod. Holt eure Waffen. Mein Vater will bestimmt, dass wir uns auf dem Dorfplatz versammeln.«
    Jack trennte sich von den anderen und rannte, so schnell er konnte, zu Sokes Haus. Die ersten Samuraitrupps hatten bereits mit dem Abstieg ins Tal begonnen. Doch die Lage des Dorfes, gewählt in Einklang mit dem Ring der Erde, erwies sich als wirksames Verteidigungsmittel. Die steilen Talflanken und fehlenden Wege erschwerten den Angreifern das Vorwärtskommen. Einige Samurai verloren sogar, behindert durch ihre Rüstung, das Gleichgewicht und stürzten ab.
    Jack riss die Tür auf. Soke hatte im Zimmer mit der Kochstelle einige Bodenbretter entfernt. Darunter lagerte ein ganzes Waffenarsenal: Schwerter, Messer, Wurfsterne, shuko mit eisernen Krallen, Ketten und sogar ein kleiner Bogen und ein mit Pfeilen gefüllter Köcher. Obwohl Jack schon so lange in dem Haus wohnte, hatte er nichts von diesem Versteck geahnt. Ihm war seine Verblüffung deutlich anzusehen.
    »Ich hoffe immer auf das Beste«, sagte Soke und hob ein großes Langschwert heraus, »bin aber auf das Schlimmste gefasst.«
    Er zog das Schwert aus der Scheide und hielt es Jack hin. Die Klinge war gezackt wie eine Säge. »Das ist ein shikoro-ken«, erklärte er. »Ein Schwert der Vernichtung.«
    Jack wollte sich gar nicht vorstellen, was man mit einer solchen Waffe anrichten konnte.
    »Danke«, sagte er und gab Soke das Schwert zurück, »aber ich kämpfe lieber mit meinen eigenen Schwertern.«
    Soke nickte. »Die kennst du besser.« Er legte das gezähnte Schwert zu den anderen Waffen.
    Hanzo erschien mit einer Tasche und begann, sie bis zum Rand mit Wurfsternen zu füllen. Er sah Jack ängstlich, aber entschlossen an.
    »Sind sie schon im Dorf?«, fragte er.
    »Noch nicht«, antwortete Jack. Hoffentlich verriet

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