Sandrine
Wagen mit den beiden linken Rädern vom Asphalt auf den Seitenstreifen gelenkt.
Es war mir egal. Ich ließ ihn einfach stehen und stieg aus.
Ich hatte einen Hosenanzug aus hauchdünnem Satin angezogen. Eine ganz besondere Kreation, die meine weiblichen Rundungen betonte. Das Oberteil hatte ich züchtig zugeknöpft, bis auf den obersten Knopf, damit wenigstens ein wenig meiner weiß schimmernden Haut hervorlugen konnte. Meine Brüste hatte ich in halboffene BH-Körbchen gebettet. Das sah man natürlich jetzt nicht. Noch nicht! Meine Brustwarzen waren in Erwartung der Begegnung mit IHR ersteift und drückten sich durch den dünnen Stoff.
Ich schaute kurz zur Kontrolle an mir hinunter. Satin, so dünn wie Seide... Ja, gewiß, eine ganz besondere Kreation...
Mit wiegenden Schritten stieg ich empor.
Ich war noch auf halbem Weg, als die Tür geöffnet wurde.
Da stand... SIE!
Ich blieb unwillkürlich stehen und hielt den Atem an.
Aber sie sah nicht freundlich aus. Ganz im Gegenteil: Sie erschien wie der Fleisch gewordene Racheengel. Ihre Lippen bewegten sich, formten sich zu Worten, die jedoch unhörbar blieben. Sie zitterte deutlich, hob die Hände - um welche Bewegungen zu vollführen? Ihre Hände blieben in der Luft hängen. Eine hilflos anmutende Geste. Ihre Augen flackerten.
Mit ein paar schnellen Schritten eilte ich hinauf - und nahm sie einfach in die Arme. Wie eine alte Freundin. Ich drückte sie fest an mich und spürte mit meinen Brüsten ihre mir gegenüber eher knabenhaft anmutende Brust. Ich packte sie fest im Rücken und sprach beruhigende Worte: "Ganz ruhig, meine Liebe! Es wird alles wieder gut! Ich bin auf Ihrer Seite. Vergessen Sie das nie. Ich bin die wichtigste Verbündete, die Sie sich in Ihrer Situation denken können!"
Sie wollte mich von sich wegstoßen.
Ich ließ es nur bis auf Armlänge zu, damit ich ihr ins Gesicht schauen konnte.
Ihre Miene war verzerrt. Sie schwankte zwischen totaler Ablehnung, gesteigert bis hin zu Haß - und dem Verlangen, sich an mich zu klammern wie an den letzten Rettungsanker, der ihr in ihrer Situation noch blieb - und der ich versprochen hatte zu sein!
Ich schaute sie traurig an, und dann zog ich sie gegen ihren Willen wieder näher.
Sie hatte dem wenig entgegenzusetzen - bei diesem innerlichen Aufruhr, der sie noch stärker zittern machte.
Ich küßte ihr auf den Mund. Meine Lippen wanderten vom Mund zur Wange. Ich hauchte ihr einen Kuß auf die heftig gerötete Wange und nahm die Glut auf, die an starkes Fieber erinnerte. Meine Lippen wanderten zu ihrem Ohr. Ich hauchte auch darauf einen Kuß und flüsterte: "Alles wird gut!"
Ich drückte sie wieder fest an mich, und das Wunder geschah: Sie beruhigte sich tatsächlich.
Nicht schlagartig, aber ich spürte die deutliche Besserung.
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So blieben wir eine Weile in der offenen Eingangstür stehen.
Genau zum richtigen Zeitpunkt ließ ich von ihr ab und versuchte ein aufmunterndes Lächeln.
Es wurde zwar nicht erwidert - sie wich meinem forschenden Blick sogar aus! -, aber er zeitigte eine zusätzliche Wirkung: "Treten Sie doch näher!" bat sie brüchig und ging schon voraus.
Ich schloß hinter mir die Tür und folgte ihr.
Es war niemand da. Wir waren offensichtlich allein in dem schloßähnlichen Gebäude. Also hatte sie rechtzeitig dafür gesorgt, daß wir ungestört blieben.
"Sind Sie sicher, daß mein Mann uns nicht überrascht?"
"Ja, das bin ich!" sagte ich zuversichtlich und schaute auf die große Uhr in der Eingangshalle. Gerade in diesem Moment fand das Treffen zwischen ihrem Mann und meinem Mann statt. Wir würden Zeit haben. Jede Menge Zeit.
Hoffentlich genug? dachte ich in einem kurzen Anflug von Zweifel.
Aber dann war ich gleich wieder zuversichtlicher, als ich sie von hinten bewunderte - ihren leicht wiegenden Schritt, die Bewegung ihrer Hüften. Gott, am liebsten hätte ich ihr von hinten zwischen die Beine gefaßt...
Sie hatte einen leichten Hausanzug an, und ich bildete mir ein, daß sie nichts darunter trug außer nackter Haut.
Mir wurde heiß. Am liebsten hätte ich mir meinen Hosenanzug vom Leib gerissen. Ich konnte mich gerade noch beherrschen.
Sie machte eine einladende Geste. Wir standen vor einem Zimmer, das ich noch nicht kannte. Die Tür stand offen. Dahinter war eine Art Arbeitszimmer. Es schien ihr eigenes zu sein.
Neugierig trat ich näher.
Eine Hälfte war vollgestopft mit Büchern. Bücher über Kunst! bemerkte ich. In erster Linie
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