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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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habe noch nie jemand mit goldenen Haaren gesehen …«
    »He, Schiffsjunge! Warum brauchst du so lange?«
    Schädelgesicht stand mit seinen Kumpanen am Bug und rollte Taue auf.
    »Ich spucke denen nur ins Essen«, rief Cheng.
    »Aus dir machen wir noch einen richtigen Piraten!« Schädelgesicht brummte anerkennend.
    Cheng wandte sich wieder an Jack. Aus seinem Blick sprach Mitleid. »Hoffentlich überlebt dein Freund«, flüsterte er. Er trat aus dem Käfig.
    Jacks Glaube an das Gute im Menschen glomm wieder auf. Er sah Cheng nach, der sich über das Deck in Richtung Kombüse entfernte, und überlegte, was einen chinesischen Jungen in seinem Alter wohl zu den Winddämonen verschlagen hatte.
    Er nahm den Krug mit Trinkwasser und beugte sich über Saburo. »Kannst du noch schlucken?«
    Saburo zwinkerte zweimal. Mit Yoris Hilfe richtete Jack ihn ein wenig auf und flößte ihm einige Schlucke Wasser ein. Ein Teil davon lief seitlich am Mund vorbei, aber das Wasser schien ihn zu beleben. Jack gab ihm noch einen Schluck, dann ließ er ihn wieder ausruhen. Er teilte die beiden kostbaren Fische mit den Fingern und gab seinen Freunden je eine Hälfte.
    »Kann Saburo auch etwas essen?«
    Miyuki schüttelte den Kopf. »Er könnte daran ersticken. Außerdem muss er zuerst das Gift aus dem Körper ausscheiden.«
    Rücksichtsvoll setzten sie sich so, dass Saburo sie nicht sehen konnte, dann verschlangen sie die köstlichen Makrelen. Sofort spürte Jack, wie seine Kraft zurückkehrte. Leider war die belebende Mahlzeit viel zu schnell vorbei.
    Sie leckten sich gerade die Finger sauber und tranken ihre Ration Wasser, da bekam Saburo Krämpfe. Sie eilten zu ihm.
    Sein Atem ging stoßweise, seine Augen quollen aus dem Kopf.
    »Was hat er?«, fragte Yori.
    »Wahrscheinlich hat das Gift seine Lungen erreicht«, antwortete Miyuki.
    Sie nahm sofort das heilende sha- Ritual wieder auf, aber diesmal blieb es wirkungslos. Saburos Körper zuckte. Das Gift hielt ihn in seinen tödlichen Fängen.
    »Ich kann nicht genügend ki zu ihm umleiten«, sagte Miyuki. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. »Wir werden ihn verlieren.«
    Sofort kniete sich Jack ihr gegenüber. Auch er hatte die geheimen Handzeichen der Ninja gelernt und kannte das Zeichen und das Mantra für sha. Allerdings hatte er es erst einmal an sich selbst ausprobiert. Er hoffte inständig, dass sie Saburo mit der vereinten Kraft ihres ki retten konnten.
    Saburos Zucken erreichte einen Höhepunkt und ließ dann ganz allmählich nach, bis er nur noch zitterte. Er atmete wieder gleichmäßiger.
    »Wir müssen noch ein wenig durchhalten«, spornte Miyuki Jack an, »dann haben wir ihn gerettet.«
    »He, Gaijin!«, knurrte eine allzu vertraute Stimme. »Mit dir habe ich noch ein Hühnchen zu rupfen.«
    »Später«, erwiderte Jack und versuchte sich auf das heilende Handzeichen zu konzentrieren.
    »Jetzt«, beharrte Schädelgesicht.
    Die Spitze eines Speeres drückte gegen Jacks Hals.
    Jack rührte sich nicht. Es ging um das Leben seines Freundes.
    »Zwing mich nicht, stärker zu drücken«, drohte der Pirat. Es fehlte nicht mehr viel und die eiserne Spitze stach durch die Haut.
    Yori kniete sich neben Jack. »Ich übernehme das, wenn ich kann«, flüsterte er. Sie wussten beide, dass Yori sich zwar mit Miyukis Heiltechnik beschäftigt, sie aber noch nie angewandt hatte.
    Widerstrebend ließ Jack die Hände sinken. Sofort verschlechterte sich Saburos Zustand. Yori begann das sha- Mantra zu murmeln und bewegte die Hände kreisend über Saburo.
    Jack wurde aus dem Käfig gezerrt. Er konnte sich nicht vom Anblick seines bewegungslos auf dem Boden liegenden Freundes losreißen, doch die Kumpane Schädelgesichts stießen ihn in die Mitte des Decks. Dort hatten sich bereits andere Piraten im Kreis versammelt, um der Bestrafung des Gaijin beizuwohnen.
    Schädelgesicht trat mit dem Speer in der Hand dicht vor Jack. »Du warst nicht nur unhöflich zu mir, Gaijin, sondern hast auch andere Mannschaftsmitglieder verärgert.«
    Vier Piraten, die rechts von Jack standen, sahen ihn wütend an. Ihre Handgelenke waren von dem Tau, an dem man sie aufgehängt hatte, rot aufgeschürft. Sie schienen ihn unbedingt verprügeln zu wollen.
    Jack versuchte seine Gegner rasch einzuschätzen. Es waren raue Gesellen, aber er hatte sie an Bord des Goldenen Tigers besiegt. Das konnte er wieder schaffen. Der Pirat mit der Schädeltätowierung war von anderem Kaliber. Sein mit Narben übersäter Körper bezeugte,

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