Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sandrine

Sandrine

Titel: Sandrine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Berg
Vom Netzwerk:
nicht, weil er ja über meine Eskapaden Bescheid weiß. Genauso wie ich über seine. Wir haben einfach keine Geheimnisse voreinander. Und das schaffen wir nur deshalb ohne unnötige Eifersucht, weil wir uns so sehr lieben. Auch wenn du noch so irritiert und vielleicht sogar ungläubig dreinschaust. Es ist nun einmal so. Für einen sogenannten Normalen, zu denen du offensichtlich gehörst, ziemlich unvorstellbar, zugegeben...
    Ja, ja, mein Mann und ich... Wir haben so manches... Nein, nein, keine Bange, ich will nicht schon wieder abschweifen. Diesmal nicht. Es war mir halt eben nur wichtig, einmal darauf hinzuweisen, daß mein Mann und ich... Nun, uns verbindet etwas Besonderes, und da hätte Eifersucht nur dann Platz, wenn es Heimlichkeiten gäbe. Die kleinen Geheimnisse, die wir dennoch voreinander bewahren, sind nur vorübergehend Geheimnisse. Sie machen eine gewisse Spannung zwischen uns aus, die niemals vergeht. So wußte mein Mann zwar genauestens Bescheid darüber, was sich bereits ereignet hatte, aber als er mich nach meinen weiteren Plänen fragte, das Pärchen betreffend, grinste ich nur schelmisch.
    Er schüttelte den Kopf. Nicht die Bohne enttäuscht, sondern gesteigert neugierig, aber andererseits resignierend, weil er wußte, daß es keinen Sinn machte, weiter zu fragen. Ich würde es ihm erzählen, wenn ich es für an der Zeit hielt.
    Aber ich ließ ihn nicht ganz ohne Information. Das war nämlich unvermeidbar, weil in meinem neuerlichen Plan, der allmählich konkretere Formen annahm, er einen kleinen Part zu spielen hatte. Also sagte ich zu ihm:
    "Du könntest mir einen Gefallen tun."
    "Noch einen?" fragte er dagegen und lupfte die linke Augenbraue, um mir zu zeigen, daß es nicht ganz so ernst gemeint war.
    Ich mußte lachen. "Ja, noch einen! Betreffend das gleiche Objekt."
    "Aha, das Objekt also deiner Begierde."
    "Gewissermaßen." Und dann kam ich auf den Punkt: "Du mußt herausfinden, wann dein Geschäftspartner auf keinen Fall in seinem Büro erreichbar ist."
    "Ein ziemlich ungewöhnliches Ansinnen. Und warum willst du das wissen?"
    Ich hielt den Kopf schief und grinste stärker: "Weil ich in seinem Büro anrufen will, um ihn dringend zu erreichen."
    Jetzt zeigte er sich doch ein wenig verwirrt. Aber nur kurz. Grübelnd runzelte er die Stirn.
    "Das ist wirklich mehr als seltsam. Ich berichtige mich: Es wäre seltsam, würde es nicht von dir kommen, aber ich kenne dich schon zu lange, um nicht zu ahnen, daß dahinter ein besonderer Plan steht. Und ich kenne dich auch lange genug, um zu wissen, daß du es ablehnen wirst, mir mehr darüber zu erzählen."
    "Ach, du weißt doch, Darling, daß der beste Plan nichts mehr taugt, wenn man ihn öffentlich macht."
    "Nun, wenn du es mir allein anvertrauen würdest, wäre es ja alles andere als öffentlich, wie ich finde. Aber gut, ich werde es respektieren. Vor allem, weil ich natürlich äußerst gespannt Copyright 2001 by readersplanet
    bin, was du daraus machen wirst. Vom Ansatz her scheint dein Plan ja nicht schlecht zu sein."
    "Nicht schlecht?" rief ich gespielt beleidigt.
    Er mußte lachen, und dann nahm er mich in die Arme und küßte mich.
    "Du bist einfach zu süß, wenn du dich beleidigt gibst. Und ich muß mich bei dir entschuldigen: Natürlich, wenn der Plan von dir kommt, dann ist er spitzenmäßig. Wie sollte es jemals anders sein?"
    Ich grinste wieder schelmisch, und er küßte mich aufs Ohr, bevor er mir zuflüsterte: "Ich rufe dich an, wenn ich es weiß!"
    Das hatte natürlich einen entscheidenden Nachteil: Bis er anrief, saß ich gewissermaßen auf glühenden Kohlen.
    Copyright 2001 by readersplanet

2
    Endlich kam sein heißersehnter Anruf: "Er ist zur Zeit abwesend. Seiner Frau hat er anscheinend artig Bescheid gesagt."
    "Und woher wißt DU es?" fragte ich alarmiert, denn von der Antwort hing es ab, ob mein Plan auch funktionieren konnte.
    Er war einen Augenblick überrascht, aber er ahnte nichts, sonst hätte er nicht zurückgefragt:
    "Wieso willst du das wissen?"
    "Weil es wichtig ist."
    "Okay. Ich weiß es... von seiner Frau!"
    "Wie bitte?" Jetzt war es an mir, überrascht zu sein.
    Er lachte am anderen Ende der Leitung, und es klang ein wenig schadenfroh. Oder bildete ich es mir nur ein? "Ich bin bei ihr gewesen!"
    "Was?"
    "Ach Gottchen, Sandrine, nicht, was du nun wieder meinst. Ich fuhr einfach hin, weil ich sowieso in der Nähe zu tun hatte, und sie ließ mich nicht einmal ins Haus. Sie war ein wenig reserviert. Eigenartig, näher

Weitere Kostenlose Bücher