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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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Teehausbesitzer sprach von der Südseite der Burg«, hörte er plötzlich Ronin atemlos und wütend hinter sich rufen. »Hier sind wir im Osten!«
    Jack fuhr überrascht und zugleich erleichtert herum. »Du wurdest nicht verhaftet …?!«
    »Ich habe nur so getan, als sei ich betrunken. Und das ist schließlich kein Verbrechen – noch nicht.« Ronin starrte Jack mit stocknüchternen Augen an. Offenbar hatte er den Rausch tatsächlich nur gespielt. Dann blickte er über die Schulter. »Wir müssen jetzt gehen. Diese lästige Samuraipatrouille ist hierher unterwegs.«
    Sie bogen in die erste Nebengasse ein, die sich ihnen bot. Ronin führte sie schweigend quer durch die Stadt und wurde erst langsamer, als sie an einen schmalen Kanal in einem ruhigen Wohnviertel gelangten. Sie folgten dem Kanal nach Norden, gingen aber langsamer, um keinen Verdacht zu erregen.
    »Wer waren diese Samurai?«, wollte Ronin schließlich wissen.
    »Ihr Anführer heißt Kazuki«, antwortete Jack. Der Name hinterließ einen schlechten Geschmack in seinem Mund. »Ein alter Rivale von der Schule. Ein Verräter.«
    »Er ist sehr gefährlich. Sein Blick verrät es schon. Und die anderen?«
    »Sind Mitglieder seiner Skorpion-Bande. Ihr einziges Ziel ist es, Gaijin wie mich aufzuspüren und zu töten«, fuhr Jack ernst fort.
    »Und der Magere ist ein Spion«, fügte Hana hinzu.
    »Das erklärt einiges«, sagte Ronin. »Sie hatten den Verdacht, dass du Ausländer bist, waren sich aber, als ich mich entfernte, noch nicht einig, ob du es wirklich bist.«
    »Wir müssen Kyoto sofort verlassen.«
    Jack hatte das Gefühl, als schließe sich die Stadt um ihn wie die Schlinge des Henkers.
    »Wenn Kazuki glaubt, dass ich hier bin, stellt er die ganze Stadt auf den Kopf, bis er mich gefunden hat.«
    »Die Stadt ist groß«, beruhigte Ronin ihn. »Und ich habe eine gute Nachricht – wir müssen nicht mehr lange bleiben. Ich habe Matagoro Araki gefunden.«
    »Wo?«
    »Wir sind bereits zu ihm unterwegs. Er unterrichtet an einer bekannten Schwertschule, der Yagyu Ryu.«

26
Yagyu Ryū
    Jack war, als sei er vom Regen in die Traufe geraten. Er hatte schon früher einmal mit der Yagyu Ryu zu tun gehabt und die vom Shogun persönlich gegründete Samuraischule war so ziemlich der letzte Ort in Kyoto, den er aufsuchen wollte. Vor zwei Jahren hatte er nämlich einige ihrer Schüler in einem Schulwettbewerb besiegt und dadurch die Schule öffentlich gedemütigt.
    »Araki ist der älteste Sohn des Matagoro-Clans. Er wird gleichermaßen verehrt wie gefürchtet.« Ronin schien Jacks Schrecken nicht zu bemerken und fuhr fort. »Doch wie ich in Erfahrung bringen konnte, legt er großen Wert auf seine Rechtschaffenheit und ist im Wesentlichen ein Ehrenmann. Bestimmt können wir ihn überreden, dir die Schwerter zurückzugeben.«
    »Das könnte schwieriger werden, als du denkst«, fiel Jack ihm ins Wort und erzählte von den Ereignissen, die damals zu dem Wettkampf geführt hatten, sowie von der Rolle, die er bei dem umstrittenen Sieg seiner Schule gespielt hatte.
    Ronin brummte belustigt. »Du hast Recht, das wird man dir dort nie verzeihen! Aber zum Umkehren ist es jetzt zu spät.« Er hielt vor einem großen, in eine Mauer eingelassenen Tor aus Holz. »Wir sind da.«
    »Aber was sollte Araki davon abhalten, mich dem Shogun auszuliefern?«, wandte Jack ein.
    »Nichts«, erwiderte Ronin. »Behalte einfach den Hut auf, halte den Kopf gesenkt und lass mich reden.«
    Ronin griff nach dem Seil, das an einer über dem Tor hängenden Bronzeglocke befestigt war, und zog daran. »Hana, du bleibst hier und hältst nach der Skorpion-Bande Ausschau. Wenn du etwas Verdächtiges siehst, läutest du dreimal und läufst weg. Wir treffen uns dann vor der Niten Ichi Ryu.«
    Hana nickte gehorsam und trat in den Schutz einer kleinen Gasse, wo sie nicht gesehen werden konnte.
    Das Läuten der Glocke verklang und auf der anderen Seite des Tors näherten sich schlurfende Schritte. Ein Fensterchen ging auf und zwei braun gefleckte Augen spähten nach draußen. »Ja?«
    Ronin verbeugte sich. »Wir kommen, um mit Matagoro Araki zu sprechen.«
    »Kennt er Euch?«
    »Nein, aber er hat vielleicht von meinem Vater Obata Torayasu gehört.«
    »Wartet!« Das Fensterchen wurde wieder zugeschoben.
    Einige Augenblicke vergingen und Jack fürchtete schon, seine Ankunft in Kyoto hätte sich herumgesprochen und die Yagyu Ryu bereite seine Festnahme vor und werde ihn gleich mit gezückten Schwertern

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