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Sanctus

Sanctus

Titel: Sanctus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Toyne
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und die Bibliothek wieder geöffnet wurde. Dann konnten sie es lesen, wann immer sie wollten.
    Thomas ging wie verabredet zum Ausgang voraus. Man sollte sie nicht gemeinsam aus der Bibliothek kommen sehen. Athanasius blieb zurück und ließ seinen Blick über die Regale schweifen auf der Suche nach einem Versteck für das Buch. Er wagte es nicht, das Buch an seinen richtigen Platz zu stellen, aus Angst, wer auch immer darin gelesen hatte, könnte zurückkommen. Er fand eine Reihe identischer Bücher auf dem untersten Brett eines Regals. Athanasius bückte sich und entdeckte, dass es zwischen den Büchern und der hinteren Wand einen Freiraum gab. Dort schob er das Buch hinein. Es handelte sich um die Gesammelten Werke von Sören Kierkegaard. So versteckte sich Nietzsche also nun hinter seinem dänischen Gegenstück.
    Zufrieden stand Athanasius wieder auf und ging hinaus.

K APITEL 110
    Das Fahrzeug hielt unmittelbar vor der Schranke und auf Höhe des Torhausfensters. Der Wachmann schaute von seiner Zeitung auf und öffnete das Schiebefenster. Seine Schirmmütze lag auf dem Tresen vor ihm, und auf einem offiziell aussehenden Schild an seiner Brust stand ›Flughafensicherheit‹.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte der Mann und musterte die Fahrzeuginsassen.
    »Hat sich heute ein Gabriel Mann hier eingetragen?«, fragte der Mann auf dem Beifahrersitz.
    »Vielleicht. Wer will das wissen?«
    Arkadian holte seine Dienstmarke heraus und beugte sich über den Fahrer, um sie dem Wachmann zu zeigen. Der Mann schaute sich die goldene Marke genau an. Dann drückte er einen Knopf unter dem Tresen, und die Schranke fuhr hoch. »Er ist vor ungefähr einer halben Stunde mit einer Freundin reingekommen«, sagte er.
    Arkadian bekam eine Gänsehaut bei der Erwähnung einer Frau. »Wie hat diese Freundin ausgesehen?«, verlangte er zu wissen und steckte die Dienstmarke wieder weg.
    Der Wachmann zuckte mit den Schultern. »Jung, blond, hübsch.«
    Das war zwar nicht wirklich eine detaillierte Beschreibung, aber Arkadian glaubte auch so zu wissen, wer das war, zumal er immer noch nichts von Sully gehört hatte ... oder von Liv. »Und wo kann ich ihn finden?«
    »Folgen Sie einfach der gelben Linie«, erklärte der Wachmann, beugte sich vor und deutete auf eine breite Linie auf dem Asphalt, die parallel zum Zaun verlief. »Die führt Sie an den Lagerhäusern vorbei. Sie dürften in Hangar 12 sein, gut dreihundert Meter auf der linken Seite. Das ist der mit der alten Transportmaschine davor. Sie können ihn nicht verfehlen.«
    »Danke«, sagte Arkadian. »Und bitte sagen Sie ihnen nicht, dass wir kommen. Das ist kein Freundschaftsbesuch.«
    Der Wachmann nickte verunsichert. »Sicher«, sagte er.
    Der Wagen fuhr unter der Schranke durch und folgte der leuchtend gelben Linie zu einer Reihe grauer rechteckiger Lagerhäuser. Die meisten von ihnen waren geschlossen.
    Vor einem parkte ein schon antik zu nennendes Flugzeug, das Heck dem Hangar zugewandt. Das große Schiebetor des Gebäudes stand leicht offen, und orangefarbenes Licht fiel aus dem Spalt. »Schalten Sie die Scheinwerfer aus«, sagte Arkadian zu dem Fahrer. Sein Blick war auf den Spalt gerichtet, und er versuchte zu erkennen, was sich dahinter verbarg. »Und rollen Sie näher heran. Ich will mal einen Blick reinwerfen.«
    Der Fahrer schaltete die Scheinwerfer aus, und die Straße versank in Dunkelheit. Dann nahm er den Gang raus und schaltete den Motor ab. Leise rollten sie auf das Tor zu.
    Als sie nur noch gut fünfzehn Meter entfernt waren, hob Arkadian die Hand, und der Fahrer hielt mit Hilfe der Handbremse an, damit die Bremslichter nicht aufleuchteten. Arkadian beugte sich aus dem offenen Fenster und lauschte auf Stimmen oder andere Geräusche aus dem Hangar, doch er hörte nichts.
    Schließlich schnallte er sich ab, schob die Hand in die Jacke und zog seine Waffe aus dem Schulterholster. Der Fahrer drehte sich zu ihm um. »Wollen Sie, dass ich mitkomme, Inspektor?«, fragte er.
    Er war gerade erst zur Kriminalpolizei gekommen, und auch wenn er jetzt Zivilkleidung trug, so roch er doch immer noch nach der Straße. »Nein, ich komme schon zurecht. Ich will mich erst einmal ein wenig umsehen. Sollte ich Unterstützung brauchen, gebe ich Ihnen Bescheid.«
    Arkadian legte den Schalter der Innenbeleuchtung um. Sie sollte nicht angehen, wenn er ausstieg und in der Nacht verschwand.

K APITEL 111
    Kathryn nahm die Fernbedienung vom Tisch und regelte die Lautstärke hoch.
    »... Die

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