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Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition)

Titel: Samurai 7: Der Ring des Windes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bradford Chris
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und zog Saburo zu der Luke.
    »Atme ein paar Mal ganz langsam tief ein«, sagte er. Er gab Saburo und Yori eine kurze Einführung in die Atemtechnik der Ninja. »Und dann atmet ganz aus und wieder tief ein und haltet die Luft an.«
    Saburo nickte. Sobald er fertig war und das letzte Mal tief eingeatmet hatte, zog Jack ihn in das wirbelnde Wasser. Die anderen folgten dicht hinter ihnen. Der Schein des Feuers drang bis in den Kielraum, sodass Jack keine Mühe hatte, das klaffende Loch im Rumpf zu finden. Es war schwarz und gezackt wie das Maul eines Hais.
    Miyuki schwamm zuerst durch, dann gleich hinter ihr Cheng. Als Nächster kam Yori. Er musste kurz mit dem Sack kämpfen, der aufgrund einer Luftblase starken Auftrieb hatte. Sobald Yori sich durch das Loch geschoben hatte, schoss er wie ein Korken nach oben. Jack, der den schweren Saburo trug, folgte als Letzter und musste sich ziemlich abstrampeln. Er hatte beide Arme um die Brust des Freundes geschlungen und konnte ihn so durch das Loch ziehen. Doch plötzlich ging es nicht weiter. Saburo hing fest. Ihre Blicke begegneten sich voller Panik. Jack zerrte an ihm, vergeblich. Er blickte nach unten und sah, dass Saburos Hose sich an dem gezackten Rand des Lochs verfangen hatte. Jack zog noch einmal. Beim dritten Versuch riss der Stoff endlich, doch hatte das Missgeschick sie kostbare Zeit und Kraft gekostet. Jack strampelte mit den Beinen und hoffte inständig, dass sie die Oberfläche erreichten, bevor ihnen die Luft ausging. Da es Nacht war, konnte er nicht beurteilen, wie weit sie es noch hatten. Doch dann tauchten ihre Köpfe aus dem Wasser auf, und sofort wünschte Jack sich, sie wären unten geblieben. Um sie tobte eine erbitterte Schlacht. Der Feuer spuckende Drache hatte Captain Arashis Flotte auseinandergerissen und die Flammen der brennenden Schiffe leuchteten wie ein orangefarbenes Höllenfeuer über das Meer.
    Der Drache stürzte sich auf ein kleineres Schiff, brach es auseinander und zermalmte die Mannschaft. Eins der noch schwimmenden seki-bune feuerte eine Kanone ab, aber die eiserne Kugel prallte wirkungslos am gezackten Rückenkamm des Ungeheuers ab. Als Vergeltung spuckte der Drache Feuer und setzte das Großsegel des Schlachtschiffs und einige Männer der Besatzung in Brand. Schreiend sprangen die Samurai über die Bordwand und stürzten wie menschliche Kometen ins Meer.
    Jack musste seine ganze Kraft aufbieten, um Saburo über Wasser zu halten. Leichen und Leichenteile von Samurai trieben an ihnen vorbei.
    »Jack!«, schrie Miyuki und schwamm mit Yori und Cheng im Schlepptau zu ihm.
    Yori klammerte sich in Todesangst an den schwimmenden Sack und seinen Pilgerstab.
    »Wir … brauchen … ein Boot«, keuchte Jack. Der mit seinem ganzen Gewicht an ihm hängende Saburo drohte ihm zu entgleiten.
    »Dort!«, schrie Cheng und zeigte auf die Trümmer des zerstörten kleineren Schiffes.
    Ein Teil des Decks trieb auf sie zu. Miyuki packte es, kletterte hinauf, zog Saburo zu sich hinauf in Sicherheit und half anschließend den anderen auf das provisorische Floß. Erschöpft blieben sie auf den Planken liegen. Führerlos wurde das Floß von den Wellen hin und her geworfen.
    Zum Glück entfernten sie sich von dem atake-bune, das kurz darauf explodierte und mit Mann und Maus vom Meer verschluckt wurde.

26
Beute der Wellen
    Jack spürte die warme Morgensonne im Gesicht und hörte das sanfte Plätschern von Wellen. Er öffnete die Augen. Seine Freunde lagen noch schlafend auf dem Floß. Yori hatte sich in der Mitte um den Sack zusammengerollt, Saburo lehnte mit dem Kopf gegen ihn.
    Jack setzte sich auf und betrachtete die Deckplanken, die ihnen das Leben gerettet hatten. Ihr Floß war nahezu rechteckig, die Planken wurden von einigen größeren Balken zusammengehalten. Es war groß genug für sie alle und hatte genügend Auftrieb. Doch machte ihr Gewicht es unstabil. Es drohte bei der kleinsten Welle umzukippen.
    Jack ließ den Blick zum Horizont wandern und seine Hoffnung stieg … und fiel wieder in sich zusammen. Von den Verheerungen der letzten Nacht war nichts mehr zu sehen und kein Samurai- oder Piratenschiff verfolgte sie. Aber das Meer erstreckte sich in alle Richtungen bis zum Horizont, nirgendwo war Land zu sehen. Wahrscheinlich hatte ein meerwärts gerichteter Gezeitenstrom ihr Floß erfasst und sie trieben auf den endlosen, gefährlichen Pazifik hinaus. Jack blickte zur Sonne auf und versuchte die Richtung zu berechnen, in die sie glitten. Doch ohne

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