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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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dass Miyuki hindurchschlüpfen konnte. Sie schwamm auf die andere Seite und zog das Hindernis weg. Die Tür schwang auf.
    Jack kehrte zu ihren festsitzenden Freunden zurück, während Miyuki sich, dem Ertrinken nahe, die Treppe zum Frachtraum hinaufzog. Yori, Cheng und Saburo hatte sich in die letzte Ecke gedrückt, die noch nicht ganz von Wasser ausgefüllt war.
    »Kommt!«, rief Jack, und sie schwammen durch den gefluteten Kielraum. Jack und Cheng zogen den noch halb gelähmten Saburo hinter sich her. Sie kletterten die Treppe hinauf und tauchten nach Luft schnappend aus dem Wasser auf. Dort erwartete sie bereits Miyuki und half ihnen, den schweren Saburo auf das nächste Deck zu ziehen. Keuchend blieb er liegen. Er sah aus wie ein gestrandeter Wal. Auch Jack und die anderen stiegen aus dem Wasser.
    »Jetzt verdanken wir dir alle unser Leben, Miyuki«, sagte Jack.
    Miyuki lachte. »Vielleicht verzeihst du mir dann das?« Sie gab Jack die schwarze Perle mit der goldenen Einfassung. Die Nadel war so stark verbogen, dass man sie wohl nicht mehr reparieren konnte.
    »Ich vergebe dir alles, wenn wir von diesem Schiff herunterkommen«, antwortete Jack und steckte die Perle ein.
    Von oben hörten sie das Klirren von Schwertern und die Schreie Sterbender. Der Donner der Kanonen und das Musketenfeuer schmerzten ihnen in den Ohren. Doch trotz des Lärms fiel Jack auf, dass die Trommel der Ruderer verstummt war. Es war, als hätte das Herz des Schiffs aufgehört zu schlagen.
    »Klingt, als müssten wir uns den Weg nach draußen erkämpfen«, sagte er und richtete sich auf dem schiefen Deck mit einiger Mühe auf.
    Er eilte zu dem Sack mit ihren Habseligkeiten. In ihm befanden sich ihre Kleider, die Pilgertaschen und – zu seiner großen Erleichterung – der Portolan. Er zog seine rot umwickelten Schwerter aus dem Haufen der erbeuteten Piratenwaffen. Miyuki fand ihr Ninja-Schwert und den Gürtel und band ihn sich um die Hüften. Cheng durchsuchte die Waffen und wählte ein gefährlich aussehendes Messer und ein kurzes Schwert. Yori fand seinen Pilgerstock auf Anhieb und suchte Saburos Schwerter. Er steckte sie in den Leinensack und band ihn zu.
    »Wir gehen auf dem kürzesten Weg aufs Oberdeck und verlassen das Schiff«, sagte Jack.
    »Und Saburo?«, fragte Yori.
    »Im hinteren Teil des Schiffs hängt ein Ruderboot. Wenn es noch da ist, können wir es losbinden und damit zur nächsten Insel fahren.«
    Yori und Cheng nickten und fassten Saburo wieder unter die Schultern. Miyuki zog ihr Schwert, bereit, den anderen den Weg zwischen den Samurai hindurch zu bahnen. Jack hielt in der einen Hand sein Langschwert, mit der anderen hatte er den Sack gepackt. »Dann los!«
    Sie wollten gerade die Treppe hinaufsteigen, da explodierte das Deck über ihnen. Brennende Trümmer regneten auf sie herab, eine Druckwelle riss sie von den Füßen und warf sie in den Frachtraum zurück. Die Decke stürzte ein, es wurde dunkel. Etwas traf Jack gegen die Stirn, dass er stürzte. Er fühlte heftige Schmerzen und warmes Blut, das ihm über die Stirn lief.
    Er presste eine Hand an den Kopf, um das Blut zu stoppen. »Yori?«, rief er in die Dunkelheit. »Miyuki? Alles in Ordnung?«
    Stöhnen antwortete ihm.
    Von irgendwoher kam ein orangefarben flackerndes Licht. Es beleuchtete die Wolke aus Staub und Rauch, die den Frachtraum ausfüllte.
    Yori, Cheng und Saburo lagen übereinander zwischen Tauen und Segeln, Miyuki war auf die Reissäcke gefallen. Jack hatte insofern Pech gehabt, als er mit dem Kopf gegen ein hölzernes Wasserfass geknallt war. Wenigstens schien die Wunde nicht allzu tief zu sein. Sie hatten alle jede Menge Schrammen und bluteten, wo die Splitter der geborstenen Balken sie getroffen hatten.
    »Und jetzt?«, fragte Cheng und betrachtete unglücklich die zerstörte Treppe.
    Der Weg nach draußen war vollständig durch Trümmer versperrt. Um ihre Füße wirbelte Wasser. Das Schiff sank rasch.
    Jack drehte sich zu der Luke um, die zum Kielraum führte. »Wir schwimmen durch das Loch im Rumpf.«
    »Und der Drache?«, fragte Yori entsetzt.
    »Wir haben keine andere Wahl«, erwiderte Jack. Das flackernde Licht im Frachtraum wurde stärker. Er hob sein Langschwert vom Boden auf.
    »Ich kämpfe lieber gegen einen Drachen, als noch länger auf diesem Schiff festzusitzen«, sagte Miyuki. Sie zeigte auf das Feuer, das sich zwischen den Trümmern in Richtung Bug ausbreitete. Dort waren die Schießpulvervorräte verstaut.
    Jack gab Yori den Sack

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