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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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hindurch und blieb mit dem Knöchel stecken.
    Jack sprang auf und griff sofort an. Blitzschnell und mit der ganzen Wucht eines ausgebildeten Samurai führte er einen Halbkreistritt gegen Manzos Rücken aus.
    Doch der Pirat nahm den Tritt kaum wahr. Jack ließ sich davon nicht abschrecken und sprang ihm mit einem furchtbaren Seitwärtstritt in die Rippen. Manzo grunzte, ging aber nicht zu Boden. Jack setzte nach und wollte ihm den Ellbogen in die Nieren rammen, doch der andere wischte ihn nur mit dem Unterarm zur Seite wie eine lästige Stechmücke. Jack machte einige stolpernde Schritte über das Deck. Ratlos umreiste er den feststeckenden Piraten. Er durfte auf keinen Fall in Panik geraten. Verzweifelt suchte er in Gedanken nach einer Kampftechnik, mit der er dem unbezwinglichen Koloss beikommen konnte.
    Manzo gelang es, seinen Fuß aus dem Loch befreien, und er wandte sich erneut Jack zu. Er blies auf seine Fäuste, wie um sie vom Staub zu befreien, schlug sie aneinander und lächelte siegessicher.
    Doch Jack lächelte auch. Er hatte eine geheime Waffe … eine Technik, die er an der Niten Ichi Ryū von Sensei Yamada gelernt hatte.
    Chō-geri.
    Den Schmetterlingstritt – eine sehr fortgeschrittene Technik, gegen die es keine Verteidigung gab und mit der man jeden Angriff brechen konnte. Man streckte dabei alle Glieder aus, ähnlich wie der Schmetterling beim Fliegen die Flügel.
    Als der Ninja-Pirat erneut auf ihn zukam, sprang Jack hoch und drehte sich in der Luft. Seine Arme wirbelten in einem weiten Bogen herum und er trat mit den Beinen zu. Mit dem einen wollte er Manzos Linke ausschalten, mit der der Pirat sich verteidigte, mit dem anderen wollte er ihn gegen das Kinn treten. Manzo mochte noch so zäh sein, wenn Jack traf, würde er zusammensacken wie ein Sandsack.
    Aber Jack war außer Übung. Er schätzte die Entfernung falsch ein, seine Beine verhedderten sich während des komplizierten Sprungs und er flog an Manzo vorbei und verfehlte ihn ganz. Um den Fehler zu korrigieren, fuchtelte er mit den Armen wie ein wild gewordener Vogel, landete aber trotzdem unsanft auf dem Rücken.
    Einen Augenblick lang herrschte absolutes Schweigen. Dann brach Manzo in dröhnendes Gelächter aus. Die anderen Piraten stimmten ein. Jack kam sich vor wie der letzte Idiot. Er hatte seinen Gegner nicht zu Fall bringen können und sich darüber hinaus zur Zielscheibe des Gespötts gemacht.
    »Was war denn das?«, rief Schädelgesicht und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Der Lahme-Enten-Sprung?« Keuchend rang Jack um Atem und wollte aufstehen. Aber noch bevor er sich hinknien konnte, hatte Manzo ihn schon am Knöchel gepackt und wirbelte ihn durch die Luft. Er knallte gegen den Mast und sengende Schmerzen fuhren ihm durch die Schulter.
    Betäubt und orientierungslos blieb er am Fuß des Masts liegen. Im nächsten Augenblick packte ihn eine Hand an der Kehle und riss ihn hoch, bis er hilflos mit den Füßen zappelnd in der Luft hing. Würgend versuchte er, sich aus Manzos Griff zu befreien, aber vergeblich. Der Pirat hielt ihn wie in einem Schraubstock fest.
    Das Blut dröhnte ihm im Kopf und seine Lungen begannen zu brennen. Er blickte zum Käfig hinüber. Yori vollzog immer noch das sha- Mantra, Miyuki dagegen beugte sich über Saburo, hielt ihm mit den Fingern die Nase zu und drückte ihren Mund auf seinen. Sie hob den Kopf, holte tief Luft, blies sie in Saburos Mund und wiederholte den Vorgang. Jack sah an ihrem Gesicht, wie verzweifelt sie war.
    Sie kämpften beide um ihr Leben, er und Saburo, beide bekamen sie keine Luft mehr. Er musste sich wehren. Aber was konnte er gegen einen Hünen wie Manzo ausrichten, solange seine Beine in der Luft zappelten und jemand ihm die Kehle zudrückte?
    Der Pirat grinste triumphierend und hob die rechte Faust, um den Kampf zu beenden.
    Vor Jacks Augen begannen schwarze Punkte zu flimmern. Keine der Kampftechniken, die Sensei Kyuzo ihnen beigebracht hatte, war hier geeignet. Er wusste nicht, was er noch tun konnte …
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Miyuki entsetzt zu ihm herüberblickte.
    »Die Faust der acht Blätter!«, rief sie, und schlagartig erinnerte er sich an den Tag, an dem Miyuki ihm die sechzehn geheimen Fäuste der Ninja gezeigt hatte. Mit seinen Samuraikünsten kam er im Moment nicht weiter, aber den einen oder anderen Ninja-Trick hatte er noch auf Lager …
    Jack machte zwei hohle Hände und schlug seinem Gegner damit von beiden Seiten auf die Ohren. Damit hatte

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