Sandkasten-Groupie
Fenster ihres Zimmers im Dachgeschoss. Nic konnte nur ihre Umrisse erkennen. Ihre Haare waren offen und ihre Locken standen wild in alle Richtungen.
„ Für alles! Ich will alles…“
„ Große Worte für jemanden, der vor zwei Wochen noch einfach davongelaufen ist.“, sagte sie bedrückt.
„ Lass nicht mit dir feilschen, Emi!“, rief Sophie zu ihr hoch.
„ Ich bin ein Idiot, Mia! Ich weiß, dass du Angst hast, dass ich bei der nächsten schwierigen Situation wieder verschwinde. Aber das werde ich nicht. Ich verspreche dir, ich lass dich nie wieder irgendwo zurück. Vielleicht glaubst du mir jetzt nicht. Aber wenn du mich lässt, dann beweise ich es dir, den Rest unseres Lebens. Ich liebe dich Emilia, das habe ich immer schon. Mein ganzes Leben lang. Aber ich bin ein Mann, ein Idiot, ein …“
Mia schloss abrupt das Fenster und löschte das Licht in ihrem Zimmer. Nic starrte ungläubig an genau die Stelle, wo grad eben noch Mias Gestalt war. „Ich werde nicht gehen! Ich bleib genau hier stehen und sing einfach weiter!“, brüllte er entschlossen.
„ Bitte nicht!“, brüllte ein anderer Nachbar, was Nic sicher unter anderen Umständen zum Lachen gebracht hätte. Doch da ging die Terrassentür erneut auf und Mia stürmte ihm entgegen. Nic konnte sein Glück kaum fassen und blieb wie angewurzelt stehen. Mia bremste wenige Zentimeter vor ihm ab und sah ihn undurchdringlich an. „Bist du sicher, dass es das ist, was du willst?“
„ Ich war mir nie irgendetwas so sicher wie jetzt!“, sagte er leise und streckte die Arme nach Mia aus, die ihm sofort entgegen fiel.
„ Und was genau willst du?“, flüsterte sie und ihre großen Augen sahen ihn hoffnungsvoll an, sodass Nics Herz sich vor lauter Liebe zusammenzog. „Ich will dich! Dich und unser Baby! Ich liebe dich! Das allein reicht mir! Ich häng alles an den Nagel, damit du die Uni zuende…“ Doch Mia stoppte seinen Redefluss mit ihren Fingern auf seinem Mund. Ihr Blick war voller Liebe zu ihm und purem Glück.
Wie von selbst schmiegten sie sich aneinander. Nics Arm umfing ihre Gestalt, während ihre Hand über seinen Hals in sein Haar fuhr und ihre Lippen zueinander fanden. Sie küssten sich innig, nicht wild oder leidenschaftlich, wie so oft. Sondern sehnsüchtig und zärtlich, ganz so als waren sie sich sicher, dass sie nun alle Zeit der Welt hatten, sich auf jede erdenkliche Art zu küssen. Endlich waren sie da, wo sie hingehörten. Nach einer kleinen Weile hörten sie das klatschen und pfeifen um sich. Ihre Familien standen in ihren Schlafanzügen, nur mit Bademänteln bekleidet auf dem Rasen und klatschten Beifall, wie bei einem Rockkonzert. „Die sind irre!“, murmelte Nic, während er Mia nicht losließ. Sie kicherte nur und wischte eine Träne fort, was Nic sofort beunruhigt. „Hey!“ Doch Mia winkte ab. „Es ist nur… ich bin so glücklich… ich habe beinahe aufgeben und dann stehst du plötzlich hier und sagst diese schönen Sachen. Ich kann einfach nicht anders!“
„ Ich war mir gar nicht sicher, was ich sagen wollte… es kam einfach so aus meinem Mund gestürmt.“ Mia lächelte mit feuchten Augen.
„ Ich liebe dich auch, Nic!“ Mit großen Augen sah er auf die winzige Gestalt runter. „Und ich weiß echt nicht wieso…“, murmelte er, was Mia zum Lachen brachte. „Das erklär ich dir im Laufe unseres Lebens.“, hauchte sie und küsste ihn nun leidenschaftlicher. „Ich finde, wir gehen besser rein. Es wäre doch unangemessen, wenn ich über dich vor aller Augen herfallen würde.“
„ Ach was, seit wann so schüchtern, Mr. Rockstar? Ich hab gehört, dass du auch keine Hemmungen hattest nackt ein Polizeiauto zu klauen.“, zog Mia ihn breit grinsend auf. Er sah sie entrüstet an. „Nun, diese Verschwiegenheitsklausel werde ich mit Lizzy nochmal durchgehen müssen.“ „Liam ist der Verräter!“ „Ehrlich gesagt, wäre ich froh in der nächsten Zeit meine Beziehung zur Polizei nicht zu vertiefen. Ich glaube, dieser Nachbar dahinten steht kurz davor die Bullen zu rufen. Ich lass mir die Nacht mit meinem Mädchen nicht von Gitterstäben verderben. Zu dir oder zu mir, Honey?“, fragte er grinsend, bückte sich, um Mia auf den Arm zu heben, was sie auf quietschen ließ. „Egal!“, flüsterte sie und streichelte durch sein wildes Haar. „Ich ziehe Liam meiner Schwester in dieser Situation vor… oder…“ Er bewegte sich ein paar Schritte auf Mias Heim zu, hielt abrupt inne
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