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Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition)

Titel: Samurai 4: Der Ring der Erde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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suchend die Hand auf die Schulter. »Tut mir leid, ich habe sie nicht gesehen.«
    »Wir müssen verschwinden«, drängte Miyuki.
    Im selben Augenblick kam der Schmied Kajiya ins Zimmer gerannt. »Sie haben das Haus angezündet!«, rief er.
    Hinter ihm tauchten mit panischen Gesichtern Shiro und zwei weitere Schüler namens Danjo und Kato auf. Aus dem Gang quoll Rauch herein.
    »Das ist gut«, sagte Miyuki zur allgemeinen Überraschung. »Der Rauch verbirgt uns, wenn wir fliehen.«
    Sie drückte auf die Wandtafel mit der Zeichnung des Eisvogels. Die Tafel drehte sich und dahinter öffnete sich ein Geheimgang. Jack starrte verblüfft hinein. Aber eigentlich hätte er nicht überrascht sein sollen. Schließlich handelte es sich hier um das Haus eines Ninja.
    »Wer ist das Mädchen?«, wollte Kajiya wissen. Miyuki verschwand im Gang.
    »Eine Freundin von Jack«, antwortete Tenzen und folgte Miyuki hinkend. »Steht offenbar auf unserer Seite.«
    Kajiya musterte Akiko. »Da hast du dir aber einen schönen Besuchstag ausgesucht«, sagte er und schob sie und Jack vor sich her.
    Der Gang führte durch eine Tür in eine kleine, versteckte Kammer, in der sie zu acht kaum Platz fanden.
    »Hier drinnen verbrennen wir doch bei lebendigem Leibe!«, sagte Akiko.
    »Mach Platz.« Miyuki schob sie zur Seite.
    Sie bückte sich, entfernte die hölzerne Laufschiene der Schiebetür und hob eine viereckige Bodenplatte hoch. Darunter kam ein zweiter Geheimgang zum Vorschein.
    Diesmal war Jack wirklich überrascht.
    »Gehen wir!«, sagte Miyuki. Über ihnen hörte man das Prasseln der Flammen. »Geh du voraus, Kajiya.«
    Der Schmied sprang in die Öffnung, rasch gefolgt von Tenzen und den anderen Ninja. Miyuki ließ Akiko mit einer ironischen Verbeugung den Vortritt. »Samurai zuerst.«
    »Danke«, antwortete Akiko höflich.
    »Jetzt du, Jack«, sagte Miyuki. »Ich mache die Nachhut.«
    Jack sprang in den schmalen Gang, der nach unten und vom Haus wegführte. Der Boden war mit Brettern belegt, die Wände und die niedrige Decke bestanden aus Erde und Steinen und waren mit Balken verstärkt. Geduckt eilte Jack den Gang entlang. Vor sich sah er den schwachen Schein von Kajiyas Kerze und er hörte Wasser plätschern. Hinter ihm war alles stockdunkel, nachdem Miyuki die Falltür geschlossen hatte.
    »Macht schnell«, flüsterte sie, »und seid leise, wenn wir unter dem Brunnenschacht durchkommen.«
    Sie waren am tiefsten Punkt des Gangs angelangt, der sich nun mit Wasser füllte. Es reichte Jack bis zu den Hüften, die Kälte verschlug ihm den Atem, aber wenigstens konnte er jetzt aufrecht stehen. Von oben fiel ein heller Schein herab. Durch den Brunnenschacht drang Triumphgeheul.
    »Es ist vorbei«, sagte Miyuki leise.
    Jack drehte sich nach ihr um. Ihr Gesicht leuchtete gespenstisch im Zwielicht und eine einzelne Träne lief über ihre Wange. Zum zweiten Mal hatten die Samurai ihr Leben zerstört.
    Sie eilten weiter durch das Dunkel. Der Gang führte leicht aufwärts, die Strömung des Wassers wurde stärker und das Glucksen lauter.
    »Wo sind wir?«, flüsterte Jack.
    »Unter dem Berg«, antwortete Miyuki. »Shonin ist beim Graben des Brunnens auf einen unterirdischen Fluss gestoßen.«
    »Warum sind nicht alle auf diesem Weg geflohen?«
    »Nur wenige Auserwählte kennen das Geheimnis. Die Verteidigung des Dorfplatzes sollte Kindern und Müttern Gelegenheit zur Flucht geben. Shonin wollte verhindern, dass die Samurai sie auch diesmal töten.«
    Jack staunte über die Verschlagenheit des Ninjaführers. Akechi und seine Samurai hatten die Dorfbewohner zum Platz fliehen sehen. Sobald alle tot waren, die auf dem Platz gekämpft hatten, und das Haus niedergebrannt war, würde der Daimyo glauben, er hätte den Ninjaclan ausgelöscht.
    Miyuki seufzte. »Leider reichte die Zeit nicht, um auch Shonin, Soke und die anderen Familienoberhäupter in Sicherheit zu bringen.«
    Und Hanzo, dachte Jack verzagt. Wie soll ich Akiko je sagen, dass ich ihren Bruder im Kampf aus den Augen verloren habe?
    »Lass uns weite r …«
    Miyuki blieb stehen und lauschte. Hinter ihnen war plötzlich das Geräusch von Wasser zu hören, das rasch näher kam.
    »Los!«, flüsterte Miyuki aufgeregt.
    Sie gingen schneller und gelangten zu einer Felsspalte. Von dort oben stürzte ihnen der Fluss entgegen und sie mussten gegen die Strömung hinaufklettern. Tenzen verlor den Halt und rutschte an Akiko vorbei, doch sie hielt ihn blitzschnell fest. Tenzen nickte dankbar, sobald seine

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