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Sanctus

Sanctus

Titel: Sanctus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Toyne
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Einzelteile.
    *
    Arkadian sah den Schützen ebenfalls. Er riss seine eigene Waffe im selben Augenblick herum, als neben ihm die Scheibe explodierte. Splitter flogen durch den Raum. Arkadian schoss zweimal auf die Gestalt, bevor er einen harten Schlag in der Schulter spürte, der ihm die Waffe aus der Hand riss und ihn zu Boden warf.
    Arkadian schaute zu Gabriel, der neben der Frau und dem alten Mann kauerte und eine Waffe aus der großen Tasche zog. Auf der anderen Seite des Büros hatte Liv Deckung hinter einem Fotokopierer gesucht und schützte den Kopf mit den Händen, als über ihr der Fernseher explodierte.
    Dann erwiderte Gabriel das Feuer.
    Arkadian versuchte, von der offenen Tür wegzukriechen. Schmerz schoss durch seinen Arm. Er rollte sich auf die Seite und knirschte mit den Zähnen; dann packte ihn jemand am Jackett und zerrte ihn in Sicherheit. Arkadian half mit den Beinen nach und drehte sich um. Es war die Frau, die ihm zu helfen versuchte. Schließlich fand er Deckung – gerade noch rechtzeitig, denn im selben Augenblick rissen Kugeln Splitter aus der Tür.
    Die Frau ließ ihn wieder los und griff über ihn hinweg nach seiner Waffe, die er hatte fallen lassen. Mit Kennerblick prüfte sie, ob die Pistole beschädigt worden war.
    Dann wurde es plötzlich still.
    *
    Cornelius war bereits hinter einer Kiste in Position, als die Hupe des Vans losging. Johann hingegen war noch auf dem Weg durch das Tor. Als er hart auf dem Beton aufschlug, wusste Cornelius, dass sein Mitbruder getroffen worden war. Er zog ihn in Deckung, drehte ihn auf den Rücken und schaute ihn sich an.
    In Johanns rechtem Arm klaffte ein großes Loch. Es blutete, spritzte aber nicht. Dann sah Cornelius weiteres Blut aus Johanns Hals fließen – sehr viel Blut. Johann schaute verwirrt drein, hob die Hand und spürte die warme Flüssigkeit auf seinem Arm. Dann ließ er sie wieder fallen und starrte nur noch mit leerem Blick nach oben. Cornelius versuchte, mit der Hand den Blutfluss zu stoppen. Er drückte so fest zu, wie er konnte, musste aber erkennen, dass es sinnlos war. Johann wusste das ebenfalls. Er drehte sich von Cornelius weg, griff in die große Tasche, die zu Boden gefallen war, und holte zwei kleine Objekte heraus. Sie waren olivgrün und rund und sahen wie kleine Früchte aus Stahl aus. »Geh«, sagte er.
    Cornelius schaute auf die Granaten und dann in die Augen seines Mitbruders. Langsam verlosch das Licht in ihnen. Das Hupen hatte die Überraschung zunichtegemacht. Cornelius hätte Kutlar erschießen und nicht allein im Van lassen sollen. Nur deshalb, wegen dieses einen Fehlers, lag Johann jetzt im Sterben. Doch Cornelius würde den Fehler korrigieren, sobald er Gelegenheit dazu hatte. Kutlar war so gut wie tot. Mit blutigen Fingern zeichnete er Johann das Zeichen des Tau auf die Stirn.
    »Halte sie beschäftigt, aber tu der Frau nichts«, sagte er und rief sich damit die SMS des Abts in Erinnerung. Dann lud er ein neues Magazin in seine Waffe und warf einen letzten Blick zu Johann. Er nickte knapp, zielte über eine Kiste hinweg und feuerte in schneller Folge, während er sich zum Tor zurückzog.

K APITEL 117
    Arkadians Ohren klingelten von der Schießerei, und seine Schulter schmerzte höllisch, aber sein Verstand war noch klar. Er drückte die Hand auf die Wunde und spürte das feuchte Loch in seiner Jacke, wo die Kugel eingedrungen war. Er nahm die Hand wieder weg. Das Blut darauf war dunkel, nicht hell. Also war keine Arterie getroffen worden. Er blutete nicht stark.
    Arkadian schaute zu Gabriel, der unter dem herausgeschossenen Fenster hockte und vorsichtig in den Hangar spähte.
    »Sind Sie okay?«, fragte die Frau. Arkadian drehte sich zu ihr um. Sie hockte neben einer offenen Munitionsschachtel und lud das Magazin seiner Waffe nach.
    »Ich werde es überleben«, antwortete er.
    Sie nickte in Richtung Ecke. »Sie sollten sich lieber um sie kümmern«, sagte sie. »Das ist nicht Ihr Kampf und ihrer auch nicht.«
    Arkadian blickte zu Liv, die noch immer hinter dem Kopierer kauerte. Und jetzt sah er auch noch etwas anderes. Unter dem zerschossenen Fernseher befand sich eine niedrige Tür in der Wand, über der in großen grünen Buchstaben zu lesen stand: NOTAUSGANG.
    »Das würde ich lieber nicht tun«, sagte der alte Mann. Offenbar hatte er Arkadians Gedanken gelesen. »Sie werden wissen, dass es noch einen Hinterausgang gibt. Jeder, der durch diese Tür geht, bettelt förmlich um Ärger.«
    Kathryn schob die letzte

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