Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)
schließlich.
»Was willst du tun?«, fragte Hayato.
»Ich habe da schon ein paar Ideen.«
Hayato wollte protestieren, aber Jack fiel ihm rasch ins Wort. Die beiden sollten sich nicht schon wieder streiten. »Ich vertraue auf dein Urteil, Miyuki«, sagte er.
Miyuki verbeugte sich. »Und ich werde dich nicht enttäuschen.«
Bevor noch irgendjemand kritische Fragen stellen konnte, fuhr Jack fort: »Wir haben eine Menge Arbeit vor uns. Am besten ist jeder von euch für einen Abschnitt verantwortlich. Yuudai, du übernimmst die Barrikade im Norden. Hayato kümmert sich um die Brücke im Osten, Saburo um die Reisfelder im Süden und Miyuki um den Wald im Westen. Yori, du organisierst das mit den Rauchzeichen und bist auch der Läufer zwischen den vier Stellungen. Ich werde vom Dorfplatz aus die Arbeiten koordinieren und den Bau des Wachturms beaufsichtigen. Noch Fragen?«
Yuudai hob die Hand. »Der Plan ist so weit gut. Aber wir brauchen trotzdem noch eine Menge Samurai, um die Stellungen zu verteidigen.«
Saburo nickte zustimmend. »Aber kein Einziger wollte sich uns anschließen. Woher sollen wir sie also nehmen?«
Zum Schrecken der anderen antworteten Hayato und Miyuki fast gleichzeitig. »Dann müssen wir eben welche ausbilden!«
22
Arbeit
In der folgenden Woche brach im Dorf hektische Betriebsamkeit aus. Toge versammelte die Bauern um sich und Jack teilte sie in Gruppen zu je acht Männern ein, die jeweils von einem Samurai befehligt wurden. Miyuki wählte sich nur drei Helfer aus, darunter Neko, und überließ die restlichen Männer Jack zum Bau des Wachturms. Da einer von ihnen ein fähiger Zimmermann war, betraute Jack ihn mit der Aufsicht über den Turmbau, als er zu einem Rundgang zu den anderen Stellungen aufbrach, um dort den Fortgang der Arbeiten zu überprüfen.
Yuudai erwies sich, wie zu erwarten, als unermüdlicher Arbeiter und seine Barrikade nahm rasch Gestalt an.
»Bravo!«, lobte Jack und rüttelte an einem der mit Dornen bewehrten, in den Boden gerammten Stämme.
Yuudai stieß einen weiteren Stamm in ein dafür vorbereitetes Loch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Wir sind zur Hälfte fertig!«, verkündete er stolz. »Allerdings müssen wir die Konstruktion noch verstärken. Wir werden die Zwischenräume mit Dornengestrüpp ausfüllen und zusätzlich noch angespitzte Bambusstangen aufstellen.«
»Das müsste sogar gegen Akuma reichen«, stellte Jack beeindruckt fest und sie grinsten beide.
Im selben Moment bemerkten sie vier Bauern, die sich mit einem gefällten Baum abmühten, und eilten zu ihnen. Zu sechst schafften sie es, den Baum zu dem Stapel zu ziehen, an dem zwei Dorfbewohner damit beschäftigt waren, das Holz auf die richtige Länge zuzuschneiden. Erschöpft sanken die Bauern zu Boden.
»Gut gemacht!«, rief Yuudai und schlug ihnen anerkennend auf den Rücken. »Aber ausruhen könnt ihr euch heute Abend!«
Mit diesen Worten hievte er sich einen weiteren dornigen Stamm auf die Schulter und ging damit zu der Barrikade, an der seine Männer gerade das nächste Loch aushoben. Die vier Bauern rafften sich trotz ihrer Erschöpfung gehorsam wieder auf und folgten ihm. Yuudai spornte sie offenbar durch sein Vorbild an. Und seine ermutigenden Worte sorgten für gute Stimmung.
»Brauchst du noch etwas?«, rief Jack ihm hinterher.
Yuudai blieb kurz stehen und überlegte. Den Stamm behielt er dabei auf der Schulter, als handelte es sich lediglich um einen leichten Speer. »Wir könnten einige Heuballen für eine zusätzliche Barriere gebrauchen, hinter der man in Deckung gehen kann.«
Jack nickte. »Gute Idee. Ich gebe Yori Bescheid, dass er euch welche bringt.«
Damit überließ er Yuudai und seine Bauern wieder ihrer Arbeit und kehrte ins Dorf zurück, um zu sehen, wie Saburo vorankam. Saburo saß unter einem Baum, vor ihm türmte sich ein Haufen Erde.
»Strengt euch an!«, rief er und nippte an einer Tasse Grüntee.
Aus einer frisch ausgehobenen Grube vor ihm tauchte Kunios dreckverschmiertes Gesicht auf. »Dürfen wir immer noch keine Pause machen?«
»Glaubst du, Akuma wartet, bis wir fertig sind?«, entgegnete Saburo.
Kunio kratzte sich am Ohr. »Nein.«
»Dann machen wir auch keine Pause!«
Mit einem Seufzen begann Kunio wieder zu schaufeln wie die anderen Männer.
»Wie kommt ihr voran?«, fragte Jack an Saburo gewandt.
»Willst du eine ehrliche Antwort? Ziemlich langsam. Der Boden ist gefroren und steinhart.«
Jack betrachtete den flachen Graben, der
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