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Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition)

Titel: Samurai 5: Der Ring des Wassers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Bradford
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halbem Weg blieb er mit den Schultern stecken. Er strampelte mit den Beinen, aber es nützte nichts.
    »Ich stecke fest«, sagte er so laut, wie er es gerade noch wagte.
    Am anderen Ende erschien Hanas grinsendes Gesicht. »Keine Sorge, ich ziehe dich durch.«
    Jack strampelte und zappelte, während Hana an seinen Armen zog. Ronin hatte für Jacks missliche Lage nur ein spöttisches Grinsen übrig. Mit viel Ächzen und Stöhnen arbeitete sich Jack Zentimeter für Zentimeter voran, rutschte das letzte Stück mit Schwung auf der anderen Seite heraus und landete vor Hana auf dem Boden.
    »Hoffentlich hat sich die Mühe auch gelohnt«, keuchte er.
    Er erhob sich und setzte seinen Hut wieder auf. Dabei bemerkte er aus den Augenwinkeln eine Bewegung.
    Ein Samurai hatte die Halle betreten und unterhielt sich mit dem Priester. Ein Gefolge begleitete ihn – offenbar handelte es sich bei dem Mann um einen hochrangigen Samurai oder Fürsten. Er trug eine förmliche schwarze, flügelartige Weste, eine plissierte, schwarz-weiß gestreifte Hose und leuchtend weiße Zehensocken. Auch die Griffe seiner Schwerter boten einen ungewöhnlichen Anblick. Sie waren mit weißer Seide umwickelt.
    Doch was Jack besonders ins Auge fiel, war der kleine rechteckige Behälter an seiner Hüfte. Der Inro und der zugehörige Knopf ähnelten dem Inro, den Daimyo Takatomi ihm geschenkt hatte, aufs Haar.
    Es konnte kein Zufall sein. Das war der Mann, den sie suchten!

35
Sasumata
    »Bist du dir diesmal sicher?«, fragte Ronin. Sie folgten dem Samurai und seinem Gefolge unauffällig durch das Tempelgelände.
    Jack nickte. »Es ist mein Inro! Glaubst du, der Samurai ist Botan?«
    Ronin schüttelte den Kopf. »Ich hatte den Eindruck, dass es sich bei Botan um einen ganz gewöhnlichen Samurai handelt. Dieser Mann bekleidet jedoch einen viel höheren Rang.«
    »Wer ist er dann?«, fragte Hana.
    Ronin trat zu einem Mönch, der gerade ein zahmes Reh fütterte, und fragte ihn. Der Mönch antwortete mit demütig gesenktem Kopf: »Das ist Daimyo Sanada, der Fürst der Provinz Nara.«
    Jack durchlief ein kalter Schauer. Wie kam ein Samuraifürst in den Besitz seines Inro? Offenbar bestand ein Zusammenhang zwischen Daimyo Sanada und dem Samurai Botan. Arbeiteten Botan und seine Bande etwa für den Daimyo? Dann hatte der Fürst vielleicht auch den Portolan. Und wenn er dessen Bedeutung kannte, war das Logbuch womöglich schon zum Shogun unterwegs!
    Die drei ließen den Mönch mit dem Reh stehen und gingen auf dem Hauptweg weiter hinter dem Daimyo her.
    »Womöglich steckt Daimyo Sanada ja hinter dem Überfall auf mich«, meinte Jack.
    »Könnte es auch einen zweiten solchen Inro geben?«, fragte Ronin.
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Daimyo Takatomi hat ihn eigens für mich anfertigen lassen. Es gibt ihn nur ein Mal. Akiko, Yamato und ich haben jeweils Unikate bekommen.«
    »Vielleicht hat Daimyo Sanada ihn von Botan gekauft.«
    Jack dachte darüber nach. Möglich war es natürlich. Jedenfalls bestand zwischen den beiden unbestreitbar eine Verbindung, die sie auch zum Portolan führen konnte.
    »Ich könnte den Inro für dich zurückstehlen«, schlug Hana vor.
    Ronin sah sie mit gerunzelter Stirn an. »Seine Leibwächter würden dir die Hände abschlagen, noch bevor du in seine Nähe kommst.«
    Hana erbleichte bei dieser Vorstellung und vergrub die Hände ängstlich in den Ärmeln ihres Kimonos.
    »Wir müssen mit ihm sprechen und herausfinden, wie er zu meinem Inro gekommen ist«, sagte Jack. »Und ob er auch den Portolan hat.«
    »Du kannst ihn nicht einfach so ansprechen«, gab Ronin zu bedenken. »Dazu bräuchten wir eine offizielle Einladung.«
    »Könnte uns der Name deines Vaters vielleicht dazu verhelfen?«, fragte Jack vorsichtig.
    Ronins Gesicht verfinsterte sich. »Das bezweifle ich. Er war ein geachteter Mann, hatte aber auch Feinde. Außerdem müsstest du in Gegenwart eines Daimyo dein Gesicht zeigen.«
    »Dann lasst uns doch herausfinden, wo er wohnt«, sagte Hana. »Dann könnten wir uns nachts in sein Haus schleichen und den Portolan suchen. So wie wir es mit der Perle gemacht haben.«
    Ronin tat den Vorschlag mit einer knappen Handbewegung ab. »Die Residenz eines Daimyo ist schwer bewacht und wahrscheinlich zusätzlich durch Fallen gesichert. Kein Samurai und schon gar keine Diebin könnten dort unbemerkt eindringen. Höchstens ein Ninja!«
    Jack unterdrückte ein Lächeln. Er hatte bei den Ninja auch das lautlose Gehen geübt.
    »Aber es

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