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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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sorgte dafür, dass er so bald nicht mehr aufstehen würde.
    Fast zeitgleich hörte Jack hinter sich einen Schrei. Der Bandit mit der Zahnlücke hielt Hana umklammert.
    »Duck dich!«, schrie Jack und stieß mit dem Stabende nach Hanas Kopf.
    Hana gehorchte und der bo traf ihren Gegner in die Brust. Der Mann bekam keine Luft mehr und musste Hana loslassen, warf aber stattdessen sein Messer. Es flog geradewegs auf Jacks Kehle zu. Nur seine Ausbildung zum Samurai und ein Ausweichmanöver in letzter Sekunde retteten ihn. Instinktiv schlug er das Messer mit dem Schaft seines bo zur Seite.
    Wutentbrannt griff der Bandit erneut an, doch Jack schlug ihm die Spitze des bo von unten ans Kinn. Ein hässliches Knirschen ertönte und weitere Zähne flogen heraus. Dann holte Jack mit seinem Stab aus und schleuderte den zahnlosen Banditen damit so heftig gegen einen Baum, dass er das Bewusstsein verlor.
    Anschließend wandte er sich dem vierten Banditen zu, der ebenfalls einen Stab schwang.
    Ronin kämpfte inzwischen gegen den Anführer und den mit einem Speer bewaffneten Banditen. Hana sah mit offenem Mund zu, wie der Samurai zwischen ihnen hin und her torkelte. Doch nie konnte einer der beiden einen Treffer bei ihm landen.
    Der Bandit mit dem Speer wollte den kurzzeitig zu Boden gegangenen Ronin durchbohren, doch im nächsten Moment steckte die Spitze seiner Waffe im Erdreich fest. Ronin sprang auf, trat mit aller Kraft auf den Schaft des Speers und zerbrach ihn. Ein betrunkener Faustschlag gegen die Kehle seines Gegners brachte den Zweikampf zu einem schnellen Ende.
    Doch dann war Ronin vom vielen Drehen und Wenden offenbar schwindlig. Seine Beine gaben unter ihm nach und er stürzte.
    »Jetzt habe ich dich!«, schnaubte der Anführer wutentbrannt und hob seine Keule, um ihn zu zerschmettern.
    Doch da sprang Ronin unversehens wieder auf und trat ihm mit dem ausgestreckten Bein ins Gesicht. Der Bandit erstarrte mitten in der Bewegung und fiel um wie ein gefällter Baum.
    »Wage es nicht, mir meinen Sake wegzunehmen!«, knurrte Ronin und betrachtete das zertrümmerte Gesicht des am Boden liegenden Mannes. »Und ich dachte, hässlicher könntest du gar nicht werden!«
    Der besiegte Anführer brachte als Antwort nur ein schwaches Stöhnen heraus.
    Ronin sah zu Jack hinüber, der immer noch gegen den letzten Banditen kämpfte.
    »Beeil dich, wir haben nicht den ganzen Abend Zeit!«, rief er ungeduldig.
    An einen Baum gelehnt sah er dem Kampf zu, aber er brauchte nicht lange zu warten, dann hatte Jack seinen Gegner entwaffnet. Ein Blick auf seine Kameraden überzeugte den Banditen, dass es besser war, zu fliehen, solange er noch konnte.
    »Lass sie liegen, sollen sie ihre Wunden lecken«, meinte Ronin und wandte sich schwankend zum Gehen.
    Jack und Hana folgten dicht hinter ihm. Hana hatte es zum ersten Mal an diesem Tag die Sprache verschlagen.
    Nach einer Weile machten sie an einem Fluss halt und suchten nach einem fürs Nachtlager geeigneten, sicheren Platz. Jack machte Feuer und sie setzten sich Wärme suchend davor und verspeisten einige manju mit Kastaniengeschmack und Reis.
    »Das war ja fantastisch!«, sagte Hana bewundernd und sah Ronin mit glänzenden Augen an.
    »Was?«, brummte er, den Mund voller manju .
    Hana machte nach, wie Ronin betrunken gekämpft und sich auf der Erde gewälzt hatte. Dann wollte sie aufspringen, kam aber nicht richtig hoch und landete unsanft auf dem Rücken. Jack musste lachen.
    Ronin schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Du machst das ganz falsch! Die Betrunkene Faust ist eine sehr anspruchsvolle Kampfkunst.«
    »So schwer kann sie nicht sein. Man muss sich einfach betrinken.« Hana griff nach Ronins letzter Sakeflasche.
    »Gib her!«, schimpfte er und riss sie ihr weg. »Für die Betrunkene Faust musst du nicht Sake trinken, sondern üben.«
    »Bring sie uns doch bei«, schlug Hana vor.
    »Ich bin kein Sensei.«
    »Und ich kein Schüler«, erwiderte Hana. »Ich habe noch nie in meinem Leben Unterricht gehabt. Du wärst also der beste Lehrer, den ich je gehabt habe.«
    Ronin antwortete nicht, sondern nahm nur einen Schluck Reiswein.
    »Wo hast du die Betrunkene Faust gelernt?«, fragte Jack. Er hatte schon vermutet, dass Ronins Verteidigung Teil einer bestimmten Kampftechnik war.
    »Bei einem Shaolin-Mönch, einem chinesischen Soldatenmönch auf Kriegerwallfahrt. Er hieß Han Zhongli.« Ronin lächelte gedankenverloren. »Ich wurde Zeuge, wie er einmal ganz allein zwanzig Gegner besiegte.

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