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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Prüfungen absolviert, die Überquerung eines Flusses machte ihm deshalb keine Angst. Außerdem konnte er mithilfe seines bo das Gleichgewicht halten. Er steckte seine Sandalen in den Gürtel und sprang mühelos von Stein zu Stein. Seine nackten Füße fanden auf der glitschigen Oberfläche Halt wie seinerzeit auf der Rah der Alexandria , als er noch Mastaffe gewesen war.
    »Gut«, brummte Ronin anerkennend, als Jack auf dem letzten Stein angelangt war. »Hier, fang.«
    Mit diesen Worten warf er ihm seine Flasche zu. Jack, der kaum Zeit hatte zu reagieren, ließ unwillkürlich seinen Stab los und versuchte die Flasche zu fangen. Sie traf ihn mitten auf die Brust.
    »Lass sie nicht fallen!«, rief Ronin.
    Jack bekam sie zwar zu fassen, verlor aber das Gleichgewicht und landete spritzend im Fluss. Prustend und mit der Flasche in der Hand tauchte er wieder auf. Diesmal lachte Ronin über ihn und Hana fiel mit ein.
    Ronin hielt ihm die Hand hin. Dankbar wollte Jack sie ergreifen, um sich aus dem eisigen Gebirgswasser helfen zu lassen. Doch Ronin beachtete Jacks ausgestreckten Arm gar nicht. »Den Sake!«, forderte er nur.
    Jack hätte es wissen müssen. Stumm reichte er dem Samurai die kostbare Flasche. Dann kletterte er aus dem Fluss.
    »Du darfst dich von einer kleinen Ablenkung nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen«, bemerkte Ronin.
    Offenbar gab es trotz seiner Ausbildung zum Samurai und zum Ninja immer noch etwas zu lernen, überlegte Jack. In Zukunft würde er besser gewappnet sein.
    Ronin musterte seine beiden Schüler, die pudelnass vor ihm standen. »Keine Sorge, bei der Ankunft in Kyoto seid ihr wieder trocken!«
    Sie verließen die bewaldeten Berge der Provinz Yamashiro, setzten ihren Weg über die Ebene der Präfektur Kyoto fort und genossen die warme Nachmittagssonne. Die Hauptstraße führte sie an einem riesigen Feld vorbei, auf dem in endlosen Reihen kleine, buschähnliche Bäume wuchsen, die kaum größer waren als Jack.
    »Wir sind in Aodani!«, verkündete Ronin erfreut. »Aodani ist für seine Pflaumenbäume berühmt. Es gibt hier Zehntausende davon. Die Blüte im Frühjahr muss überwältigend sein.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du dich für so etwas interessierst«, bemerkte Jack und betrachtete den schwärmenden Samurai ein wenig spöttisch.
    »Ich liebe Hanami!«, rief Hana. »Die vielen Blüten sind so schön …« Auf ihren Lippen erschien ein verschmitztes Lächeln. »Und niemand merkt es, wenn ihm danach das eine oder andere fehlt.«
    Ronin lachte. »Mir ist die Ernte ehrlich gesagt lieber, wenn aus den Früchten umeshu hergestellt wird. Der Pflaumenwein aus Aodani gilt als bester von ganz Japan!«, erklärte er gut gelaunt.
    Ein Dorf kam in Sicht und er ging schneller. »Wir wollen doch gleich mal sehen, ob es stimmt.«
    Jack und Hana hielten mit ihm Schritt. Das Dorf war klein, machte aber einen wohlhabenden Eindruck. Einige strohgedeckte Häuser mit Veranden säumten die Straße. Es gab einen Krämerladen und ein Teehaus. Davor saßen neben einer Sänfte zwei Männer mit geschlossenen Augen. Sie erholten sich offenbar von der Beförderung ihres Herrn, der einen kugelrunden Bauch hatte, im Inneren des Hauses vor einer Kanne Grüntee saß und mit Appetit einige süße Küchlein verspeiste.
    »Wir haben Glück!«, sagte Ronin und setzte sich. »Sie haben ein frisches Fass.«
    »Aber wir haben wirklich keine Zeit«, wandte Jack ein. Er zog seinen Hut ein wenig tiefer und musterte verstohlen die anderen Gäste.
    »Nur einen Becher«, beharrte Ronin. »Dann gehen wir weiter.«
    Widerstrebend stimmte Jack zu. Denn wenn sie jetzt wieder aufstanden, erregten sie erst recht Verdacht.
    Der Teehausbesitzer brachte Ronin einen Becher mit einer honigfarbenen Flüssigkeit. Ronin atmete den aromatischen Duft ein und trank den Becher in einem Zug leer. Genießerisch schmatzte er mit den Lippen. »Mmmh, süß und lieblich. Ganz gewiss der beste Pflaumenwein, den ich je gekostet habe.«
    Der Teehausbesitzer bedankte sich mit einer Verbeugung für das Kompliment und schenkte ihm erneut ein.
    »Du hast gesagt, nur einen!«, flüsterte Jack.
    Doch Ronin beachtete ihn nicht, sondern fragte den Besitzer: »Habt Ihr auch umeboshi? «
    Der Mann nickte und kehrte im nächsten Moment mit einer Schale zurück, in der einige runzlige rote Früchte lagen.
    »Die Flasche könnt Ihr stehen lassen«, sagte Ronin, bevor der Besitzer wieder ging, um die anderen Gäste zu bedienen.
    »Ronin, du hast

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