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Sandkönige - Geschichten

Sandkönige - Geschichten

Titel: Sandkönige - Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Seht zu, wie die Schwarzschädel kommen und mich nehmen! Seht zu, wie sie meine Arme festhalten, wenn der Marquis mich tötet, und vergeßt nicht, daß er zuviel Angst hatte, um allein zu kommen!«
    Ein Raunen ging durch die Menge, man hob die Köpfe. Starlady drehte sich um und lächelte. Zwei Schwarzschädel kamen die Treppe hinter ihr herunter, mit harten, blaugezeichneten Gesichtern.
    »Seht ihr?« rief sie der Menge zu. »Ich hatte recht!«
    Jetzt erst bewegte sich einer der Zuhörer unter ihr, ein gelbgesichtiger Knabe mit strahlenden Kreisen auf dem Kopf, in einem glitzernden, goldbesetzten Anzug. Er nahm immer drei Stufen auf einmal, an Starlady vorbei, einen Stachelstock in der Faust. Er schwang ihn gegen die Schwarzschädel.
    »Nein, nein, ihr Sauerknilche!« schrie sie grinsend. »Keine Geschichten. Ich will eine gute Show sehen.«
    Die Schwarzschädel zogen ebenfalls ihre Stachelstöcke und bereiteten sich auf einen Kampf vor. Aber dann schloß sich ein weiterer Dandy an, leuchtend von Kopf bis Fuß in Glitzerseide.
    Dann ein dritter, ein vierter mit einer gemeinen, weißen Nervenpeitsche. Und andere kamen mit gezückten Stöcken hinter ihnen her.
    Ein Dutzend weiterer Schwarzschädel fand sich draußen auf der Plaza umzingelt. Der Mob wollte den Marquis.
    Starlady, tiefrot angeleuchtet, stand da und wartete, und als sie sich bewegte, verwandelten die roten Reflexe ihr Haar in flüssiges Feuer. Bis eine andere Stimme ihre übertönte.
    »Du redest gefährlichen Unsinn, Starlady«, sagte Hairy Hal vom Fuße der Treppe. Ihn hatten sie natürlich durchgelassen. Mittlerweile hatte sich die Neuigkeit über die Plaza verbreitet. »Vielleicht hat Klein Janey Small vom Rhiannon den Marquis noch nicht töten sehen, aber Hairy Hal hat ihn schon dabei gesehen. Er ist gut, Rotschopf, und Hal wird zusehen, wie er dir das Schreien beibringt.«
    Man wandte sich ihm zu, es wurde gemurmelt: »Hairy Hal, nun, war das nicht ihr Liebhaber?«
»Nein«, kam die Antwort, »sie hat ihn nie geliebt, deswegen ist er vielleicht sauer auf sie.«
»Da ist Hairy Hal!« rief Starlady von ihrem Platz hinunter. »Hairy Hal, der ruhige Zuhälter, aber ihr solltet ihn besser Bange-Hal nennen. Fragt Mayliss, sie kann euch sagen, weshalb. Oder fragt mich nach Golden Boy und Hal.«
    Stumblecat bahnte sich mit gezücktem Stachelstock seinen Weg durch die Menge, bis er direkt vor Hal stand. »Hal ist ein lieber Junge, Janey«, sagte er lächelnd. »Du bist leider nicht so wie er, obwohl du wirklich hübsch bist. Vielleicht läßt der Marquis dich deswegen leben und verkuppelt dich an Nervenpeitschen-Freaks.«
    Hal lachte roh. »Ja. Das könnte Hal gefallen.«
    Ihre Augen funkelten ihn an, als das Licht golden wurde. Der Marquis kam.
    Er ging leicht, anmutig, den Stachelstock schwingend und lächelnd. Seine Augen waren hinter einem dunklen Ring verborgen. Crawney lief neben ihm her und versuchte, den Kopf hoch zu halten.
    Wie auf Kommando zog Stumblecat seinen Stachelstock und gestikulierte damit. Die Leute wichen zurück, einen exakten Kreis am Fuße der Treppe freigebend. Schwarzschädel und Starladys Dandys bildeten — einträchtig zusammenarbeitend — einen Wall, um Zuschauer aus dem Kreis zu halten.
    Starlady stieg hinab, golden.
    Der Ring schloß sich um sie. Innerhalb des Ringes waren nur Crawney, Stumblecat, der Marquis und Hairy Hal. Und sie, Starlady. Oder war es Janey Small von Rhiannon?
    Das Licht wurde abermals violett. Der Marquis lächelte dunkel, und Janey Small sah plötzlich wirklich klein aus. Sie ließ ihren Lichtdolch nervös von einer Hand in die andere gleiten.
    Als sie sich aufeinander zubewegten, begab sich Stumblecat an Hairys Seite. Er grinste, hob seinen Stachelstock und stieß ihn Hal ganz leicht auf die Brust. Hal stöhnte auf, als der Schmerz ihn durchzuckte.
    »Dein Lichtdolch, Hal«, sagte Stumblecat. »Auf die Erde damit!«
»He, Hal ist auf eurer Seite, bestimmt«, antwortete Hal. Seine gesunde Hand griff unter seinen Umhang und kam wieder zum Vorschein, ließ dann einen leblosen Dolch fallen. »Ehrlich, Stumblecat! Starlady braucht eine Tracht Prügel, sie hat die Regeln nie begriffen — nicht wahr?«
    Stumblecat lächelte nur. »Vielleicht«, meinte er. »Vielleicht denkst du so.« Er sah Hal abschätzend an. Sein Stachelstock wanderte unter den Zipfel von Hals Cape, hob ihn an. Dann sah er plötzlich hinüber zum Marquis, lachte und änderte seine Absicht. Stumblecat steckte den Stock weg. »Sie haben

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