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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Lichters
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missbraucht?“  
    „ Na ja, dass mit der Eiscreme war wirklich nicht nett und ich erinnere mich da an eine Puppe…“ Mia lächelte schwach, als Lizzy empört ihren Namen rief.  
    „ Nein, natürlich nicht!“  
    „ Ok, ich sehe wir verstehen uns!“  
    Etwa eine Stunde später, schlief Mia völlig erschöpft vom vielen weinen und mit ihrem Periodenkalender an der Brust ein.  
    Sie war seit 15 Tagen überfällig…  
     
     

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Kapitel 17
     
     
    Die Swores saßen im Tonstudio beisammen und feilten an ihrem neuen Album, welches erstaunlich gut geworden war. Eine Scheibe mit allen Facetten, einige Songs handelten von ihren Träumen, Sehnsüchten, andere vom Elend der Welt und wieder andere von ihnen selbst. Jeder Musiker verarbeitete so persönliche Schicksalsschläge oder Triumpfe. So war das nun mal. Man gab ein Stück seiner Seele preis. Nics Song für Mia war ebenfalls in die Endauswahl gekommen. Ein Teil von ihm hoffte, dass er es aufs Album schaffte. Denn es war der ehrlichste und wirklichste Song von ihm, den er je geschrieben hatte. Ein anderer Teil von ihm wusste nicht, ob er dazu in der Lage sein würde, ihn immer und immer wieder zu singen. Er war sich nicht sicher, ob er das je wieder tun könnte. Seit ihrem letzten Gespräch vor wenigen Wochen, hatte weder er noch Liam mit ihr gesprochen. In Nics Kopf echote Mias ‚Leb wohl, Nic! ‘ immer und immer wieder und es brach ihm jedes Mal aufs Neue das Herz. Er sagte sich nach wie vor, dass es das Beste war, was er für sie tun konnte. Er beschützte sie. Doch er bezweifelte, dass sie es so sehen würde und er war sich sicher, dass sie ihm nicht vergeben würde können. Er konnte sich nur annähernd vorstellen, wie es ihr ging. Sie litt sicher genauso wie er, doch sie konnte sich nicht mit dem Gedanken trösten, dass sie dadurch außer Gefahr war.  
    Liam beendete gerade das Gespräch mit der Polizei und an seiner Haltung konnte Nic erkennen, dass es nichts Neues gab. Dennoch fragte er ihn danach. „Sie wissen nichts! Es gab keine neuen Briefe und keine neuen Hinweise in Falmouth.“ Sein Freund rieb sich die Augen. „Verdammter Scheißkerl!“, rief Liam plötzlich und feuerte seine Zigarettenpackung durchs Tonstudio. Alle mieden Liam, wenn er so drauf war, um ja nicht Liams Blitzableiter zu werden. Doch Nic wich ihm nicht aus. Er wusste, dass Liam ihn dafür hasste, ihm das Versprechen abgerungen zu haben. „Lee!“, sagte er ruhig und berührte ihn an der Schulter. Nic hatte jede Hoffnung in den letzten Wochen verloren, dass die Polizei irgendwas herausfinden würde. Jeden Tag hatte er angerufen, nur um danach niedergeschlagener zu sein als zuvor. „Wie kannst du so cool sein?!“, brüllte Liam seinen Freund an. „Man könnte meinen, Mia bedeutete dir nichts!“ Nic zuckte kurz zusammen, als hätte Liam ihn geschlagen. Plötzlich ging er auf Nic zu und drängte ihn gegen die nächste Wand. John schoss pfeilschnell auf sie zu, doch Nic bedeutete ihm nicht einzugreifen. Liam schlug um sich. Jedes Mal wenn er nicht weiter oder sich zu helfen wusste. Dann bekam es jemand mit seinen Wutausbrüchen zu tun. Nic kannte das. Das war er, sein Freund. Nic wusste, dass Liam ihn am liebsten wirklich geschlagen hätte. Denn ihm war es zu verdanken, dass Liam seine Familie belügen musste. Diesmal hatte Nic Liam ein Versprechen abgerungen, dass er Mia nicht die Wahrheit sagen durfte. Nun vermied es Liam mit ihnen zu sprechen und es machte ihn verrückt nicht zu wissen, was zu Hause vor sich ging. Da befand er sich allerdings in bester Gesellschaft. Nic schaffte es nur mit Hilfe des Alkohols abends in einen tiefen, traumlosen Schlaf zu fallen.  
    Indem Nic sich nicht rührte, einfach reglos vor Liam verharrte, zog Liam sich zurück. Ein Blick in Nics Augen, die umringt von tiefen Schatten waren, erinnerte ihn daran, wer wirklich ein Opfer brachte. Er wusste, dass Nic das einzig Richtige für seine Schwester tat. An dem verhängnisvollen Abend vor einigen Wochen, hatten sie die Polizei in Falmouth verständigt und ihnen gesagt, was sie erkannt hatten. Nachdem sie alle Briefe zusammengepackt und ihnen per Eilkurier zugeschickt hatten, gab die Polizei ihnen recht. Sie glaubten auch, dass es einen Zusammenhang zwischen den Vergehen gab. Nic hatte erklärt, wie er vorzugehen beabsichtigte und die Hauptermittler versprachen, nichts davon an Mia preiszugeben. Das war das übliche Ermittlungstaktische

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